Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3593 Grossaktionäre: Die Majorität der Aktien befindet sich seit 1914 im Besitz der Bochum- Gelsenkirchener Bahn-Ges. m. b. H., deren St.-Anteile die Städte Bochum u. Gelsenkirchen, die Prov. Westfalen und das Rheinisch-Westfäl. Elektrizitätswerk in Essen besitzen. Anleihen: I. M. 3 Mill. in 4½ % Obligat. von 1902, gekündigt zur Rückzahl. zum 1./7. 1923. Noch nicht eingelöster Restbetrag aufgewertet mit RM. 92 400. Stücke abgestempelt auf RM. 150. Über die Altbesitzgenussrechte wurden besondere Urkunden ausgegeben. II. M. 2 Mill. in 4½ % Oblig. von 1919. Noch in Umlauf Ende 1927 aufgewertet RM. 965 919. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besond. Abschreibungen u. Rückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von mindestens RM. 15 000), vertragsm. Tant. etc. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Bahnanlagen 12 970 715, Grundst. 534 673, Wohn- häuser 201 600, Aufwert.-Ausgleich 869 752, Beteil. 5, Kraftwagen 2, Inv. 2, Kassa 14 061, Schuldner u. Bankguth. 2 204 523, Neubauten (noch nicht abgerechnet) 1 369 783, vorausgez. Versich. 8365, Bestände 341 028, Wertp. 2802, (Avale 62 980). – Passiva: A.-K. 7 000 000, R.-F. 700 000, aufgewert. Anleihen 965 919, langfristiges Darlehn 3 063 225, Ern.-F. 371 639, Abschr.-F. 2 400 000, unerhob. Div. 2338, do. Teilschuldverschr. 52 500, do. do. -Zs. 474, do. Genussrechts-Zs. 274, Tilg. der Genussrechtsscheine 650, Gläubiger 3 470 284, Ruhegeld u. Hinterbliebenen-Versorg. 8890, zu verteil. Gewinn 481 118 (Avale 62 980). Sa. RM. 18 517 314. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ern.-R. 450 000, Abschr.-F. 500 000, Tilg. der Anleihen 25 968, Schuldvorschr.-Zs. 1863, Zs. 396 766, Gewinn 481 118 (davon 4 % Div. 280 000, Tant. an A.-R. 17 378, 2 % weit. Div. 140 000, Vortrag 43 740). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1926 27 337, Betriebsüberschuss 1 828 379. Sa. RM. 1 855 717. Kurs Ende 1913–1927: 162.50, 151*, –, 150, –, 165*, 105, 108.50, –, –, –, –, –, –, – %. Eingef. in Berlin. Dividenden 1913–1927: 9, 8½, 6, 7, 9, 9, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 8. 6, 6 %. Vorstand: Rechtsanw. Ewald Söller, Mülheim-Ruhr; Dir. Wilhelm Kern, Essen. Prokuristen: Betriebs-Dir. F. Holschmacher, Bochum; Dir. W. Riemer, Rechtsanwalt A. Zweigert, Essen-Ruhr. Aufsichtsrat: (3–9) Amtsrichter a. D. Herm. Thomas, Mülheim-Ruhr; Oberbürgermeister von Wedelstädt, Gelsenkirchen; Oberbürgermstr. Dr. Ruer, Bochum; vom Betriebsrat: Otto Lehrke, Paul Schulz. Zahlstellen: Essen-Ruhr, Grillostr. 19: Eigene Kasse; Berlin: Dresdner Bank; Elber- feld; Berg. Märk. Bank (Fil. der Deutschen Bank); Dortmund: Dortmunder Bankverein; Essen, Bochum u. Gelsenkirchen: Deutsche Bk., Dresdner Bk.; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Essen: Disconto-Ges., Essener Credit-Anstalt, Bankhaus Simon Hirschland. Braunschweigische Landes-Eisenbahn-Gesellschaft in Braunschweig, Am Nordbahnhof 9. Gegründet: 27./6. 1884. Zweck: Bau und Ausrüstung, Erwerb u. Betrieb sowie pachtweise Übernahme von Eisenbahnen im Freistaat Braunschweig und den angrenzenden Gebietsteilen, zunächst insbes. folgender eingleisiger Bahnlinien: Braunschweig bzw. Wolfenbüttel über Derneburg nach Seesen und Ringbahn bei Braunschweig. Betriebseröffn. ab 18./7. 1886 sukzessive: Braunschweig-Derneburg, die Verbindungsbahn in der Stadt Braunschweig u. Wolfenbüttel-Hoheweg sind 1886, Derneburg-Bockenem u. Bockenem-Grossrhüden sind 1887, der Schluss bis Seesen ist 1889 eröffnet, der Anschluss daselbst sowie in Wolfenbüttel erfolgte 1890. Konz. für Braunschweig v. 10./2. 1885, für Preussen 6./4. 1885. (Staatsvertrag zwischen Preussen u. Braunschweig v. 27. bezw. 30./6. 1884.) Der Bau der weiteren Linie Braunschweig-Gliesmarode-Brunsrode-Flechtorf-Landesgrenze, der sog. Schuntertalbahn etc., wofür die Braunschw. Regierung die Konz. bis zur Landes- grenze am 23./6. bezw. 6./9. 1900 erteilte, wurde 1901 bezw. 1902 vollendet (Eröffnung im Nov. 1901 bezw. Febr. u. 31./8. 1902, Länge 14,76 km); für die Fortsetzung von der Landesgrenze bis Fallersleben (11,16 km) wurde die preussische Konzession 28./8. 1903 erteilt. Die Fertigstellung dieser Schlussstrecke erfolgte 1./11. 1904. Die Länge der Bahnlinie beträgt 108 km (davon 78,76 km auf braunschweigischem, 29,24 km auf preussischem Gebiet), Länge der Nebengleise 48.462 km, Spurweite 1,435 m. Im Betrieb jetzt zus. 73 Anschlussgleise. – Zur Ausfüllung von Fahrplanlücken wurden seit 1. Dezember 1927 zwischen Derneburg–Bockenem u. Seesen Kraftomnibus-Linien ein- gerichtet. Gemeinsam mit der Reichsbahn (Rbd. Magdeburg) u. der Kraftverkehrsgesell- schaft m. b. H. Braunschweig wurde gleichfalls ab 1. Dezember 1927 die Linie Braun- schweig–Bleckenstedt–Lesse betrieben. Die Ges. ist auf Verlangen der braunschweig. Regierung zum Bau und Betriebe eines zweiten Gleises des urspr. Bahnnetzes, sowie zur Errichtung neuer Stationen oder Haltestellen auf den braunschweig. Strecken verpflichtet, sobald die Bruttoeinnahme im Durchschnitt dreier aufeinander folg. Jahre mind. M. 16 000 für 1 Em beträgt. Für die preuss. Strecken tritt die Verpflichtung zum Bau u. Betrieb des zweiten Gleises unter den gleichen Bedingungen in Kraft; auch kann die Errichtung neuer Stationen oder Haltestellen verlangt werden.