―― Chemische Industrie. 347 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 38 648, Unk. 165 072, Tier-K., Verlust, 6539, Abschr. 26 677. – Kredit: Warengewinn 166 892, Verlust 70 044. Sa. RM. 236 936. Dividenden 1924–1927: Je 0 %. Direktion: Alfred Staude, Hermann Schachteli. Aufsichtsrat: Vors. Hans A. Delss, Haarlem; Bankier Wolfgang Delbrück, Köln; Gen.- Oberarzt Dr. Carl Fricke, B.-Wilmersdorf. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Sachtleben Akt.-Ges. für Bergbau u. chemische Industrie, Koöln, Eintrachtstr. 163/171. Gegründet: 21./10. 1926, mit Wirk. ab 1./1. 1926; eingetr. 12./11. 1926. Gründer u. Einbring.- Werte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927, Die Ges. ist hervorgegangen aus der Gewerkschaft Sachtleben, Köln, u. der Gewerkschaft Sicilia, Köln. Zweigniederlass. in Wolfach i. B. unter der Fa. Sachtleben A.-G. für Bergbau u. chem. Industrie Zweigstelle vorm. Schwarz- wälder Barytwerke Schulte & Co.; weitere Zweigstellen in Meggen u. Homberg. Zweck: Fortführ. der Betriebe der Gewerkschaften Sachtleben u. Sicilia in Köln, über- haupt der Betrieb von Bergwerken, chemischen Fabriken u. Metallhütten, ferner Vertrieb von Bergwerksprodukten, chemischen Erzeugnissen u. Metallen. Entwicklung: Lt. G.-V. v. 15./11. 1927 Fusion mit der Harkortsche Bergwerke und Chemische Fabriken A.-G., Gotha. Die chemischen Produktionsstätten der Harkortsche Berg- werke u. Chemische Fabriken A.-G. wurden sämtlich stillgelegt u. veräussert. Der Harkort- sche Meggener Bergwerksbesitz wurde den Meggener Bergwerken einverleibt. Die in der gleichen G.-V. beschlossene Kapitalserhöhung um RM. 3 000 000 ist mit RM. 500 000 durch- geführt worden, wovon RM. 479 500 notwendig waren, die Aktien u. Genussscheine der Harkortsche Bergwerke u. Chemische Fabriken A.-G. in Sachtleben-Aktien umzutauschen. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Betriebsanlagen: I. Bergwerksbetriebe a) Meggen a. d. Lenne. Die Ges. verfügt in Meggen a. d. Lenne über ein Bergwerkseigen tum bestehend aus 325 Grubenfeldern mit 2 Tages- u. 2 Blindschächten sowie 3 Haupt förderstollen, die auf Schwefelkies, Eisen-, Zink-, Blei- u. Kupfererz verliehen sind. Der Schwefelkiesbergbau erstreckt sich zur Zeit auf 11 Hauptfelder, die in einem Gesamt- flächenraum von etwa 385 ha gelegen sind. Der Grubenbesitz der Ges. beträgt hier 235 ha, wovon ca. 127 ha Schwerspat enthalten u. 3 ha bebaut sind. Abgebaut werden Schwefel- kies u. Schwerspat. An Kraftanlagen u. Maschinen sind vorhanden: Eine Drehstromkraft- Zentrale mit 850 kW installierter Leistung mit Öberlandanschluss zur Übernahme von 1000 kW zum Betriebe von 4 Fördermaschinen, 3 Wasserhaltungsanlagen, 6 Kompressoren (230 cbm/min), Zerkleinerungs- u. Aufbereitungsmaschinen für 85/140 t stdl. u. Transport- anlagen mit Nebenbetrieben. Jahreskraftbedarf ca. 2.5 Millionen k W.Stunden; ausserdem 4 Dampflokomotiven u. 24 Benzollokomotiven. Die Belegschaft besteht z. Zt. aus 38 kauf- männischen u. technischen Beamten u. 875 Arbeitern. Die aus diesen Bergwerken gewon- nenen Produkte bilden die Hauptgrundlage für die Fabrikation in den chemischen Fabriken u. gewährleisten für lange Jahre eine ausreichende Versorgung mit Rohstoffen. – b) Wol- fach i. B. Der Grundbesitz der in Wolfach i. B. durch 3 Stollen betriebenen Schwerspat- grube umfasst ca. 91 ha, wovon ca. 0, 45 ha bebaut sind. Die Produktion der Grube betrug in den letzten 3 Jahren 1925–1927: 15 450, 15 786, 14 791 t gemahlenen Schwerspat. Die Schwerspatgrube wird ohne Kraftmaschinen betrieben; die Mühle durch Wasser- kraft mit 2 Turbinen ca. 250 PS. Beschäftigt werden hier z. Zt. 5 Beamte u. 75 Arbeiter. „ II. Chemische Fabriken. Die Gesellschaft betreibt in Homburg a. Niederrhein und in Schöningen i. Braunschweig chemische Fabriken, in denen hauptsächlich Lithopone (Schwefelzink) und Blanc-fixe (Baryweiss) hergestellt wird. a) Homberg. Der Grund- besitz dieses Werkes umfasst 17 ha, von denen 4 ha bebaut sind. Produktion 1925–1927: Lithopone 15 141, 13 959, 18 182 t, Blanc-fixe 5709, 5160, 5902 t. Es sind folgende Kraft- maschinen vorhanden: 9 Dampfkessel von je 8–9 Atm., 2 Dampfmaschinen zusammen 260 PS, 87 Motore mit zusammen 1553 P8S, 11 Kompressoren, 79 Filterpressen, 2 Lokomotiven für Normalspur, 3 Lokomotiven für Schmalspur, 3 fahrbare Dampfkräne, 3 komplette Verladeeinrichtungen am Rheinufer mit Portalkran usw., 8 mechanische Röstöfen, 4 Generatoren, 7 Glüh- u. Trockentrommeln, Hochspannungsanlage mit 7 Trasformatoren, 1 Wasserturm, komplette Fassfabrik mit Trockenanlage, mech. Werkstätten und Schreinerei mit 22 Hilfsmaschinen. Das Werk gibt z. Zt. 58 kaufmännischen und technischen Beamten und 689 Arbeitern Beschäftigung. b) Schöningen. Der Grund- besitz dieses Werks umfasst 4 ha, 79 a, 17 qm; die bebaute Fläche beträgt 0.63 ha. Während der letzten 3 Jahre (1925–1927) betrug die Produktion: Lithopone: 2172 t, 2626 t, 2828 t; Blanc-fixe 1695 t, 1920 t, 2159 t. Es sind folgende Kraftmaschinen vorhanden: 2 Dampfkessel von je 8 Atm., 29 Motore mit zus. 531 PS., 4 Kompressoren, 18 Filterpressen, 2 fahr are Dampfkräne u. 1 mechan.