3370 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. Hobel-, Fräs- u. Schleifmaschinen, Revolverbänken, Pressen u. Holzbearbeitungsmaschinen, die sämtlich durch Elektromotoren angetrieben werden. Die Fabrik in Wahren bezieht den erforderlichen Strom von der Überlandzentrale Kulkwitz, besitzt jedoch zur Reserve eine eigene Anlage zur Erzeugung elektrischer Kraft; die Kraft-Behrens'sche Fabrik, welche mit Dampfmaschine, Dynamo, Elektromotor u. verschiedenen Holzbearbeitungsmaschinen aus- gestattet ist, bezieht den elektrischen Strom von den Leipziger Elektrizitätswerken. – Be- schäftigt wurden Mitte 1927 ca. 3000 Angestellte u. Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtl. Akt. bezw. Anteile folgender Unternehmungen: Deutsche Grammophon-Akt.-Ges. Berlin (Kap. RM. 1 000 000), Grammophon Spezialhaus G. m. b. H. (Kap. RM. 100 000), Kraft-Behrens G. m. b. H. (Kap. RM. 100 000), Polyphon-Grammophon- Vertriebsgesellschaft m. b. H. (Kap. RM. 10 000), Polyphon Sprechmaschinen u. Schallplatten G. m. b. H., Wien (Kap. S. 10 000), Nordisk Polyphon A./S., Kopenhagen (Kap. Kr. 100 000). Die Deutsche Grammophon Aktiengesellschaft, Berlin, stellt eine Hilfsgesellschaft der Poly- phonwerke A.-G. dar, sie betreibt lediglich die Fabrikation von Schallplatten zum Verkauf an die Muttergesellschaft. Die Grammophon-Spezialhaus-G. m. b. H., Berlin, die Polyphon- Grammophon-Vertriebsgesellschaft m. b. H., Berlin, die Nordisk Polyphon Aktieselskab, Kopenhagen, stellen lediglich Verkaufsgesellschaften der Polyphonwerke A.-G. dar. Die Polyphon-Sprechmaschinen- u. Schallplatten-Ges. m. b. H., Wien, ist Verkaufs- u. Schall- plattenfabrikations-Gesellschaft. Die Kraft-Behrens G. m. b. H., Leipzig stellt Wanduhren, Standuhren, Hausuhren u. Sprechmaschinengehäuse her u. ist gleichfalls eine Hilfsgesell- schaft der Polyphonwerke Akt.-Ges. Diese sämtlichen Hilfsgesellschaften der Polyphon- werke Akt.-Ges. verteilen keine Dividende. Ende 1926 hat die Ges. sowohl für sich als für die Deutsche Grammophon-A.-G. mit der Brunswick-Balke-Collender Co. in Chikago und New York, einer der grössten und kapital- kräftigsten Schallplattenfabriken Amerikas, einen Arbeitsgemeinschaftsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag sieht einmal die gemeinsame Verwertung der Matrizen vor, wodurch der Polyphon-Grammophon-Konzern eine bedeutende Erweiterung seines internationalen Pro- grammes sowohl für klassische als für Tanzmusik erhält; ferner bezweckt der Vertrag den gegenseitigen Austausch von Fabrikationsmethoden, Erfahrungen und Patenten und die gemeinsame Ausnutzung der bestehenden und zu errichtenden Fabriken im Auslande. Mit Rücksicht auf die fortschreitende Entwicklung des elektrischen Aufnahme- und Wieder- gabe-Verfahrens haben sich die Polyphon-Grammophon-Gesellschaften gemeinsam mit der Brunswick Company die Verwertung der Patente und Rechte dieses Gebiets von der ABEG und der mit ihr eng verbundenen bekannten grössten amerikanischen Elektrizitätsgesell- schaft, der General Electric Co. gesichert. Kapital: RM. 12 560 000 in 66 670 St.-Akt. zu RM. 80, 7916 St.-Akt. zu RM. 400, 5000 St.-Akt. zu RM. 800 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 30. – Vorkriegskapital: M. 1 250 000. Urspr. A.-K. M. 1 Mill., herabgesetzt 1909 auf M. 230 000, u. wiedererhöht auf M. 1 250 000, dann erhöht von 1916–1923 auf M. 102 Mill. in 100 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 1./12. 1924 Umstell. auf RM. 8 060 000 in 66 670 St.-Akt. zu RM. 80, 6666 St.-Akt. zu RM. 400 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 30. Die G.-V. v. 2./6. 1925 beschloss Kap.-Erhöh. um RM. 2 Mill. (also auf RM. 10 060 000) in 2500 St.-Akt. zu RM. 800, ausgegeben zu 110 %. Die neuen St.-Akt. wurden an eine aus- ländische Finanzgruppe, von welcher die Ges. im Jahre 1925 ein festes, langfristiges Dar- lehn von RM. 2 040 000 erhalten hatte, derart in Option gegeben, dass die Ges. an dem bei Weiterverkauf erzielten Nutzen beteiligt sein sollte, soweit der Weiterverkauf über 115 % er- folgte. Die Option ist inzwischen ausgeübt; das bei der Begebung erzielte Agio sowie der Nutzen, welcher der Ges. aus der erwähnten Gewinnbeteiligung zufliesst, wird abzüglich der Kosten der Kapitalserhöhung dem ordentlichen R.-F. im Jahre 1927 zugeführt werden. Der Brutto-Uberschuss aus dem Erlös der Aktien beträgt rund RM. 570 000. Die Ges. partizipiert an dieser Summe mit rund RM. 275 000, wovon noch die Kosten der Kapitals- erhöhung anteilsmässig abzusetzen sind. Lt. G.-V.-B. v. 25./6. 1926 ist das bisherige mehr- fache St.-Recht der Vorz.-Akt. aufgehoben. Lt. G.-V. v. 7./1. 1928 Erhöh. des A.-K. um RM. 2 500 000 auf RM. 12 560 000 durch Ausgabe von 2500 St.-Akt. zu RM. 800 u. 1250 St.-Akt. zu RM. 400, div.-ber. ab 1./1. 1928. Von den neuen Aktien wurde ein Teilbetrag von RM. 1 Mill. von den Bankhäusern Martin Schiff in Berlin u. Gebr. Arnhold in Dresden u. Berlin zum Kurse von 125 % übernommen u. den alten Aktionären ein Bezugsrecht derart eingeräumt, dass auf RM. 4000 alte Aktien RM. 400 junge Aktien zum Kurse von 130 % bezogen werden konnten. Die restlichen RM. 1 500 000 neuen Aktien wurden von denselben Firmen unter Mitwirkung eines internationalen Konsortiums unter Führung des Bankhauses Teixeira de Mattos in Amsterdam zum Kurse von 150 % übernommen. Diese Aktien sollen zur Einführung des A.-K. zum amtlichen Handel an der Börse in Amsterdam dienen. 5 % Anleihe von 1909: Noch in Umlauf Ende 1927: RM 830. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Je nom. RM. 80 A.-K. = 1 St.; 1 Vorz.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung; Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., Vors. u. Stellv. je RM. 2000), 2 % Div. auf St.-Akt., vom alsdann verbleibenden Rest gleichmässige Div. für beide Aktienarten bzw. nach G.-V.-B.