―――――――――――――― ―§§― Chemische Industrie. 3099 IIm Geschäftsjahr 1926 sah sich die Ges. genötigt, den Betrieb der Fabriken in Porz, Neu- schloss u. Grube Ilse endgültig aufzugeben. Die Produktion des Werkes Grube Ilse wurde anderweitig untergebracht u. die Fabrik an die Ilse Bergbau A.-G. unter vergleichsweiser Regel. eines beträchtlichen Aufwertungsanspruches veräussert. Die Quote der Fabrik Neuschloss im Deutschen Superphosphatsyndikat wurde auf das Werk Hönningen übertragen. Ferner musste die Ges. eine Anzahl von Artikeln wegen Unrentabilität aufgeben, wodurch in den Werken Wohlgelegen, Rheinau, Hönningen, Stolberg u. Berlin-Niederschöneweide Betriebs- abteilungen zum Erliegen kamen. Unter Berücksichtigung dieser Verhältnisse war eine grundlegende Nachprüfung der bei der Goldbilanzaufstellung vorgenommenen Wert- festsetzung u. eine Korrektur dieser Bewertung notwendig, die eine Sanierung der Ges. durch Kapitalherabsetzung zur Folge hatte. Mit Wirkung ab 1./11. 1927 hat die Rhenania- Kunheim A.-G. ein Abkommen mit der I. G. Farbenindustrie A.-G. getroffen, wonach dieser der Verkauf einer Reihe von Chemikalien übertragen wird. Die I. G. Farbenindustrie übernimmt den Verkauf von Bariumcarbonat, Schwefelbarium, Schwefel, Schwefelnatrium- Drops; ferner nur für Süd-Deutschland: Schwefelsäure, Salzsäure, Sulfat, Chlorkalziumlauge und nur für Mitteldeutschland: Akkumulatorensäure u. Schwefelsäure. Die Übertragung bezieht sich auch auf die Erledigung laufender Abschlüsse. Erweiterungen werden vor- behalten. Der Zweck besteht darin, den Verkaufsapparat der in der Reorganisation be- griffenen Rhenania-Kunheim-A.-G. entbehrlich zu machen u. Doppelarbeit zu ersparen. Beteiligungen: Die Ges. ist u. a. beteiligt an folg. Unternehm.: Stolberger Düngerfabrik vorm. A. Schlippau & Co. G. m. b. H. in Stolberg, Düngerfabrik Michel & Co. G. m. b. H., Ludwigshafen a. Rh., Pennrich-Huy & Co. A.-G., Bingen; Kupferhütte Ertel, Bieber & Co., Hamburg; Hönninger Sprudel G. m. b. H., Hönningen a. Rh. Ferner besitzt die Ges. Anteile von verschiedenen anderen G. m. b. H.'s. Im Jahre 1925 Fusion mit den Chem. Fabriken Kunheim & Co. A.-G., Berlin, durch Übernahme des gesamten Vermögens ohne Liqu. gegen Gewähr. von Aktien in der Weise, dass RM. 40 Rhenania-St.-Akt. für RM. 50 Kunheim- St.-Akt. gegeben u. die Vorz.-Akt. im Verh. 1: 1 umgetauscht wurden. Die Ges. gehört u. a. dem Syndikat Deutscher Sodafabriken G. m. b. H., Bernburg, u. der Deutschen Düngerkonvention an. Kapital: RM. 10 000 000 in Akt. zu RM. 20, 100, 300, 600 u. 1200. – Vorkriegskapital: M. 6 000 000. Urspr. M. 1.5 Mill., mehrfach erhöht, bis 1914 auf M. 6 Mill., dann erhöht von 1917 bis 1923 auf M. 355 Mill. in 6000 St.-Akt. zu M. 300, 4800 St.-Akt. zu M. 1500, 341 000 St.-Akt zu M. 1000 u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstellung erfolgte lt. G.-V. vom 3./3. 1925 unter Einziehung von M. 15 Mill. St.-Akt. mithin von M. 340 Mill. auf RM. 20 400 000 derart, dass auf die bisher. Aktien zu M. 300 je 1 Anteilschein zu RM. 18, auf die bisher. St.-Akt. zu M. 1500 je 1 neue St.-Akt. zu RM. 50 u. RM. 40 entfiel. Der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. zu bisher M. 1000 ist auf RM. 60 um- gewertet worden. Die a. o. G.-V. v. 18./12. 1925 beschloss, das A.-K. von RM. 20 400 000 durch Einzieh. von RM. 5 100 000 Vorrats-Aktien auf RM. 15 300 000 herabzusetzen u. alsdann um RM. 5 240 000 durch Ausgabe von RM. 5 000 000 St.-Akt. u. RM. 240 000 Vorz.-Akt. auf RM. 20 540 000 zu erhöhen. Die G.-V. v. 14./6. 1927 beschloss, das St.-Akt.-Kap. von RM. 20 000 000 auf RM. 10 000 000 im Verh. 2: 1 herabzusetzen u. die RM. 540 000 Vorz-Akt. einzuziehen, ferner den gesetzl. R.-F. von RM. 3 700 000 auf RM. 1 000 000 zu ermässigen. Hierdurch ergab sich ein Buchgewinn von RM. 12 700 000, da von dienten zur Beseitigung des Verlust- Vortrages aus 1926 RM. 651 614, zur Herabsetzung der Buchsalden der Anlage-Konten RM. 11 297 340, zu Abschr., auf Wertp., Beteilig., Hyp., uneinbringliche Forderungen, Prozess- kosten usw. RM. 526 044, für Minderung des Nennwertes der im Portefeuille liegenden Vorrats- Aktien RM. 225 000. Grossaktionäre: Kaliwerke Neu-Stassfurt Friedrichshall A.-G., Berlin. Hyp.-Anleihe von 1913: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschr. der ehemal. Chemischen Fabrik Hönningen u. vorm. Messingwerk Reinickendorf R. Seidel A.-G. in Hönningen (1918 von der Rhenania erworben). Hyp.-Anleihe von 1919: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschr. des Vereins Chemischer Fabriken in Mannheim (1920 mit der Rhenania fusioniert). Barabfindung der Genussrechte beschlossen. Von beiden Anleihen sind Ende 1927 noch im Umlauf aufgewertet RM. 546 550. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: In der ersten Hälfte des Jahres. Stimmrecht: Je RM. 10 St.-A.-K. = 1 St., je RM. 10 Vorz.-A.-K. = 14 St. in best. Fällen, sonst nur 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 10 % des Grundkapitals, besond. Abschreib. u. Rückstell., 4 % Div.; Rest zur Verfügung der G.-V. Der A.-R. erhält von dem Reingewinn, der nach Überweis. an Res., nach besond. Abschreib. u. Rückstell. sowie nach Zahlung von 4 % Div. auf das Grundkapital verbleibt, 10 % mindestens aber RM. 1500 für jedes Mitglied, RM. 3000 für den Vors. und RM. 2250 für den Stellv. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 8 678 704, Masch. u. Apparate 3 877 578, Vorräte 4 651 527, Wertp. u. Beteilig. 138 073, Kassa, Wechsel, Postscheck, Giro 189 812, Hyp. 21 002, Debit. 3 148 900, Bankguth. 818 779, Interimsbuchungen 27 903, Verlust 37 194, (Avale 96 840). – Passiva: A.-K. 10 540 000, R.-F. 1 000 000, allgem. Unterstütz.-F. 1 657 910, Aufwert.-Verpflicht. u. Rückl. 1 902 472, Obl. 546 550, Hyp. 579 775, Kredit. (einschl.