Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3621 Bergische Kleinbahnen in Elberfeld. Gegründet: 21./6. 1897, Gründer 8. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg- 1899/1900. Zweck: Bau u. Betrieb, Erwerb., Veräusserung, Pachtung, Verpachtung u. sonstige Ver- wertung von elektr. u. anderen Kleinbahnen u. Transportunternehm., sowie von elektr. Beleuchtungs- u. Kraftübertragungsanlagen, vorzugsweise in Rheinland u. Westfalen. Besitztum: Das von der Ges. betriebene Kleinbahnnetz umfasst die nachstehend ver- zeichneten Anlagen in einer Ausdehnung von ca. 85 km Gleislänge. Elberfeld (Döppersberg- Neviges) 9.86km, Neviges-Velbert 6.07 km, Velbert-Werden 8.89km, Velbert-Heiligenhaus 8.87 km, Heiligenhaus-Hösel 6.77 km, Neviges-Langenberg 6.68 km, Elberfeld (Döppersberg)-Ronsdort 13.47 km, Langenberg-Nierenhof-Hattingen 9.92 km, Nierenhof-Kupferdreh-Steele 14.92 km. Stadtbahn Elberfeld (Nord-Süd- u. Rundbahn) Gleislänge 16.51 km. Freudenberg-Friedens- hain 1.69 km. Sämtliche Linien werden elektrisch betrieben; die mit Dampf betrieb. neben- pahnähnliche Kleinbahn Heiligenhaus-Hösel ist seit dem 25./1. 1923 ausser Betrieb. Zuge- lassen ist der Personen- u. Stückgutverkehr, für die nebenbahnähnlichen Kleinbahnen auch der Wagenladungsverkehr. Kurze Endstrecken in Hattingen u. Steele u. ein Teil der Ronsdorfer Linie beziehen aus fremden Zentralen den Betriebsstrom. Die Stromspeisung aller Netze erfolgt durch die Bergische Elektrizitäts-Versorgungs G. m. b. H. in Elberfeld. Befördert wurden 1914–1927: 5 719 648, 5 488 829, 6 551 794, 5 776 308, 6 436 803, 6 256 908, 5 304 946, 7 286 086, 7 402 109, 5 682 052, 7 849 777, 11 477 954, 10 821 787, 12 659 295 Personen; 1914–1927: 47 942, 50 910, 65 237, 74 222, 64 556, 59 979, 62 442, 74 693, 125 218, 41 159, 30 059, 31 307, 20 708, 27 372 t Güter. Vorhanden sind 58 Motorwagen, 26 Anhängewagen, 2 Loko- motiven, 39 Güterwagen. Mitte 1920 fanden Verhandlungen mit der Stadt Elberfeld und den Aktionären über eine finanzielle Kräftigung der Ges. ihren Abschluss mit dem Ergebnis, dass die Aktionäre die Hälfte = M. 3 500 000 ihres Besitzes an Berg. Kleinbahnen-Aktien der Ges. kostenlos zur Verfügung stellten, von der Stadt Elberfeld M. 3 350 000 und von der Continentalen Ges. in Nürnberg M. 150 000 dieser Aktien gegen Vergütung des Nennwertes erworben wurden und seitens der Stadt Elberfeld ein unkündbares Darlehen von M. 2 650 000 gewährt wurde. Die im Besitze der Aktionäre verbliebenen Aktien wurden in Vorzugsaktien mit doppeltem Stimmrecht und einer Vorz.-Div. von 4 o% umgewandelt. Die der Ges. kostenlos zur Verfüg. gestellten Aktien wurden zu Stammaktien mit einfachem Stimmrecht erklärt. Konzession: Genehm. des Reg.-Präs. zu Düsseldorf v. 21./5. 1897, 5./10. 1897, 19./6. 1899, 8./6. 1901 u. 18./3. 1907. Dauer v. Tage der Inbetriebnahme auf 45 bis 75 Jahre. Für die Bahn- einheit Langenberg-Nierenhof-Steele mit Abzweigung nach Hattingen hat die Continentale Ges. für elektr. Unternehmungen ab 1907 für die Dauer von 10 Jahren eine Verzinsung von 4 % des Anlagekapitals garantiert. Nach Ablauf von 60 Jahren haben die Gemeinden das Recht, die Bahnanlagen zum Schätzungswerte zu übernehmen; bei Verlängerung der Konz. um 15 Jahre, also auf 75 Jahre, fallen die sämtl. Anlagen unentgeltlich in das Eigen- tum der Gemeinden. Der Gewinnanteil der Gemeinden beträgt 50 % des 8 % überschreitenden Reingewinns. Kapital: RM. 7 000 000 in 3500 St.-Akt. u. 3500 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- Kapital: M. 7 000 000. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 4 % (Max.) mit Nachzahl. pflicht. Urspr. M. 3 000 000; 1899 erhöht um M. 4 000 000; weitere Erhöh. 1901 um M. 2 000 000, doch hob die G.-V. v. 20./3. 1906 diesen Beschluss wieder auf u. es wurde dafür eine Anleihe aufgenommen. Die G.-V. v. 21./7. 1920 beschloss die Umwandlung von M. 3 500 000 St.-Akt. in Vorz.-Akt. mit doppeltem Stimmrecht u. einer Vorz.-Div. von 4 %. Die Aktionäre stellten hierzu den bergischen Kleinbahnen die Hälfte ihres Aktienbesitzes kostenlos zur Verfügung. Von diesen Aktien übernahm die Continentale Ges. für elektrische Unternehmungen 150, die übrigen erhielt die Stadt Elberfeld. Ferner wurde auch die Aufnahme eines Darlehns von M. 2 650 000 von der Stadt Elberfeld beschlossen. Lt. a. o. G.-V. v. 12./12. 1924 Umstell. von M. 7 000 000 in gleicher Höhe auf Goldmark. Grossaktionäre: Von dem A.-K. der Ges. besitzen die Stadt Elberfeld rd. 61 % u. die Continentale Ges. für elektr. Unternehm. in Nürnberg rd. 39 %. Anleihe: M. 5 000 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1907 à M. 1000, aufgew. u. abgestemp. auf RM. 150, rückzahlbar zu 103 %. Noch in Umlauf Ende 1927: RM. 173 700. Zs.: 1./4. u. 1./10. Am 2./1. 1926 wurden auf Coup. Nr. 37 per 1./10. 1925 RM. 3 für ein Stück zu M. 1000 ab- zügl. 10 % Kap.-Ertragssteuer gezahlt. Gekündigt zum 31./8. 1923. Kurs in Berlin Ende 1923 eingestellt. Zahlst.: Elberfeld: Ges.-Kasse, von der Heydt-Kersten & Söhne; Berlin, Hamburg, Hannover, Kiel: Commerz- u. Privat-Bank; Frankf. a. M.: J. Dreyfus & Cie., E. Ladenburg; München: Bayer. Vereinsbank, Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank; Nürnberg: Anton Kohn; Mannheim: Südd. Disconto-Ges. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K. vertragsmäss. Gewinnanteil an Vorstand u. Beamte, 4 % Div. auf Vorz., 4 % Div. auf St.-Akt., 10 Tant. an A.-R. (mind. jährl. RM. 12 000), Rest zur Verf. der G.-V.