3158 Chemische Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Max Goitein, Berlin; Stellv. Justizrat Alb. Knopf, Berlin; General von Livonius, Graal i. Mecklb.; Dir. Millian Trinks, Dr. Fritz von Liebermann, Jacob Michael, Berlin; Dir. von Anhauch, Czernowitz (Rumänien); Bankier Robert Götz, Hamburg; vom Betriebsrat: H. Hartmann, M. Knickebein. Zahlstellen: Hamburg: Ges.-Kasse, Nordd. Bank; Berlin: Industrie- u. Privat-Bank A.-G. Deutsche Vacuum Oel Akt.-Ges. in Hamburg Spitalerstr. 12. Gegründet: 30./12. 1898. Zweck: Einfuhr, Fabrikation, Kauf und Verkauf von Schmier- und Lederölen, Fetten, Heiz- u. Leuchtölen und aller verwandten Produkte, sowie Zubereitung und Verwertung der Nebenprodukte, ferner Erzeugung und Verkauf aller Apparate zum Schmieren und zur praktischen Verwend. von Schmierölen jedweder Art. Die Ges. besitzt in Wedel i. Holst. u. in Oslebshausen bei Bremen grosse Raffinerien. Die Ges. unterhält Verkaufsabteilungen in Nürnberg, Düsseldorf, Dresden, Berlin, Hamburg, Frankf. a. M., Breslau u. Königsberg i. Pr. sowie Läger an vielen Plätzen Deutschlands. Kapital: RM. 20 000 000 in 4000 Akt. zu RM. 500 und 3600 Akt. zu RM. 5000. – Yor- kriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. M. 200 000, erhöht 1904 um M. 300 000 in 225 Aktien à M. 10 000 u. 50 Aktien à M. 1000, begeben zu 103 %. Zur Tilg. der Unterbilanz (Ende 1910 M. 1 190 265) zahlten die Aktion. 40 % = M. 1 000 000 auf die Aktien zu. 1916 Erhöh. des A.-K. um M. 2 500 000 (also auf M. 5 000 000) in 250 Akt. zu M. 1000 u. 225 Akt. zu M. 10 000. Weiter erhöht 1920 um M. 5 000 000 in 500 Akt. zu M. 1000 u. 450 Akt. zu M. 10 000, begeben zu 100 %. Auf das erhöhte A.-K. haben die bisherigen Aktionäre ihren Anspruch auf denjenigen Betrag eingebracht, der nach dem Beschlusse der G.-V. v. 14./5. 1920 einem jeden Aktionär an den aufgelösten freiwilligen Reserven nach Verhältnis seines Aktienbesitzes zustand. Die G.-V. v. 25./6. 1924 beschloss Umstell. von M. 10 000 000 auf RM. 5 000 000 in 1000 Akt. zu RM. 500 u. 900 Akt. zu RM. 5000. Lit. G.-V. v. 15./9. 1925 Kap.-Erhöh. auf RM. 10 000 000 in 1000 Akt. zu RM. 500 u. 900 Akt. zu RM. 5000. Lt. G.-V. v. 20./12. 1927 Erhöh. des A-K. um RM. 10 000 000 in 2000 Akt. zu RM. 500 u. 1800 Akt. zu RM. 5000, ausgegeben zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Halbjahr. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Bank, Kassa, Wechsel u. Schecks 1 371 97 1, Waren 12 216 430, Fabrikanl., Betriebsmittel u. Material. 6 967 793, Lagergeb. u. Anlagen 286 353, Mobil. 269 863, Barkassen u. Schuten 84 854, techn. Instrumente 25 202, Lagerutensil. u. Wagen 115 263, Garagen 4840, Debit. 5 836 958. – Passiva: A.-K. 20 000 000, Kredit. 5 448 976, R.-F. 111 000, Div. 1 500 000, Gewinn 119 556. Sa. RM. 27 179 532. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 6 435 042, Abschreib. 809 162, R.-F. 81 000, Div. 1 500 000, Vortrag 119 556. – Kredit: Vortrag 95 368, Rohgewinn 8 849 392. Sa. RM. 8 944 761. Dividenden 1914–1927: 12, 20, 26, 26, 10, 20, 20, 0, 50, 0, 0, 0, 3, 19 %. Direktion: J. G. Behrens, Stellv. Chr. Engelbrecht, Hamburg. Prokuristen: Engel, Ernst, Dr. K. Hoffmeister, Husmann, Kopetzky, Muschkat. Aufsichtsrat (3–10): Vors. Dr. Harald Poelchau, Ernst Michaelsen, G. P. Whaley, I. F. Miehlmann, Hamburg; C. Arnott, H. F. Sheets; Prof. Dipl.-Ing. Georg Frasch. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. Sitz der Verwaltung in Köln. Export-Abteilung in Hamburg 1, Alstertor 23. Gegründet: 25./7. 1876. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Spreng- u. Schiessmitteln jeder Art, sowie anderer chem. Produkte. 1919 ist der Gegenstand des Unternehmens dahin erweitert worden, dass der Ges. die Herstell. von Waren u. sonst. Industrieerzeugnissen aller Art sowie der Handel mit solchen gestattet ist. Fabriken in Krümmel b. Lauenburg a. Elbe, Schlebusch (Rheinprov.) u. Saarwellingen bei Saarbrücken; letztere Fabrik ist verpachtet. Entwicklung: Der weitaus grösste Teil der Aktien der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred * Nobel & Co., sowie der Rheinischen Dynamitfabrik u. sämtl. Aktien der Deutschen Sprengstoff- Act-Ges. in Hamburg u. der Dresdner Dynamitfabrik in Dresden befanden sich bis zum Aus- bruch des Krieges 1914 in den Händen der Nobel-Dynamite Trust Comp., Limited, London. Mit Genehmigung der deutschen u. der englischen Regierungen wurde indessen im J. 1915 unter Zustimmung der G.-V. zwischen den Verwalt. der vorstehenden deutschen Sprengstoff-Ges. einerseits u. dem Board der Nobel Dynamite Trust Comp., Limited, andererseits eine Ver- einbarung getroffen, welche die vollständige Trennung dieser deutschen Sprengstoff-Ges. von der Nobel Dynamite Trust Comp., Limited, mit Rückwirkung ab 1./1. 1914 u. einen Um- tausch der in Deutschland sich befindenden St.-Aktien (ordinary shares) der Nobel Dyna- mite Trust Comp., Ltd., gegen Aktien der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in