4 6 7 Chemische Industrie. Fuldaer Wachswerke Eickenscheidt, .. Fulda, Vierzehnheiligen 25. Gegründet: 2./10. 1921 mit Wirkung ab 15./9. 1921; eingetr. 6./12. 1921. Gründer, Gründungsvorgang sowie Einbringungswerte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Wachswaren u. chem. Erzeugnissen aller Art, insbes. Fortführ. des von den Fuldaer Wachswerken Eickenscheidt, Ruegenberg u. Dr. Schlösser, Komwmanditges. betriebenen Geschäfts. Die Ges. ist im Rahmen dieses Geschäftszwecks auch befugt, andere Unternehm. in jeder rechtlich zulässigen Form zu errichten oder sich daran zu beteiligen sowie überhaupt Geschäfte jeder Art zu betreiben. Kapital: RM. 270 000 in 13 500 Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 5 000 000, erhöht 1922 um M. 4 000 000, 1923 um M. 9 000 000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 21./3. 1925 von M. 18 000 000 auf RM. 270 000 derart, dass an Stelle von 4 Akt. zu M. 1000 3 dgl. zu RM. 20 gegeben wurden. Geschäftsjahr: 1./7. – 30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Grundst. 50 000, Geb. 144 000, Betriebseinricht. 35 200, Fuhrpark 1, Kassa 521, Wechsel 463, Debit. 68 623, Beteil. 1, Warenvorräte 165 968, Verlust 246 069. – Passiva: A.-K. 270 000, Hyp. 16 327, Kredit. 376 744, Akzepte 38 777, Rückst. für Dubiose 9000. Sa. RM. 710 849. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 77 797, allg. Handl.-Unk. 65 614, Rückst. für Dubiose 9000, Abschr. 7180, Verlustvortrag 215 590. – Kredit: Rohgewinn aus Ware 128 666, Einnahmen aus Miete 446, Verlust 246 069. Sa. RM. 375 182. Dividenden 1921/22–1926/27: 16, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Karl Reumuth. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Nathanael Zwingauer, Berlin; Frau Elisabeth verw. Eicken- scheidt, Fulda; Dir. Dr. Ernst Lehner, Berlin; Fabrikbes. Clemens Leiss, Worms; Dir. Walter Nadolny, Essen; Dir. Dr. Adolf Stauss, Dir. Dr. Hugo Gunz, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Fulda: Commerz- u. Privat-Bk. Act.-Ges. für chem. Industrie in Gelsenkirchen-Schalke i. W. (Börsenname: Chem. Ind. Gelsenk.) Gegründet: 25./1. 1872, eingetr. 30./1. 1872 mit Sitz in Köln; derselbe wurde lt. G.-V. v. 16./10. 1876 nach Schalke verlegt. Zweck: Fabrikation chem. Produkte. Besitztum: Die Ges. besitzt eine Arb.-Kolonie mit 90 Familienwohn. Der Grund- besitz der Ges. umfasst: in Gelsenkirchen- Bismarck die Fabrikgrundstücke mit zus. 19 ha 10 a 48 qm, in Gelsenkirchen-Bismarck und Gelsenkirchen-Schalke Grundstücke für die Arb.-Wohnhäuser, Direktions- und Beamtenwohnhäuser, zus. 4 ha 16 a 77 qm. Auf dem Fabrikgrundstück befinden sich z. Z. 2 Betriebsabteil.: die Anlagen zur Herstell. von Produkten der chem. Grossindustrie, bestehend aus einer Schwefelsäure-Anlage mit Bleikammerbetrieb, einer Sulfat- u. Salzsäurefabrik, die Anlagen für Lithopone- u. Glaubersalz-Fabrikation. Eine 3. Betriebsabteilung für Herstellung von Mineralfarben wurde 1914 erbaut. An Betriebsmitteln befinden sich in den Gesamtanlagen: 7 Dampf- kessel mit ca. 800 qm Heizfläche, 6 Dampfmasch. mit ca. 180 PS., 75 Elektromotoren mit ca. 1500 PS., 1 elektr. Zentrale, in welcher der von dem Rhein.-Westf. Elektrizitätswerk z. Z. bezogene Starkstrom transformiert u. sowohl zur Beleucht. wie auch zur Abgabe von Kraft benutzt wird. Dem Verkehr der Fabrik dienen 2 eigene Bahnanschlüsse nach 2 Staatsbahn- Stationen, eine nach allen Betriebsstätten verzweigte Gleisanlage im Innern der Fabrik, 2 Rangierlokomotiven u. 60 eigene Eisenbahntransportwagen. Die Gesamtarbeiterzahl beträgt 2. Z. ca. 300, die der Beamten 40. 5 Interessengemeinschaftsvertrag mit der „Sachtleben“ A.-G. für Bergbau u. chemische Industrie in Köln. Die a. o. G.-V. v. 23./2. 1927 genehmigte den mit „Sachtleben“ A.-G. für Bergbau u. chemische Industrie abzuschliessenden Gemeinschaftsvertrag. Während der Dauer des auf 40 Jahre abgeschlossenen Vertrages wird Sachtleben das Recht eingeräumt, jederzeit Gelsenkirchen-Schalke im Wege der Verschmelz. aufzunehmen, u. zwar während der ersten 20 Vertragsj. gegen Gewähr. von nom. RM. 400 u. während der letzten 20 Jahre gegen Gewähr. von nom. RM. 300 Sachtleben-Akt. für je nom. RM. 1000 Gelsenkirchen-Schalke-Akt. Während der letzten 10 Vertragsjahre oder f. den Fall, dass der Gemeinschaftsvertrag vorzeitig aufgelöst oder geändert wird, hat jeder Aktionär von Gelsenkirchen-Schalke das Recht, jederzeit von Sachtleben nach deren Wahl für je nom. RM. 1000 Gelsenkirchen-Schalke- Aktien eine Barvergüt. in Höhe des jeweiligen Kurswertes von nom. RM. 300 Sachtleben- Aktien oder RM. 1000 in bar zu verlangen. Für Bezugsrechte, die Sachtleben etwa während der Dauer des Gemeinschaftsvertrages ihren Aktion. gewährt, entschädigt Sachtleben die Gelsenkirchen-Schalke Aktionäre durch Zahlung des Wertes des Teilbezugsrechts, das unter Zugrundeleg. des obenerwähnten Umtauschverhältnisses von nom. RM. 400 bzw. RM. 300 Sachtleben-Akt. auf je nom. RM. 1000 Gelsenkirchen-Schalke-Aktien rechnerisch entfallen würde. Der Schwerpunkt in der Leitung der Gemeinschaft liegt bei der Sacht- leben A.-G., auf die sowohl der jährl. Bilanzgewinn wie ein etwaiger Verlust der Gelsen- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1928. 198