4190 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Frankfurt-Finkenheerder Braunkohlen-Akt.-Ges. Sitz in Berlin-Charlottenburg, Nürnberger Str. 25/26. Verwaltung in Frankf. a. O., Gubener Str. 1. Gegründet: 26... 1907; eingetr. 3./6. 1907. Gründer u. Gründungsvorgang s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Zweck: Bergbau auf allen Braunkohlengruben, welche die Ges. als Eigentümerin, Päch- terin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen Rechts besitzen wird, Ver- wertung, Brikettierung und sonstige Verarbeitung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Braunkohle u. sonst. Mineralien oder Urprodukte. Besitztum: Der Besitz der bei der Gründung eingebrachten Berliner Bergbau G. m. b. H. umfasste die 8 gesonderten Grubenkomplexe im Gesamtausmasse von 481 312 889 qm, nämlich die Grubenfelder bei Frankfurt a. O. kons. Vaterland, die Gruben- felder bei Müncheberg kons. Preussen, die Felder der früheren Gewerkschaft kons. Freien- walde, die Grubenfelder bei Rauen, die zur Zeit nicht betriebene Grube Lord bei Küstrin. die unaufgeschlossenen Grubenfelder bei Filehne und Nettchendorf und die Bergwerksfelder bei Brieskow-Finkenheerd. Gefördert wird z. Z. auf dem Bergwerk Clara Maria (Emilschacht), Margaretenschacht, Wilhelmschacht Tagebau (Bergwerk Finkenheerd) mit Brikettfabrik Finken- heerd. Die Grube kons. Preussen kann tägl. 4000 hl Kohle leisten, Margaretenschacht 6000 hl, Wilhelmschacht 8000 hl. Der Wert der Gerechtsame bei Finkenheerd wird auf M. 3 442 937 taxiert. Der Kohlengehalt dieser Felder wird auf reichlich 500 000 000 hl angegeben. Die gesamten Bergwerksfelder erschienen in der Eröffnungsbilanz der A.-G. mit M. 1 500 000, alle übrigen Objekte, die Schächte, Gebäude, Grundstücke etc. mit M. 500 000. 1908 wurde der Ges. vom Oberbergamt zu Halle das Bergwerkseigentum der Felder Dolgelin IV, Harald, Clara Emilie, Doris, Wolfhart u. Helene verliehen. Die jetzt mit 4 Pressen versehene Brikettfabrik zu Finkenheerd mit elektr. Zentrale kam Anfang 1909 .in Betrieb. Produktionszahlen etc. werden nicht veröffentl. Infolge des Kriegszustandes 1914/15 bis 1916/17 erheblicher Rückgang der Förderung. Beteiligungen: Die Ges. ist bei der Braunkohlen- u. Brikett-Vereinig., G. m. b. H. in Frankf. a. O. beteiligt, welcher Ges. der Verkauf der Rohkohlen u. Briketts übertragen ist. Kapital: RM. 300 000 in 3000 Akt. zu je RM. 100. Urspr. M. 3 000 000 in 3000 Aktien zu M. 1000. Durch Beschl. der G.-V. v. 9./12. 1924 wurde das Kapital von M. 3 000 000 auf RM. 300 000 (10: 1) umgestellt durch Abstempl. des Nennwerts der Akt. auf RM. 100. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1927: Aktiva: Bergwerkseigentum 269 591, Grundst. 15 209, Gruben- anlagen 6932, Pferde u. Wagen 1527, Wegebau Emil 1, Wasserversorgungsanlage 1, Eff. 606, Kassa 2211, Material. 2388, Kohlen 218, Debit. 65 248, Verlustvortrag 93 406. – Passiva: A.-K. 300 000, Kredit. 157 452. Sa. RM. 457 452. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 76 749, Gen.-Unkosten 17 569. — Kredit: Betriebsertrag 912, Verlustvortrag 93 406. Sa. RM. 94 318. Dividenden 1912/13–1926/27: 0 %. Direktion: Bergwerks-Dir. Carl Tropp, Frankf. a. O. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Dr. Hans von Rohrscheidt, Garzau b. Rehfelde; Geh. Hofrat Prof. Dr. A. Pringsheim, Prof. Dr. Peter Pringsheim, München; Oberförster Gunter von Rohrscheidt, Bad Lauterberg i. Harz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges. Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co., Akt.-Ges, Berlin NW. 40, Roonstr. 2. Gegründet: 23./3. 1912 mit Wirkung ab 1./10. 1911; eingetr. 6./5. 1912. Übernahme des in Berlin unter der Firma C. Wilh. Kayser & Co. betriebenen Handelsgeschäftes nebst dem in Oranienburg belegenen Hüttenwerke. Gründung siehe Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1914/15. Das Grundstück in Berlin, Roonstr. 2, enthält die Geschäftsräume für das Zentralbüro der Ges. u. vermietete Wohnräume. Zweck: Herstell. u. Verwert. von Metallen, Metallsalzen u. Metallegierungen aus Erzen, Zwischenprodukten u. Industrierückständen, insbes. Übernahme u. Fortführung des diesen Zwecken dienenden, bisher unter der Firma C. Wilh. Kayser & Co. in Berlin u. Oranien- burg betriebenen Hüttenwerks. Besitztum: Der in Oranienburg belegene Grundbesitz der Ges. umfasst 18 ha, davon 5 ha bebaut. Das Werk in Oranienburg dient zur Herstellung von Metallen und Ver- wertung von Industrierückständen u. zerfällt in zwei Teile, und zwar in eine Kupfer- hütte mit Elektrolyse u. eine Blei-Zinnhütte. In beiden Abteil. wird das Material in Schachtöfen niedergeschmolzen u. in Flammöfen u. Kesseln raffiniert, bzw. in der Elektrolyse zu chemisch reinem Kupfer umgewandelt. Im J. 1915/16 errichtete die Ges. in Lünen eine zweite Kupferhütte nebst Elektrolyse, die in gleicher Weise wie die Kupfer- hütte in Oranienburg arbeitet. Der Grundbesitz in Lünen umfasst 10 ha 50 a, davon 3 ha bebaut. Die G.-V. v. 1./8. 1921 beschloss eine Interessengemeinschaft mit der Hirsch, Kupfer- u. Messingwerke A.-G. mit Wirk. ab 1./1. 1922 bis 31./12. 1945. Die Hirsch Ges. 3