153 = Chemische Industrie. 3213 europ. Staaten. In Patsch bei Innsbruck wurde eine Fabrikanlage errichtet, zu deren Betriebe die selbständige österreich. Luftverwertungs-Ges. m. b. H., Innsbruck (Stamm-Kap. K 300 000) gebildet wurde, die die Patscher Anlagen pachtweise übernahm; die Wiesbadener Ges. besitzt nom. K 290 000 St.-Anteile der Ges. m. b. H. Die Wiesbadener Ges. hat mit der Elektrochemischen Industrie G. m. b. H. in Köln für die Gültigkeitsdauer der mit der Stadt Innsbruck bezüglich Lieferung von elektrisch. Strom bestehenden Vereinbarungen einen neuen Pachtvertrag abgeschlossen. Gleichzeitig hat die Wiesbadener Gesellschaft auch ihre sämtlichen Lizenzen mit Ausnahme derjenigen für Spanien u. Portugal an die Hlektrochemische Industrie G. m. b. H. verkauft u. dafür eine Beteilig. mit 45 Anteilen in dieser Ges. erworben. Durch diese Transaktionen hat sich die Ges. nicht nur einen be- stimmten Ertrag aus ihrer Fabriksanlage gesichert, sondern auch eine entsprechende Beteilig. an den zukünftigen Erträgnissen der Fabrik sowie sämtl. im Besitze der Kölner Ges. be- fndlichen Patente u. Lizenzen erreicht. Die Kölner Ges., welche für die Anlagen M. 85 000 jährl. Pacht zahlt, hat die Herstell. von Salpetersäure u. Natrium-Nitrit in grösseren Mengen aufgenommen. Die Fabrik in Patsch war bis 1915 im Ausbau bezw. Um- bau begriffen, sodass die Cölner Ges. infolge dieser Anlagenerweiterung 1915 bedeutende Abschrelb. vornehmen musste u. deshalb noch keine Verzins. erbrachte. Im J. 1917 ist der Verkauf der Patent- u. Lizenzrechte in Spanien u. Portugal an die Elektrochem. Industrie G. m. b. H. in Köln erfolgt. Kapital: RM. 55 600 in 556 Aktien zu RM. 100. Vorkriegskapital: M. 2 068 000. Urspr. M. 1 Mill. in 1000 St.-Aktien. Uber Wandl. des A.-K. bzw. Sanierung der Ges. s. d. Handb. 1921/22 I. Die Sanier. erfolgte mit Hilfe eines französ. Konsort. A.-K. somit bis 1917: M. 2 068 000. Die a. o. G.-V. v. 29./9.1917 beschloss a) Einzieh. von M. 400 000 Akt., b) Herabsetzung des A.-K. auf M. 556 000 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 3: 1. Tt. G.-V. v. 20./9. 1924 Umstell. von M. 556 000 auf RM. 55 600 in 556 Aktien zu KM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 3000, Geb., Werkplatz u. Bahnanschluss 34 000, chem. Einricht. 70 000, Elektro- u. masch. Einricht. 162 200, Kassa 110, Debit. 5701. —– Passiva: A.-K. 55 600, R.-F. 43 281, Rückst. für Steuern 3600, Abschr. 64 848, Kredit. 104 695, Gewinn 2987. Sa. RM. 275 011. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 4443, Gen.-Unk. 3673, Steuern 1600, Abschr. 21 296, Gewinn 2987. – Kredit: Pachteinnahme RM. 34 000. Dividenden 1913–1927: 0 %. Direktion: Koloman Raichl. Aufsichtsrat: (3–16) Vors. Landrichter a. D. Küster auf Weissenstein bei Wesel; Fabrikbes. Aug. Gerstäcker, Hard i. Vorarlberg; Dir. Guido Pauling, Innsbruck; Bankier Jul. Ullrich, Gladbeck; Rechtsanwalt August Theloe, Essen; Rittergutsbesitzer B. S. von Waldow, Merenthin; Gen.-Konsul F. Richter, Hamburg; Dipl.- Ing. Aug. Gerstäcker jr., Karlsruhe; Julius Ullrich jr., Köln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Gladbeck i. W.: H. Küster, Ullrich & Co., Innsbruck: Bank f. Tirol u. Vorarlberg. Kalle & Co. Akt.-Ges. in Wiesbaden-Biebrich a. Rh. Gegründet: Im J. 1863; Akt.-Ges. seit 7./12. 1904 mit Wirkung ab 1./1. 1904; eingetr. 15./12. 1904. Die A.-G. hat das Geschäft der 1863 errichteten Firma Kalle & Co. in Biebrich a. Rh. für M. 4 174 197 erworben. Gründung s. Hdb. d. Dt. A-G. Jahrg. 1913/1914. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Kunststoffen aus Cellulosederivaten, von Lichtpaus- papier u. anderen chemischen Produkten. Besitztum: Fabrikanl. etwa 32½ ha, (davon bebaut rd. 20 ha). Entwicklung: 1908 Anschluss an Interessengemeinschaft der Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning zu Höchst a. M. u. Leopold Cassella & Co. G. m. b. H. zu Frankf. a M. Es fand ein Aktienaustausch in der Weise statt, dass die Grossaktion. der Kalle-Ges. gegen Hingabe von M. 4 000 000 ihrer Aktien für M. 1 600 000 neue Aktien der Höchster Farbwerke erhielten, auch von der Em. von 1914 bezogen genannte Firmen Aktien. Seit 1916 gehört die Ges. der Interessen- gemeinschaft der deutschen Teerfarben-Ind. (Anilin-Fabriken) an, die für die Zeit v. 1./1. 1916 bis 31./12. 1965 abgeschlossen u. 1920 bis 31./12. 1999 verlängert wurde. Mit Wirk. ab 1./1. 1926 ist der Verkauf von Farbstoffen u. pharmazeutischen Produkten auf die I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft, Frankfurt a. M., übertragen. Im Zusammenhang mit der Konzentration des Verkaufs fand eine Abtrennung und Verlegung von Betrieben statt, s0 dass ein Teil der Anlagen zur Stillegung kam. Kapital: RM. 6 000 000 in 6000 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 6 000 000. Urspr. M. 3 500 000, erhöht 1906 um M. 500 000. 1907 um M. 500 000, 1914 um M. 1 500 000. Lt. a. o. G.-V. v. 20./12. 1924 Umstell. in voller Höhe, also RM. 6 Mill. in 6000 Akt. zu RM. 1000. 3„% Das A.-K. befindet sich im Besitz der I. G. Farbenindustrie A.-G., rankf. a. M. I. Anleihen: M. 1.75 Mill. in 4 % Teilschuldverschr. zu M. 1000, aufgewertet u. abgestemp. auf RM. 150; an Stelle der Genussrechte für Altbesitz wurde eine Zusatzaufwertung in Höhe von 10 % gewährt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M., Berlin, Darmstadt, Hannover: Darmstädter u. Nationalbank. äeeeee aee――――――