3566 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Str. (Baugrundst.) 20 248 qm, Charlottenburg, Helmholtzstr. 41 (Kraftwagenhof) 26 651 qm, Treptow, Eichenstr. 4 (Kraftwagenhof u. Wagenbauwerke) 31 344 am; insgesamt 130 415 qm. Entwicklung u. Beteiligungen: Die Ges. beteiligte sich massgeblich an der Gründ. der Wagenbauwerke“ G. m. b. H., Berlin, die am 1./5. 1920 ins Leben trat, und schloss zu gleichem Zeitpunkt ihre eig. Karosseriewerkstatt. Ausserdem richtete sie im Sept. 1920 auf einem ihrer früheren Kraftwagenhöfe eine Ladestelle für fremde Elektrofahrzeuge ein, die inzwischen wieder aufgelöst worden ist; der betreffende Hof wird wieder als Kraftwagenhof verwendet. 1924 wurde im Einvernehmen mit den städtischen Behörden ein Programm für die Erweiterung des Betriebes aufgestellt. Mit der neu gegründeten Berliner Verkehrs-Ges, m. b. H. wurde eine grundsätzliche Verständigung erzielt, nach der die Ges. die Betriebs- führung auf deren Linien übernimmt. Dadurch umfasst das gesamte Erweiterungsprogramm 20 neue Linien. Zu seiner Durchführung wurden 200 neue Wagen in Auftrag gegeben u. in der Helmholtzstr. 41 auf einem 1925 erworbenen Grundstück mit dem Bau eines neuen grossen Betriebshofes begonnen, der am 15./11. 1926 in Betrieb genommen wurde. Zur Anlegung einer Überholungsanlage für Fahrgestelle u. Karosserien für die Wagenbauwerke G. m. b. H. erwarb die Ges. ein Gelände in Treptow, Eichenstr. 1927 beteiligte sich die Ges. an der „Grossgarage Dr. Th. Sonnenschein & Co.“, Geisbergstr. 5. Die Garage ist auf einem von den städtischen Gaswerken auf lange Zeit gepachteten Gelände erbaut und dient zur mietweisen Unterstellung von Privatwagen. Interessengemeinschaftsvertrag mit der Berliner Strassenbahn-Betriebs-Ges. m. b. H. u. der Ges. für elektr. Hoch- u. Untergrundbahnen (Hochbahngesellschaft). Die G.-V. v. 28./4. 1927 genehmigte den Interessengemeinschaftsvertrag, welcher zunächst bis 31./1. 1937 läuft u. sich bei Nichtkündig. jeweils um 2 Jahre verlängert. Der Zweck des IInteressen- gemeinschaftsvertrags ist die Vermeidung eines ihre Erträge gefährdenden Wettbewerbs, die bessere Förder. u. Ausnutz. der einzelnen Betriebe durch einheitliche Gestalt. des Ver- kehrs u. die gemeinsame Verwend. der Überschüsse im Interesse eines jeden Unternehmens. Diesem Zweck dient in erster Linie der am 15./3. 1927 in Kraft gesetzte Einheitstarif. Die Überschüsse, welche nach Deck. der Betriebskosten, Anleihezinsen, Abschreib. usw. ver- bleiben, werden zunächst zur Dividendenzahl. verwandt, wobei die Dividende der Hoch- bahn in Höhe von mind. 5 %, die der Aboag in Höhe von mind. 6 % gewährleistet wird. Die verbleibenden Beträge sollen zur Verbesser., Verstärk. u. Erweiter. der Verkehrs- anlagen nach einheitlichen Gesichtspunkten verwandt werden. Die Festsetz. der Div. u. die Entscheid. über die darüber hinaus verbleibenden Beträge liegt einem Gemeinschafts- ausschuss von 17 Mitgliedern ob. Kapital: RM. 8 400 000 in 19 750 St.-Akt. zu RM. 20, 10 000 St.-Akt. zu RM. 120, 17 750 St.-Akt. zu RM. 140, 5200 St.-Akt. zu RM. 600 u. 12 000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. — Vorkriegskapital: M. 12 600 000. Urspr. A.-K. M. 3 000 000, von denen in den Jahren 1879– 1881 M. 300 000 zurückgekauft wurden, dann erhöht bis 1906 auf 12.6 Mill. u. von 1921 bis 1923 auf M. 100 Mill. in Akt. zu M. 300, 1000, 1200 u. 5000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 21./2. 1925 unter Einzieh. der M. 40 000 000 Schutz-Aktien (gegen Erstattung des Einzahl.-Wertes mit RM. 1400) mithin von M. 60 000 000 auf RM. 7 200 000 (25: 3) in 19 750 St.-Akt. zu RM. 20, 10 000 St.-Akt. zu RM. 120, 17 750 St.-Akt. zu RM. 140 u. 5200 St.-Akt. zu RM. 600. Dann lt. gleicher G.-V. erhöht um RM. 1 200 000 in 12 000 Vorz. Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925, begeben an die beiden Gross-Aktionäre (Stadt Berlin u. Ges. für elektr. Hoch- u. Untergrundbahnen). Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.-Anspruch ausgestattet u. haben ein Stimmrecht von 20 St. je Aktie. Grossaktionäre: Stadt Berlin u. Ges. für elektr. Hoch- u. Untergrundbahnen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-A.-K. = 1 St., je RM. 100 Vorz.-Akt. = 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), bzw., falls erfüllt, event. bes. Rückl., 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Akt., Tant. von 10 % der Mehr- div. an A.-R., verbl. Restbetrag an Aktion. als Super-Div. oder anderweitige Verwendung nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 7 350 000, Omnibusse 3 710 000, Masch. 1, Inv. 1, Betriebsbestände 1 774 000, Kassa 3460, Wertp. 662 857, Beteil. 313 750, Bankguth. 2 793 521, sonst. Debit. 3 056 708, (Stadtgem. Berlin: hypoth. Sicherheit für Strassenregulierungs- Verpflicht. 318 000). – Passiva: A.-K. 8 400 000, R.-F. 840 000, Hyp.-Schulden 1 447 735, noch nicht erhobene Div. 3892, Kredit. 8 082 237, (Sicherheitshyp. 318 000), Gewinn 890 433. Sa. RM. 19 664 298. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten einschl. Steuern 23 850 523, Abschr.: Grundst. 500 094, Omnibusse 3 128 402, Masch. 189 105, Inv. 172 282, Gewinn 890 433 (davon: Div. 792 000, Tant. an A.-R. 43 200, Vortrag 55 233). – Kredit: Vortrag 71 830, Betriebs- einnahmen 27 557 642, sonst. Einnahmen 1 101 369. Sa. RM. 28 730 841. Kurs Ende 1913–1927: 188, 158.25*, –, 111, 122, 118*, 112, 199, 725, 2050, 8, 20.50, 114.50, 141 , 149.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1913–1927: 9, 7½, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 10, 20, 0, 10, 10, 10, 10 %; Vorz.-Akt. 1924–1927: je 6 %. Vorstand: Rob. Kaufmann, Paul Krüger, Dipl.-Ing. Gotthard Quarg. Prokuristen: W. Bonnet, R. Heine, F. Döring.