3252 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. strombezug sehr viel geringer wird, bei gleichzeitiger Inreservestellung einer der Dampf. maschinen. Das zur Fabrikation erforderl. Wasser wird durch ein Wasserwerk der Röder entnommen u. in einer grossen, aus mehreren Becken besteh. Wasserkläre geklärt; das Ab- wasser wird zwecks Wiederverwendung in 4 Faserfangtrichter, umfangreiche Flächenfilter- u. Klärteichanlagen geleitet, wo es wieder völlig geklärt wird, um in reinem Zustande dann in die Röder zurückzufliessen. Mit einer feuerlosen Lokomotive auf Anschlussgleis wird das Rohmaterial, Holz, Zellulose, Altpapier direkt der Fabrik zugeführt. Auf 2 Schleifern wird der Holzstoff hergestellt und zwar täglich ca. 18–20 t lufttrocken gedacht. Der Stoff wird nur eingedickt u. automatisch den Stoffmischmaschinen zugeteilt. Es sind vorhanden 4 grosse Kollergänge, 3 Wurster, 7 Holländer, 3 Bütten für die Papiermaschine u. 7 Bütten für die Kartonmaschine. Die Papiermasch. fertigt Rotationsdruck-, maschinenglatte und satinierte Zeitungsdruckpapiere, weisse u. farbige Papiersorten in Stärken von 48–120 gr/qm, Die Tagesproduktion beträgt durchschnittlich 29–30 t. Die Kartonmasch. ist durch einen gründlichen Umbau in die Lage versetzt worden, sämtliche Maschinenkartons in höchster Vollendung herzustellen, insonderheit Chromoersatzkartons weiss u. farbig. Ihre Produktion beträgt durchschnittlich 25 t in 24 Stunden. Die Fabrikanlage in Freiburg wurde 1926 stillgelegt u. Mitte 1928 verkauft. Kapital (Bis 27./4. 1928): RM. 2 000 000 in 5000 Aktien zu RM. 400. Urspr. M. 5 000 000, erhöht 1921 um M. 15 000 000, lt. a. o. G.-V. v. 21./5. 1922 um M. 60 000 000, lt. a. o. G.-V. v. 30./12. 1922 um M. 220 000 000, lt. G.-V. v. 4./7. 1923 um M. 300 000 000, weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./11. 1923 um M. 400 000 000 in 50 000 St.-Akt. zu M. 1000, 16 000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 27 000 St.-Akt. zu M. 10 000. Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. übern. (Commerz- u. Privatbank, Berlin, u. Nordische Bankkommandite Sick & Co., Hamburg), davon zunächst M. 120 000 000 in 40 000 Stücken zu M. 1000 u. 16 000 Stücken zu M. 5000 begeb. u. angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktionären im Verh. 5:1 zum Preise von RM. 2 für nom. M. 1000 neue Aktien. Begebung der restl. M. 280 000 000 ist in 10 000 Stücken zu M. 1000 u. 27 000 Stücken zu M. 10 000 erfolgt. Für sämtl. Aktien betrug der Ausgabekurs 100 %. Lt. a. o. G.-V. v. 30./9. 1924 Erhöh. um M. 500 000 Bill. in 5000 Aktien zu M. 100 Bill., voll angeb. den Aktion. auf je M. 200 000 eine neue Aktie von M. 100 Bill. zu pari Lt. G.-V. v. 23./12. 1924 Umstell. von M. 500 000 Bill. u. 1 Md. auf RM. 2 000 000 (M. 100 Bill. = RM. 400) in 5000 Aktien zu RM. 400. Die G.-V. v. 27./4. 1928 beschloss Herabsetzung des A.-K. von RM. 2 000 000 auf RM. 200 000 durch Zusammenleg. von je 5 Akt. zu RM. 400 in 1 Aktie zu RM. 200; ferner sollte Wiedererhöh. um RM. 800 000 auf RM. 1 000 000 beschlossen werden. Amtl. Eintrag. hierüber noch nicht erfolgt. Hypoth.-Anleihe: M 2 000 000 in 5 % Oblig. von 1921, rückzahlbar ab 1922 zu 102 % Freihändig aufgelegt im Jan. 1921 von dem Chemnitzer Bankverein zu 98 % spesenfrei. Gegen Einreich. von M. 5000 Oblig. wurden bis 15./1. 1924 M. 1000 St.-Akt. ohne Verrechn. der lauf. Anleihe-Zs. ab 1./7. 1923 gegen Zahlung der Börsenumsatzsteuer angeboten. Gesetzl. Aufwertungsbetrag RM. 9.075 für je nom. M. 1000. Zwecks Barablös. gekündigt zum 1./9. 1920. Ablös.-Betrag einschl. Zs. ab 1./1. 1925 = RM. 8.05 für je M. 1000. Noch nicht Angelöst im März 1927 M. 281 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 400 St.-Aktie = 4 St. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Grundst. u. Geb.: Grossenhain 560 945, do. Freiberg 83 880, Masch. Grossenhain 1 470 047, do. Freiberg 76 404, Licht- u. Kraft Grossenhain 784 556, do. Freiberg 12 487, Gleis- u Transportanlage Grossenhain 82 343, Schleifereianlage Grossenhain 119 356, Inv. Grossenhain 73 522, Treibriemenanlage Grossenhain 5871, Vorräte 527 531, Kassa u. Postscheckguth. 7654, Debit. 456 533, Wechsel 48 774, Eff. 1, Patente 13 (Kaut. 425 000), Verlust 931 767. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Bankkredite 2 501 970, Kredit. 362 Frachten 176 559, Akzepte 201 111 (Bürgschaften 425 000). Sa. RM. 5 241 680. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 387 588, Handl.-Unk. 1 441 454, Betriebe- Unk. 1 511 784, Abschr. 600 000. – Kredit: Bruttogewinn 3 009 060, Verlust 391 767, Sa. RM. 3 940 827. Dividenden 1920/21–1926/27: 10, 20, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Dr. O. Schiller. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Dr. W. Vogel, Berlin; Rechtsanw. Dr. Huch, Braunschweig Erster Bürgermeister M. Hotop, Grossenhain i. Sa; Rudolf Türk, Kl. Sedlitz b. Dresden; Fabrikbes. Drewsen, Celle. Zahlstellen: Freiberg. u. Grossenhain: Ges.-Kassen. Neue Papierspulen- u. Hülsenfabrik Akt.-Ges. in Liqu. in Freiburg i. B., Karthäuser Str. 35. Die G.-V. v. 29./7. 1926 beschloss Auflösung u. Liqu. der Ges. Liquidator: Fabrikant Leopold Hess, Freiburg i. B. Nach Beendigung der Liqu. ist die Fa. 16./3. 1928 gelöscht worden. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. 1927.