3384 Gas-, Wasser- und Eiswerke. Der Gasanstalt in Libau wurde am 5./5. 1881 von der Stadtverwaltung auf 50 Jahre das ausschliessliche Recht der öffentlichen und privaten Lieferung von Gas in der Stadt Liban erteilt. Der Betrieb wurde der A.-G. durch besondere Verf. der russischen Regierung v. 23./2. 1890 ausdrücklich gestattet. Am 1./8. 1932 geht die Anstalt unentgeltlich, jedoch mit Ausschluss des in Vorräten und Ausständen angelegten Betriebskapitals in den Besitz der Stadt Libau über. Zwischen dem 25. und 30. Betriebsjahre kann die Stadt Libau die Gasanstalt käuflich erwerben, wenn sie den durchschnittlichen Ertrag der letzten 5 Jahre mit 6 % p. a. kapitalisiert und 25 % von diesem Betrage hinzuzahlt. Die Gasanstalt ist 1901 auf die doppelte Leistungsfähigkeit ausgebaut worden. Im Jahre 1925 ist eine neue Ofen. anlage nach modernster Art erbaut worden, die grosse Ersparnisse gegen die alte Anlage verspricht. Für den Buchwert der Libauer Anlage ist eine besondere Abschreib. durch ent. sprechende Dotierung des Ern.-F. vorgesehen, damit derselbe zur Deckung desjenigen Betrages ausreicht, mit welchem die Libauer Anlage bei Ablauf der Konzession nach der 1930 zu beendigenden Tilg. der auf derselben lastenden Hypoth.-Anleihe und nach Abzug der der Ges. verbleib. Betriebsmittel etc. voraussichtlich noch zu Buche stehen wird. Kapital: RM. 1 260 000 in 1800 Aktien zu RM. 700. – Vorkriegskapital: M 1 500 000, Urspr. A.-K. M. 400 000, erhöht 1891 um M. 600 000 u. 1900 um M. 500 000. Weiter erhöht it. G.-V. v. 15./8. 1918 um M. 300 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 11./12. 1924 von M. 1 800 000 auf RM. 1 260 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von M. 1000 auf RM. 700. Anleihe: M. 600 000 in 5 % Partial-Obl. von 1891, rückzahlb. zu 110 %, Stücke zu M. 1000 bzw. abgest. auf RM. 150. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1894–1930 dureh jährl. Ausl. Sicherheit: I. Hyp. auf den Besitz in Libau im Werte von 36 960 Halbimperialen. Zahlst. Eig. Kasse; Kiel: Kieler Bank; Hamburg: Nordd. Bank. Kurs notierte bis 1925 in Hamburg Anleihe: M. 600 000 in 5 % Teilschuldverschr. lt. G.-V. v. 20./12. 1900, 600 Stücke zu M. 1000 bzw. abgest. auf RM. 150 auf Namen der Kieler Bank oder deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1.// Sicherheit: Kaut.-Hyp. in Höhe von M. 650 000 auf die Gasanstalt in Gaarden nebst Gebäuden, Masch. u. Zubehör. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Vorschrift. Zahlst. wie bei Div. Schein. Kurs notierte bis 1925 in Hamburg. Von beiden Anleihen am 31./12. 1927 noch im Umlauf, aufgewertet RM. 138 950. Über die Altbesitzgenussrechte wurden besond. Ur- kunden zu RM. 100 ausgegeben; die Stücke zu nom. M. 1000 wurden auf je RM. 150 abgestempelt. 5 % Anleihe von 1914: Am 1./2. 1914 wurde zur Konsolidier. der schwebenden Schuld von einem Konsort. unter Führung der Kieler Bank die bisher freigewährte Bankschuld in Höhe von M. 1 100 000 in eine feste 5 % Anleihe umgewandelt. Diese Baranleihe ist un- kündbar, solange Zs. u. ein jährl. Abtrag von M. 100 000 prompt abgeführt werden. Die Anleihe ist getilgt worden, doch muss Aufwertung stattfinden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Dotierung weiterer Rückl., dann 5% Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest bis 10 % Tant., Überrest Super-Div. bzw. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Stadt Kiel 940 000, Gasanstalt Libau 20 000, Ef. 99 966, Debit. 158 950, Verlust 230 293. – Passiva: A.-K. 1 260 000. Partialoblig. 138 950, Konsortialanleihen I 50 000, nicht eingelöste Zinsscheine 261. Sa. RM. 1 449 211. Liquidations-Abrechnungs-Konto: Debet: Vortrag aus dem Vorjahr 225 680, Geschäfts unkosten u. Steuern 22 945, Oblig.-Zs. 2452, Abschreib. 120 000. – Kredit: Rückzahl- Konto 140 784, Verlust 230 293. Sa. RM. 371 078. „ Kurs Ende 1911–1927: 158.25*, –, 140, 155, 110*, 110, 109, 220, 775, 1, 33.75, 40, 25 22 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1913/14–1922/23: 4, 5, 4, 10, 9, 6, 0, 0, 0, 0 %. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dr. Carl Petersen, Wilhelm Stange, Hamburg; Bank-Dir E. Hamann, Kiel; Rittergutsbes. Kurt von Kleist, Kamissow. Zahlstellen: Hamburg: Nordische Bankkommandite Sick & Co., Norddeutsche Bank Kiel: Kieler Bank.- Gaswerk Lauenburg, Akt.-Ges. in Lauenburg a. Elbe. Gegründet: 8./5. 1909; eingetr. 11./6. 1909. Gründer: s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1910/ll. Sitz bis 3./10. 1924 in Bremen, dann bis 24./2. 1927 in Berlin. Zweck: Erwerb, Erbauung, Betrieb u. Verpachtung von Gas- u. Elektrizitätsanstalten Die Aktienmajorität der Ges., die sich bisher im Besitze der A.-G. für Gas- u. Wasser versorgung befand, ist 1926 in den Besitz der Stadt Lauenburg übergegangen. Dagegel hat sich die Stadt Lauenburg der A.-G. für Gas- u. Wasserversorgung gegenüber ver- pflichtet, auf die Dauer von 40 Jahren ihren Gasbedarf durch das Werk Bergedorf der A.-6, für Gas- u. Wasserversorgung zu decken. Aus demselben Grunde wurde der Sitz der Ges von Berlin nach Lauenburg verlegt. Kapital: RM. 156 000 in 390 Aktien zu RM. 400. Urspr. M. 75 000; erhöht 1909 un M. 75 000. Erhöht lt. G.-V. v. 23./11. 1922 um M. 500 000 in 500 Nam-Akt. à M 1000, aus gegeben zu 115 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 7./3. 1925 von M. 650 000 au RM. 260 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Akt. von M. 1000 auf RM. 400. Lt. G.