2* Chemische Industrie. 3195 chemische Werke Brockhues Akt.-Ges. in Niederwalluf. Gegründet: 22./3. 1908; eingetr. 18./4. 1908 in Eltville. Firma bis 29./10. 1917: Vereinigte Schwarzfarben- u. chemische Werke, Akt.-Ges. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1908/09. Eingebracht wurden sämtl. Geschäftsanteile der Vereinigten Schwarzfarbwerke G. m. b. H. in Höhe von M. 575 000 sowie sämtl. 100 Kuxe der Dux-Ossegger Kohlengewerkschaft zu Dux zu M. 375 000. Im J. 1910 wurde diese Kohlengrube nebst Filialfabrik in eigenen Besitz umgeschrieben. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Farben u. chemischen u. Bergbauprodukten u. alle damit in Verbindung stehenden gewerblichen Unternehmungen u. Handelsgeschäfte. Zweig- fabriken: Bayr. Grafitwerke G. m. b. H., Erlau b. Passau; Dr. Brockhues & Co., Dux i. B. 1924 wurde eine in Steiermark gelegene Grafitbergbauges. erworben. Besitztum: Grundbes. der Ges. 15 ha 72 a 14 qm, davon in Nieder-Walluf im Rheingau 10 ha 22 a 16 qm, in Ober-Walluf 5 ha 40 a 88 qm u. in Berlin 9 a 10 qm; insgesamt bebaut à3 ha 3 a 76 qm, davon in Nieder-Walluf 1 ha 34 a 87 qm, in Ober-Walluf 1 ha 64 a 54 am u. in Berlin 4 a 35 qm; hier befindet sich auch das Zweigbüro der Ges. im eigenen Hause Koöniggrätzer Str. 60. Ferner gehört der Ges. der Grundbesitz der Bayerischen Grafitwerke G. m b. H. mit 18 ha 28 a 65 qm u. der Grundbesitz der Triebener Grafit-Bergbau A.-G. in Trieben (Steiermark) mit 13 ha 1 a 74 qm. Angestellte u. Arbeiter etwa 600. Kapital: RM. 4 000 000 in 30 000 Akt. zu M. 100 u. 1000 Akt. zu M. 1000. – Vor- kriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 100 000; erhöht 1911 um M. 400 000, 1917 um M. 1 500 000, 1920 um M. 3 000 000, 1921 um M. 2 000 000 in 2000 Gratisaktien. Lt. G.-V. v. 14/3. 1922 erhöht um M. 15 000 000 in 15 000 Akt., div.-Ber. ab 1./1. 1922, ausgeg. zu 120 %. Die a. o. G.-V. v. 22./10. 1923 beschl. Erhöh. um M. 17 Mill., div.-ber. ab 1./7. 1923 in 1000 Akt. zu M. 10 000 u. 7000 Akt. zu M. 1000, davon ein Teil angeb. im Verh. 10: 1 zu GM. 4.20. Lt. G.-V. v. 17./11. 1924 Um- stellung von M. 40 Mill. auf RM. 4 Mill. in 30 000 Akt. zu RM. 100 u. 1000 Akt. zu RM. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Geschäftsquart. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. je RM. 50), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 698 759, Geb. 1 437 000, Wasserkraft u. Gruben 600 000, Masch. 760 815, Mobil. 28 900, Fuhr- u. Autopark 31 300, Beteil. 164 210, Debit. 1 165 642, Eff. 63 626, Kassa 8631, Schecks u. Wechsel 4324, Postscheck 9096, Bank- guth. 85 724, Aufwertungsausgleich 22 608, Warenbestände 764 734. —– Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 62 470, Hyp. 999 138, Hyp.-Aufwert. 41 454, Kredit. 395 375, nicht abgehob. Div. 1879, Gewinn 345 056. Sa. RM. 5 845 375. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Steuern, Zs., sozialpolitische Abgaben usw. 982 898, Abschr. 138 600, Gewinn 345 056 (davon R.-F. 25 000, Div. 280 000, Rückl. f. zweifelh. Ford. 20 000, Tant. 12 000, Vortrag 8056). – Kredit: Gewinnvortrag 12 203, Betriebsüber- schuss 1 426 028, Mieten u. Pachten 28 323. Sa. RM. 1 466 555. Kurs Ende 1923–1927: In Berlin: 8, 8, 30, 83.30, 85¼ %. August 1925 auch an der Mün- chener Börse zugelassen. Kurs daselbst Ende 1925–1927: 28.9, 85, 85 %. Dividenden 1913–1927: 12½, 7½, 12½, 15, 15, 10, 25, 15, 15, 100, 0 %, auf 10 alte Aktien eine Gratisaktie (was einer Div. von 10 % entspricht), 0, 4, 7 %. Direktion: Komm.-Rat Dr. h. c. Herm. Brockhues, Gg. Luh, Wilhelm Nitz. Prokuristen: C. Diederich, R. Zeyss, W. Thielmann, Ing. P. Storck. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Ludwig Fuld, Mainz; Stellv. Bankdir. Curt Sobernheim, Berlin; Mitgl.: Dir. Dr. F. Schmidt, München; Gen.-Dir. Lammers, Wiesbaden; Dir. Dr. Rudolf Dalberg, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Rich. Theurer, Stuttgart; vom Betriebsrat: P. Wesemann. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mainz: Commerz- u. Privatbank, Fil. Mainz. Bayerische Celluloidwarenfabrik vorm. Albert Wacker, A.-G. in Nurnberg, Landgrabenstr. 44. Gegründet: 12./7. 1897; eingetr. 8./9. 1897. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der bisher unter der Firma Albert Wacker betriebenen Celluloidwarenfabrik. Herstell. u. Verwert. von Celluloid waren u. damit verwandter Artikel. Fabriziert werden hauptsächlich Toilettengegenstände, Spiegel, Dosen, Bürsten, Puppen, Spielsachen, Reklame-Artikel etc., ca. 55 Beamte u. ca. 275 Arb. u. Arbeiterinnen. Besitztum: Die Ges. besitzt in Nürnberg die Grundst. Landgrabenstr. 44; 48, 50, 52 u. Singerstr. 9 von insgesamt 6470 qm Grösse, davon 5760 qm bebaut. Das Fabrikanwesen umfasst etwa 3960 qm Areal, die fast ganz bebaut sind. Die dampftechn. Einrichtungen bestehen aus 4 Hochdruckkesseln von insges. 240 qm Heizfläche etc. Ausserdem sind zum Betriebe der Arbeitsmasch. 2 Dieselmotore von 140 bzw. 70 Ps. vorhanden. Die Kraftübertrag. erfolgt auf elektromotor. Wege. Hierfür sind 2 Gleichstromgeneratoren von 100 u. 45 Kw. vor- gesehen. Diese beiden Maschinensätze dienen als Res., nachdem die gesamte Anlage an das Grosskraftwerk Franken angeschlossen ist. In einem neuen Teil der Fabrikanl. findet haupt- sächlich die Verarbeit. u. Lager. von Celluloid u. Celluloidwaren statt. Dieser Teil ist voll- ständig durch automatisch wirk. Feuerlöschbrausen nach dem System „Grinnell Sprinkler“