3630 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. eisenbahn jederzeit schulden- u. lastenfrei an die Staatsregierung auf deren Erfordern ab- zutreten. An Stelle des Ministers der öffentl. Arbeiten ist durch Reichsgesetz das Reichs. verkehrsministerium getreten. Im Aug. 1924 ging der Ges. eine Mitteilung des Reichsverkehrsministers zu, nach der der Minister die Absicht aussprach, die Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn auf Grund des Gesetzes vom 3./11. 1838 seitens des Reiches zum 1./9. 1925 käuflich zu erwerben. Bei der Berechnung des Kaufpreises kam die Verwaltung zu einer Wertbemessung von RM. 17 500 000, während die Reichsbahn auf das Ergebnis von RM. 7=– 8 000 000 kam. Infolgedessen konnte eine gütliche Einigung nicht erzielt werden. Nunmehr trat die Verwaltung der Zschipkau- Finsterwalder Eisenbahn in eine Nachprüfung der Rechtslage ein u. stellte fest, dass die nach Artikel 89 der Reichsverfassung erforderliche Übertragung der Rechte von Preussen auf das Reich erst im Sept. 1924 erfolgte, während die Ankündigung des Ankaufes durch den Reichsverkehrsminister bereits im August des gleichen Jahres ausgesprochen worden war. Nach Ansicht der Ges. müsste eine neue Ankündig. erfolgen. Die Klage der Reichs- bahn gegen die Ges. wurde in I. Instanz Ende 1927 zu Gunsten der Ges. entschieden. Die Reichsbahn hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Diese wurde Anfang Juni 1928 zurückgewiesen mit der Massgabe, dass die Klageansprüche wegen Unzulässigkeit des Rechts- weges abgewiesen werden. Die Kosten der Berufungsinstanz werden dem Kläger auferlegt. Kapital: RM. 3 400 000 in 22 000 Akt. zu RM. 150 u. 5000 Akt. zu RM. 20. – Vor- kriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht bis 1900 auf M. 2 000 000. dann erhöht von 1919 bis 1922 auf M. 20 000 000 in 20 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt G.-V. v. 18./1. 1926 Umstell. des A.-K. von M. 20 000 000 auf RM. 3 400 000 (M. 1000 = RM. 170) in 22 000 Akt. zu RM. 150 u. 5000 Akt. zu RM. 20. Anleihe: M. 1 000 000 in 3½ % Obl. von 1898. Stücke zu nom. M. 500 abgestempelt auf RM. 75. Über die Altbesitz-Genussrechte wurden Urkunden zu je RM. 50 ausgegeben. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1927: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Beiträge z. Ern.-F., z. Spez.-R.-F. (bis GM. 100 000 erreicht), die zur blanmässigen Verzins. u. Tilg. der gemachten Anleihen erforderlichen Beträge, die zu Abschr. nach dem Inventar etwa erforderlichen Beträge, die auf Grund von Verträgen oder Beschlüssen der G.-V. etwa an die Beamten der Ges. zu zahlenden Anteile am Jahresgewinn (Tant.), Steuern; 5 % z. Bilanz-R.-F. (Grenze 10 %), event. Sonderrückl., dann 4½ % Div, vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von RM. 500 pro Mitgl. u. von RM. 1000 für den Vors.), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Bahnanlage einschl. Ausrüst. der Zschipkau- Finsterwalder Eisenbahn 2 587 049, do. der Nebenbahn Sallgast-Lauchhammer 912 950, Material.-Bestände 93 618, Eisenbahn-Hyp. 25 000, (Bürgschaften 29 500), Bankguth. u. Kassa 442 510, Forder. aus lauf. Rechn. 576 934. – Passiva: A.-K. 3 400 000, aufgewertete Schuld- verschr. von 1898 92 400, R.-F. 116 181, Erneuer.-Stocks 140 637, Spez.-R.-F. 13 919, Schuld- verschr.- u. Genussrechtstilg.-Stock 9645, noch nicht eingelöste Div. 4674 (Bürgschaften 29 500, Genussrechte Schuldverschr. 56 000), Verbindlichkeiten aus lauf. Rechn. 387 599, Betriebsgewinn 473 006. Sa. RM. 4 638 063. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn 734 022, do. der Nebenbahn Sallgast-Lauchhammer 124 080, Rückl. in den Ern.-F. 44 961, do. in die Spez.-R.-F. 2625. do. in den Schuldverschr.- u. Genussrechts-Tilg.-F. 3975, Zs. für Genussrechte 1470, Betriebsgewinn 473 006 (davon: R.-F. 22 936, Div. 382 500, Tant. an Vorst. u. A.-R. 55 041, Vortrag 12 528). – Kredit: Übertrag aus dem Vorjahr 14 271, Einnahmen aus dem Betriebe der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn 1 205 753, do. der Nebenbahn Sallgast-Lauchhammer 164 115. Sa. RM. 1 384 141. Kurs Ende 1913–1927: Aktien: 239, –*, –, 195, 170, 180*, 175, –, 498, 35 000, 25, 23.75, 29.5 327, 226 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1912/13–1926/27: 12, 12, 10½, 10 ¾, 8½, 11, 11, 11, 15, 30, 1000, 1½, 22, 17, 14 %. 1927 (9 Mon.): 15 % P. r. t. Direktion: Gen.-Dir. Herm. Maennel, Eisenbahndir. Georg Wünsch. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Dr. jur. Curt Goldschmidt, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Max Koswig, Finsterwalde; Bankier Curt Landsberg, Landesbaurat Dr.-Ing. Carl Wienecke, Berlin; Geh.-Rat Dr. Felix Wach, Oberlössnitz b. Radebeul; vom Betriebsrat: W. Kliewes, O. Frohnert. Zahlstellen: Für Div.: Finsterwalde: Hauptkasse, Anhalt-Dessauische Landesbank; Berlin: Kur- u. Neumärkische Ritterschaftliche Darlehnskasse, Berliner Bank-Institut Jos. Goldschmidt & Co. Aktiengesellschaft für Bahn-Bau und Betrieb zu Frankfurt a. M., Moselstrasse 2. Gegründet: 18./1. 1898. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. Zweck: I1. Erricht. u. Betrieb sowie Pachtung oder Verpachtung von Verkehrsunter- nehmungen jeder Art, insbes. von Eisenbahnen, Kleinbahnen, Lokal- u. Strassenbahnen, ―