3178 Chemische Industrie. Röstofen. Das Werk gibt z. Zt. 14 kaufmännischen u. technischen Beamten u. 124 Arbeitern Beschäftigung. III. Metallurgische Anlagen: Die Ges. besitzt in Stürzelberg (nördlich Köln) ein ca. 25 ha grosses Gelände, auf dem bereits 900 000 t Kiesabbrände mit etwa 80 000 t Zink- inhalt gelagert sind. Hier errichtet die Ges. zur Zeit eine Wälzanlage zur Verarbeit. der Abbrände auf Zinkoxyd u. Eisenerz. Die Anlage dürfte noch in diesem Jahre in Betrieb kommen. Beteiligungen: Die Ges. ist an folgenden, vorwiegend Lithopone herstellenden Unter- nehmen beteiligt: Akt.-Ges. für Lithoponefabrikation, Triebes i. Thür. (A.-K. RM. 1 290 000, Beteilig. RM. 375 960), Chemische Fabrik Marienhütte G. m. b. H., Langelsheim/Harz (A.-K. RM. 500 000, Beteilig. RM. 250 000), Akt.-Ges. für chemische Industrie, Gelsenkirchen-Schalke (A.-K. RM. 3 500 000, Beteilig. RM. 521 000), Bourjau & Co., K.-G., Schöningen i. Braun- schweig (A.-K. RM. 350 000, Beteilig. RM. 131 250), Farbwerke G. m. b. H., Hönningen (A.-K. RM. 300 000, Beteilig. RM. 150 000). Mit der Akt.-Ges. für chem. Industrie, Gelsenkirchen-Schalke wurde ein Gemeinschafts- vertrag geschlossen, der der Ges. einen weitgehenden Einfluss auf dieses im wesentlichen Lithopone herstellende Unternehmen sichert, wohingegen die Ges. die Div.-Garantie für die Akt.-Ges. für chem. Industrie übernommen hat. Da die Ges. an der Akt.-Ges. für chem. Industrie, Gelsenkirchen-Schalke gemeinsam mit der I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. Lever- kusen beteiligt ist, erfolgt die Abwicklung des Vertrags gleichfalls für gemeinsame Rechnung. Die hauptsächl. Lithopone-Erzeuger Deutschlands haben sich Anfang 1926 zu einem Verkaufssyndikat zusammengeschlossen, dem auch die Ges. angehört. Seit April erfolgt daher der Verkauf der Lithopone-Erzeugung der Ges. in Deutschland durch das Lithopone- Kontor G. m. b. H., Köln. Statistik: Produktion 1924–1927: Schwefelkies: 108 800, 191 507, 228 776, 336 982 t; Schwerspat: 74 270, 117 171, 117 951, 128 105 t; Lithopone: 11 096, 17 313, 16 585, 21 010 t; Blanc fixe: 5881, 7404, 7080, 8061 t. Kapital: RM. 12 500 000 in 25 000 Akt. zu RM. 500. Urspr. A.-K. RM. 12 000 000 in 24 000 Aktien zu RM. 500, übernommen von den Gründern. Die von der Firma Delbrück Schickler & Co., Dr. Julius Schütz u. Dr. Fritz Eulenstein übernommenen Aktien sind zum Kurse von 110 % ausgegeben. Die G.-V. v. 15./11. 1927 beschloss Erhöhung des A.-K. um RM. 3 000 000. Die Erhöh. ist in Höhe von RM. 500 000 durchgeführt durch Ausgabe von 1000 Akt. zu RM. 500, div.-ber. ab 1./1. 1928. Die neuen Aktien dienten zur Durchführung der Fusion mit der Harkortsche Bergwerke u. Chemische Fabriken A.-G. in Gotha. Auf RM. 3500 St.- bzw. Vorz.-Aktien der Harkortschen Bergwerke u. Chemische Fabriken A.-G., Gotha, entfielen nom. RM. 500 neue Sachtleben-Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Rückl., 4 % Div., aus dem Überschuss, weitere Div. u. an A.-R. eine Tant. von 6 % des als weitere Div. zu verteilenden Betrages. Rest wird auf neue Rechnung vorgetragen. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Bergwerke 4 688 162, chem. Fabr. 2 668 089, Bestände 2 429 128, Beteilig. u. Eff. 1 952 589, Kassa u. Wechsel 339 247, Schuldner u. Bankguth. 8 785 755. – Passiva: A.-K. 12 000 000, R.-F. 2 528 087. Unterstütz.-F. 173 210, Gläubiger 4 390 908, Gewinn inkl. Vortrag 1 770 766. Sa. RM. 20 862 972. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern u. soziale Abgaben 3 579 342, Abschreib. 926 240, Reingewinn 1 557 483 (davon Div. 1 440 000, Tant. an A.-R. 57 600. Sacht- leben-Stiftung für Angestellte 50 000, Vortrag 223 166). Sa. RM. 6 063 067. – Kredit: Roh- überschuss RM. 6 063 067. Dividenden 1926–1927: 12, 12 % (Div.-Schein 2). Kurs: Die Einführ. der Aktien an der Berliner u. Frankfurter Börse erfolgte im Mai 1928. – Erster Kurs am 25./5. 1928: 220 %. Direktion: Dr. Julius Schütz, Dr. Fritz Eulenstein. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Richard Merton, Frankft. a. M.; Stellv. Bankier Dr. Gustav Ratjen, Berlin; Gen.-Dir. Bergrat Drescher, Beuthen O.-S.; Rittergutsbes. Evers, Jerxheim; Dir. Dr. Hans Kühne, Leverkusen; Dr. Paul Nehring, Landgerichtsrat Hermann Reinecke, Braunschweig; Dr. Ludwig Thiele, Berlin; Dir. Hermann Winkler, Frankfurt a. M.; vom Betriebsrat: E. Lemmin, H. Hinz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: Delbrück von der Heydt & Co.; Berlin: Delbrück Schickler & Co.: Frankfurt a. M.: Metallbank u. Metallurgische Ges. A.-G.; Essen: Münzes- heimer & Co.; Braunschweig: Braunschweigische Bank und Kreditanstalt. Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co., A.-G. in Köln, Zeppelinstr. 1–3. Gegründet: 13. bzw. 29./11. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 2./12. 1905. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1912/13. Sitz der Ges. bis Mitte 1928 in Dömitz. Zweck: Anfertigung von Dynamit u. allen anderen Sprengstoffen, Sprengkapseln. Die Ges. besitzt Fabriken in Dömitz, Anzhausen bei Siegen u. Neuwied a. Rh. Die Betriebe sind stillgelegt u. werden verwertet.