3808 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Geschäftsjahr: 2 Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. 1 St., 1 Vorz.-Akt. 10 St. in best. Fällen. Vorstand: Fritz Blankemeyer, Franz Blankemeyer. Prokurist: Fritz Hahne. Aufsichtsrat: Fabrikant Heinrich Husemann, Gütersloh; Rechtsanwalt Dr. Heinrich Blankemeyer, Bielefeld; Bürgermeister Dr. Georg Rasche, Ahlen. Zahlstelle: Ges.-Kasse. A. Prang, Dampf- u. Wassermühlenwerke A.-G. in Gumbinnen. Gegründet: 13./11., mit Wirk. ab 1./7. 1909; eingetr. 25./12. 1909. Gründ. s. Hdb. d. Dt- A.-G. Jahrg. 1913/14. Die Ges. ist aus der Firma A. Prang, Dampf- u. Wassermühle in Gumbinnen hervor- gegangen. Zweck: Betrieb von Dampf- u. Wassermühlen für Getreide. Neben der Müllerei betreibt die Gesellschaft ein Handelsgeschäft mit Getreide, Futtermitteln und Düngemitteln. — Beschäftigt werden gegenwärtig 100 Müller, Arbeiter und Arbeiterinnen sowie 30 kauf- männische und technische Angestellte. Besitztum: Die Anlagen bestehen aus einer fünfstöckigen im Sommer 1927 erheblich vergrösserten Handelsmühle für die Vermahlung von Weizen und Roggen und einer weiteren dreistöckigen Mühle, die bisher hauptsächlich für die Versorgung der Landbevölkerung bestimmt war, aber ebenfalls umgebaut worden ist und jetzt vorzugsweise der Handels- müllerei dient. Die Mühlen sind ausgestattet mit 3 Mahl- und Schrotgängen, 32 doppelten selbsttätig ausrückenden Walzenstühlen, 19 Doppelplansichtern und den erforderlichen Hilfsmaschinen für eine Gesamtleistung von 200 t täglich. Anschliessend sind vorhanden ein sechsstöckiger Mehlspeicher, ein 35 m hoher Getreidesilo, ein Rieselspeicher von sechs und ein Kleiespeicher von drei Stockwerken, in denen insgesamt 15 000 t Getreide und Mehl gelagert werden können, ferner ein 950 qm grosser Düngemittelspeicher für die Unter- bringung von 4000 t Düngemitteln. Die gesamten Anlagen sind durch eine selbsttätige Feuerlöscheinrichtung geschützt. Die für den Betrieb erforderliche Kraft liefern 3 Dampf- kessel mit etwa 250 qm Heizfläche und 2 Dampfmaschinen mit zusammen 500 Ps, ferner 3 Wasserturbinen und 3 Dynamos mit insgesamt 500 PS. Zu den Anlagen gehören ferner ausser den Gebäuden der Kraftzentrale ein Werkstättenhaus, zwei Lagerschuppen und drei Wirtschaftsgebäude; sodann sind ein Verwaltungsgebäude und 6 Beamten- und Arbeiter- wohnhäuser vorhanden, ferner in Königsberg i. Pr. ein fünfstöckiger Mehlspeicher mit Büroräumen. Beteiligungen: Die Ges. besitzt über die Hälfte der Aktien der „Pinnau“ A.-G. für Mühlenbetrieb in Königsberg. Kapital: RM. 2 005 000 in 60 000 St.-Akt. zu RM. 20, 8000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 2500 Vorz. Akt. zu RM. 2. Urspr. M. 1 000 000 (Vorkriegskapital); erhöht von 1919–1923 auf M. 62 500 000 in 60 000 St.-Akt. u. 2500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 16./12. 1924 von M. 62 500 000 einschl. noch nicht verwerteter M. 15 000 000 St.-Akt. auf RM. 1 205 000 derart, dass der Nennwert der 60 000 St.- Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 20 ermässigt wurde. Die 2500 Vorz.-Akt. sind von M. 1000 auf RM. 2 herabgesetzt. Auf je 3 Akt. wurde eine weitere St.-Aktie über RM. 20 mit Div. für 1924 ohne Entgelt an die Aktionäre ausgehändigt (aus dem Bestand der M. 15 000 000 = RM. 300 000 unverwert. Aktien). Lt. G.-V. v. 8./9. 1927 Erhöh. des A.-K. um RM. 800 000 auf RM. 2 005 000 durch Ausgabe von 8000 St.-Akt. über je RM. 100 mit ¼ Gewinnber. für 1927. Die neuen St.-Akt. wurden von der Deutschen Bank Filiale Königsberg übern. mit der Verpflicht., den alten St.-Akt. RM. 600 000 neue St.-Akt. zum Bezuge anzubieten. Auf je nom. RM. 200 alte St.-Akt. konnte eine neue St.-Akt. zu RM. 100 zu 130 % bezogen werden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je nom. RM. 20 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 18 St. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: Nach Abschr. 5 % z. R.-F. u. andere erforderl. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % (Max.) Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: 75 % fehlende Einzahl. auf noch nicht ver wertete RM. 200 000 St.-Akt. 150 000, Grundst. 64 000, Wasserkraft 75 000, Geb. 610 000, Masch. 450 000, Kraftwagen 40 000, Gerätschaften 1, Pferde 1, Kassa 2537, Wechsel 3961, Wertp. 264 731, Debit. einschl. Bankguth. 875 993, Vorräte 2 825 476, Aufwert.-Ausgleich 40 000, Disagio 28 158. – Passiva: A.-K. 2 005 000, R.-F. 330 000, Hyp. 449 024, Akzepte 985 121, nicht abgehob. Div. 2214, Kredit. 1 499 504, Reingewinn 158 996. Sa. RM. 5 429 860. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Sämtl. Betriebs- u. Handl.-Unk. 694 260, Steuern u. soziale Lasten 206 647, Abschr. 112 505, Reingewinn 158 996 (davon: Rückstell. für Hyp.- Aufwert. 10 000, do. für Disagio 8158, Div. 135 300, Vortrag 5538). – Kredit: Gewinn-Vortrag 12 592, Betriebsüberschuss 1 159 817. Sa. RM. 1 172 409. Kurs Ende 1922–1927: 21 500, 6.5, 2, 48.75, 142, 142 %. Eingeführt in Berlin 1922.