Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3595 Ernst Solmitz, Hamburg; Grosskaufmann Gustav Poll, Braunschweig; vom Betriebsrat: H. Meinecke, M. Plieske. 0 Zahlstellen: Braunschweig: Eig. Hauptkasse, Braunschweig. Bank u. Kreditanst. Max Gutkind & Co.; Berlin: Berliner Handels-Ges., Lazard Speyer-Ellissen, Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Dresdner Bank, Gebr. Sulzbach; Hamburg: Solmitz & Co. Elektrizitätswerk und Strassenbahn Braunschweig A.-G. in Braunschweig. (Börsenname: Braunschw. Strassenb.) Gegründet: 7./9. 1881; eingetr. 15./9. 1881. Fa. lautete bis 1922: Strassen-Eisenbahn- Gesellschaft in Braunschweig. Gründungsgeschichte etc. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1902/1903. Entwicklung: Urspr. Pferdebahnbetrieb. 1896 wurde mit dem Stadtmagistrat ein Abkommen getroffen, wonach der Ges. die Genehmigung zur Einführung des elektr. Betriebes mit oberirdischer Stromzuführung erteilt u. dieselbe gleichzeitig gegen jede Konkurrenz sichergestellt wurde. Die Verhandl. mit der Stadt wegen ihrer Beteil. haben Anfang 1920 zum Abschluss geführt. Die Stadt hat über 50 % des A.-K. erworben u. gegen das Zugeständnis angemessener Abgaben vom Bruttoüberschuss auch der Strassen- bahn sowie von dem Reingewinn über 6 % Div., für die Folge Tariffreiheit sowie eine verlängerte Dauer der Konz.-Verträge, sowohl für das Elektr.-Werk wie die Strassenbahn, bis zum 31./3. 1960 bewilligt. Die abgeänderten Konz.-Verträge wurden von der a. o. G.-V. am 25./3. 1920 genehmigt, die zugleich die Zuwahl einer Anzahl städtischer Vertreter zum A.-R. vornahm. Zweck: Bau, Erwerb u. Betrieb von elektr. betriebenen Strasseneisenbahnen in u. bei Braunschweig, sowie Abschluss darauf bezügl. Geschäfte. Erricht. u. Betrieb von elektr. Stromlieferungsanlagen. Zurzeit sind in Betrieb in Braunschweig Stadt u. Umgebung die Linien: Richmond-Schützenhaus, Richmond-Nordbahnhof, Westbahnhof-Gliesmarode, Madamenweg-Friedhof, Augustthor-Gelper, Hauptbahnhof-Stadtpark, Friedrich Wilhelm- Platz- Prinzenpark, ferner die Verbindungsbahn Braunschweig- Wolfenbüttel, sowie Linien in Wolfenbüttel selbst; Streckenlänge aller Linien 33.81 km, Gleislänge 55.02 km, Betriebslänge 41.65 km. Spurweite 1.1 m. Oberirdische Stromzuführung. — 1927 Erwerb der Braunkohlengrube Karl Engelhardt in Bornhausen. – An der Bahnlinie Braunschweig- Wolfenbüttel, im Lechlumer Holz, errichtete die Ges. das Wirtschaftsunternehmen Sternhaus, Anlagekosten ca. M. 300 000, das von der Ges. bis Ende 1900 in eigener Regie betrieben wurde; ab 1./1. 1901 verpachtet. Konzessionen: 1) Strassen-Eisenbahn in Braunschweig bis 31./3. 1960. 2) Elektrische Eisenbahn (Verbindungsbahn) zwischen Braunschweig u. Wolfenbüttel, sowie in Wolfen- büttel, konzessioniert auf die Dauer von 50 Jahren vom Tage der Betriebseröffnung an, d. i. bis 27./10. 1947. Die Gesamtgeleislänge beträgt 13.30 km. 3) Der Ges. ist unter den gleichen Bedingungen, wie für die Verbindungsbahn Braunschweig-Wolfenbüttel, eine elektr. Strassenbahn nach dem Dorfe Oelper konz. auf 50 Jahre, vom Tage der Betriebseröffnung, d. i. 8./4. 1949, Geleisanlage: 0.637 km. 4. Die Konzession einer elektrischen Zentrale zur Licht- und Kraftabgabe für das Gebiet der Stadt Braunschweig wurde der Ges. lt. Vertrag mit dem Stadtmagistrat vom 16. Juni 1898 auf die Dauer von 35 Jahren, vom Tage des Betriebsbeginnes an gerechnet, erteilt, die Stadt ist jedoch berechtigt, die gesamte Anlage des Elektrizitätswerkes einschliesslich des Grundstückes nach dem Schlusse des achten Rechnungsjahres nach vorher erfolgter drei- jähriger Anzeige zu übernehmen. Im Mai 1913 erfolgte die Verlängerung der Konzession bis mind. 1930 anlässlich der Anlage eines neuen grossen Drehstromwerkes, mit dessen Bau Ende 1913 begonnen wurde; Kosten einschl. des zugehörigen Kabelnetzes ca. M. 2 500 000. Die Abgabe an die Stadt, welche bisher aus der Bruttoeinnahme und dem Reingewinn ge- trennt geleistet werden musste, ist in eine reine Abgabe aus der Bruttoeinnahme umge- wandelt worden. Dabei hat die Ges. die Garantie für eine vertraglich festgesetzte, mit den Jahren steigende Mindesthöhe dieser Abgabe übernehmen und in erhöhte Abschreibungs- sätze für die Elektrizitätswerksanlagen willigen müssen. Demgegenüber ist der Ges. Lariffreiheit bewilligt worden. Wegen alten Vertrages s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Zur Abdampfverwertung des Gleichstromwerkes im Innern der Stadt, das nur noch zur Reserve diente, wurde ein Fernheizwerk ausgeführt, welches am 15./11. 1924 in Betrieb genommen wurde. Angeschlossen sind die staatlichen u. städtischen Gebäude im Innern der Stadt, sowie Geschäftshäuser, Gastwirtschaften, Hotels u. Bankgebäude. Statistik: Betriebseinnahmen 1919–1927: für Strassenbahn: M. 3 768 568, 6 466 512, 9419 285, 55 489 649, 90 011.74 Bill., RM. 1 831 310, 2 605 702, 2 534 757, 2 712 819 für Elek- trizitätswerk: M. 3 731 123, 14 186 447, 19 233 788, 237 850 111, 308 569.55 Bill., RM. 3 346 476, 4 255 462, 4 581 195, 5 018 181. 3 Wagenpark Ende 1927: 88 Motorwagen, 87 Anhängewagen, 6 Güter-, Transport- u. Arbeitswagen, zus. 181 Wagen. Das Rohrleitungsnetz betrug Ende 1926: 3.8 km. Gesamtanschlusswert Ende 1921 bis 1927: 23 580, 26 748, 26 731, 30 193, 32 466, 33 593, 35 635 K.-W. Abgegebene Strommengen 1923 bis1927: 14 314 825, 17 334 160, 22 715 240, 23 325 245, 28 633 069 K.-W.