Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 3453 Geschäftsführung haben die beiden Ges. die Handels- u. Landbau-Akt.-Ges. in Hamburg mit einem Kapital von RM. 500 000 gegründet. Der Wiederaufbau im Ausland wird durch die Handelsvereeniging voorheen J. Mohrmann & Co. in Makassar, an der beide Ges. durch Besitz der Aktienmehrheit beteiligt sind, betrieben. Ein Unternehmen in Lagos (Nigerien) wurde 1926 durch die Handels- und Landbau A.-G. übernommen u. unter der Firma Witt & Büsch fortgeführt; seit 1928 auch in Duala (Kamerun). Die Entschädigungsaktion der Reichsregierung für die erlittenen Liquidationsschäden ist Ende März 1928 durch Verabschiedung des Kriegsschädenschlussgesetzes beendet. Die Ges. ist mit 5 % Stammentschädigung u. einem Zuschlag für Entwurzelung u. Wiederaufbau von 8 %, also im ganzen mit 13 % bedacht. Nach Abzug der Vorentschädigung u. der vom Reichsentschädigungsamt erhaltenen Darlehen, deren Rückzahlung nicht mehr in Frage kommt, wird der Rest des Anspruches als Forderung in das Reichsschuldbuch eingetragen; die Verzinsung dieser Forderung beträgt 6 %, der Zinslauf beginnt am 1. April 1929. Die Tilgung erfolgt bis zum Jahre 1948. Ferner erhält die Ges. einen Sonderwiederaufbauzu- schlag von 2 %, der aber erst vom Jahre 1943 ab verzinslich u. tilgbar ist. Die Bemühungen, in Amerika u. England Freigabe gewisser liquidierter Werte zu erlangen, wurden nachdrücklich betrieben, bislang ohne erheblichen Erfolg. Die Dominions Australien u. Neuseeland sind Verhandlungen, die ihre sich aus dem Friedensvertrage ergebenden Rechte berühren, durchaus unzugänglich. Daher muss die Möglichkeit einer Betätigung in der Südsee einstweilen als ausgeschlossen gelten. Kapital: RM. 687 500 in 2750 Inh.-Akt. zu RM. 250. – Vorkriegskapital: M. 2 750 000. Urspr. A.-K. M. 5 000 000, herabgesetzt bis 1888 auf 2 750 000. Erhöht 1920 um auf M. 3 000 000 in 2750 St.-Akt. u. 250 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lit. G.-V. v. 12./12. 1925 Umstell. von M. 3 000 000 auf RM. 702 500 in 2750 Inh.-St.-Akt. zu RM. 250 u. 250 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 60, durch Abstempel. der St.-Akt. auf RM. 250 u. der Vorz.-Akt. auf RM. 60. Die G.-V. v. 6./11. 1926 beschloss Ein- ziehung der nom. RM. 15 000 Vorz.-Akt. u. Rückzahlung derselben zum Nennwert. Genussscheine: In der a. o. G.-V. v. 15./10. 1910 ist die Ausgabe von 5500 auf den In- haber lautenden Genussscheinen beschlossen worden. Jeder Inhaber einer Aktie hatte das Recht, zwei Genussscheine zu erheben gegen Erstattung des Stempels von M. 30 für jeden Genussschein. Die Genussscheine nehmen an dem Gewinn-Ergebnis teil u. (s. Gewinn-Verteil.). Bei Auflösung der Ges. wird zunächst auf jede Aktie der Nennbetrag derselben ausbezahlt. Den weiteren Überschuss erhalten die Inhaber der Genussscheine gleichmässig bis zu M. 250 für jeden Genussschein. Das alsdann noch verbleibende Vermögen wird unter Aktionäre und Genussschein-Inhaber gleichmässig verteilt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, 4 % Div. an Akt., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., dann auf jeden Genussschein bis RM. 10, Rest zu gleichen Teilen an St.-Aktionäre u. Genussscheine bzw. nach G.-V.-B. auch zu weiteren Abschr. u. Rücklagen. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Kassa 682, Bankguth. 177 290, Mobil. u. Utensil. 550, Beteilig. u. Wertp. 673 353, div. Debit. 1 229 665. —– Passiva: A.-K. 687 500, Umstell.- Res. 150 000, Wiederaufbau-K. 49 331, div. Kredit. 1 175 714, Gewinn (Vortrag auf neue Rechnung) 18 996. Sa. RM. 2 081 542. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.- u. Handl.-Unk. 47 462, Steuern u. Ab- gaben 9916, Abschr. auf Mobil. u. Utensil. 150, Gewinn 18 996. – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1926 4027, Gewinn auf Beteil., Zs. u. Diverses 72 497. Sa. RM. 76 524. Kurs Ende 1914–1927: Akt. 158*, –, 115, 130, 120*, 413.50, 477, 560, 13 000, 10, 19, 21, 225, 125 %. – Genussscheine M. 12907, –, 1000, 900, 750*, 3270, 560, 4025, ca. 120 000, ca. 100, ca. 10, 75, 405, 220 pro Stück. Notiert in Hamburg; die Genussscheine franko Zs. Dividenden: 1913: 12 %, 1924–1927: 0 %. Genussscheine 1913 M. 120; 1924–1927: RM. 0 pro Stück. Direktion: O. Riedel, K. Hanssen. Prokuristen: J. Stamm, A. Ohle. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Rud. Freih. von Schröder, Stellv. Bank-Dir. Kurt von Sydow, Hans von Ohlendorff, Gen.-Dir. Böger, Arnold Amsinck, G. Altmann, R. Samson, Hamburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; für Div.: Hamburg: Deutsche Bank. Guatemala Plantagen- Gesellschaft in Hamburg, Lange Mühren 9. Gegründet: 25./5. 1889. Zweck: Betrieb von Plantagen u. Handelsgeschäften aller Art. 1922 wurde das Grundeigentum der Ges. in Guatemala mit Zubehör an die Central- American Plantations-Corporation verkauft u. der Kaufpreis in Shares dieser Corporation den Aktion. im Verh. von 10 Shares von nom. je $ 100 der Corporation zu einer Aktie der Guatemala Plantagen-Ges. von nom. je M. 5000 in New YVork bei der Ultramares Cor- poration, New York, 280, Broadway bis 15./11. 1922 gegen Zahlung von M. 7500 zur Verf. gestellt. Besitztum: Die Ges. hat ihre koloniale Tätigkeit am 26./3. 1925 durch Übernahme der Pflanzung Likomba im britischen Mandatsgebiet von Kamerun wieder aufnehmen können. Dieser Besitz, ein Teil der früher. Pflanzung der Familie Woermann, erstreckt sich vom Ombe-