3452 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Infolge der Verluste ihrer Besitzungen hat die Ges beim Deutschen Reich Ansprüche geltend gemacht im Betrage von ca. M. 1 400 000, wovon durch Nachentschädigungsbescheid RM. 1 246 000 anerkannt wurden. Ansprüche an den der britischen Behörde überlassenen 87 000 kg Kaffee sind darin nicht inbegriffen. Da eine weitere Entschädigung vom Reich noch immer aussteht u. das bewilligte verzinsl. Wiederaufbau-Darlehen zu gering war, hat sich die Ges. 1926, um den Wiederaufban zu ermöglichen, mit $ 3500 an einem Syndikat beteiligt, das den Erwerb von Pflanzungen in Ostafrika anstrebt. 1926/27 wurde der Ges. vom Reich ein Darlehen gewährt, das für die Beteil. in Ostafrika verwandt wurde. Kapital: RM. 40 680 in 1017 Akt. zu RM. 40. – Vorkriegskapital: M. 1 017 000. Urspr. M. 700 000; erhöht lt. G.-V. vom 15./5. 1899 um M. 500 000. Ueber die weiteren Wandlungen des A.-K. in den Jahren von 1906–1911 durch Herabsetz., Schaffung von Vorz.-Akt., Gleichstellung des A.-K. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Das A.-K. betrug sodann M. 1 017 000 in 1017 Akt. zu M. 1000 u. wurde lt. Reichsmark-Bilanz umgestellt auf RM. 40 680 in 1017 Akt. zu RM. 40. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., auf welche eine feste Vergüt. von M. 9000 jährlich zur Anrechnung kommt, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Eff. 6184, Bankguth. 325, Kassa 182, Debit. 44 686, Beteil. 97 062, Inv. 1. – Passiva: A.-K. 40 680, Kredit. 103 869, Gewinn 3892. Sa. RM. 148 441. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 395, Abschr. 599, Handl.-Unk. 3513, Gewinn 3892. – Kredit: Zs. 5653, Eff. 2747. Sa. RM. 8400. Dividenden 1912/13–1926/27: 0 %. Direktion: Hauptmann a. D. Otto Josl, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Dr. Max Schoeller, Düren; Stellv. Dir. J. J. Warnholtz, B.-Charlottenburg; Rittergutsbes. Major a. D. von Hiller, Rittergut Struvenberg; Komm.-Rat Dr. Weil, Görlitz; Rechstanw. Dr. Eugen Gerhard, Mannheim; Dir. Ernst Techow, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank Dep.-K. W. Akt.-Ges. für Plantagenbetrieb in Central-Amerika in Liquid. Sitz in Hamburg, Lange Mühren 9, Südseehaus. Gegründet: 28./2. 1911 auf 50 Jahre; eingetr. 10./3. 1911. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Die Ges. trat lt. G.-V. v. 26./9. 1924 in Liqu. Liquidator: A. Helm, Hamburg. Das gesetzliche Sperrjahr für die Verteil. des Vermögens war 1925 abgelaufen, indessen ist die Liqu. noch nicht durchgeführt, da über die in den Vereinigten Staaten beschlagnahmten Be- träge (mit RM. 33 171 zu Buch stehend) noch nicht verfügt werden konnte. Nach Freigabe des beschlagnahmten deutschen Vermögens ist Antrag auf Rückgabe von zunächst 80 % der Beträge gestellt worden. Zweck war Erwerb, Betrieb u. Veräusserung von Plantagen, Handel mit ihren Erzeug- nissen u. Vornahme sonstiger Handelsgeschäfte. Das gesamte Grundeigentum u. damit der Plantagenbetrieb der Ges. ist 1921 in amerikanischen Besitz übergegangen. (Näheres s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kapital: RM. 60 000 in 3000 Aktien à RM. 20. Urspr. M. 2 000 000, dazu lt. G.-V. v. 7./7. 1914 M. 1 000 000. Lt. G.-V. v. 26./9. 1924 Umstell. auf RM. 60 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Diverse Debit. 16 553, beschlagnahmte Beträge 33 171, Mobil. 250, Verlustvortrag 13 769. – Passiva: A.-K. 60 000, Kredit. 3743. Sa. RM. 63 743. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 10 121, Verwalt.-Unk. 4691, Steuern 74. – Kredit: Zs. 1117, Fehlbetrag 13 769. Sa. RM. 14 886. Kurs Ende 1914–1927: 140*, –, 130, 125, 110*, 324, 860, 1935, 11 550, 1.5, 1, 20, 18, 12 %. In Hamburg notiert. Dividenden 1914/15–1922/23: 9, 10, 0, 3, 18, 144, 0, 32, 0 %; 1./10.–31./12. 1923: 0 %; 1924–1926: 0 %. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Heinr. Hass, Dr. Roderich Schlubach, Dr. Carl Melchior, Hamburg. Zahlstellen: Hamburg: Ges.-Kasse, M. M. Warburg & Co. Deutsche Handels- u. Plantagen-Gesellschaft der Südsee- Inseln zu Hamburg, Ferdinandstr. 5 U. Gegründet: 16./3. 1878; eingetr. 23./3. 1878. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Plantagen u. Faktoreien, von Handel u. Schiffahrt jeder Art. Das Eigentum auf allen Stationen in der Südsee wurde während des Krieges von der neuseeländischen Regierung eingezogen. Nachdem die Deutsche Handels- u. Plantagen- Ges. u. die Jaluit-Ges. Teilentschädigungen für die ihnen entzogenen Gegenstände erhalten haben, haben beide schon seither einander nahestehenden Ges. gemeinsam mit dem Wieder- aufbau ihrer Unternehmungen im Auslande begonnen. Zur Erleichterung der gemeinsamen 8