4192 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. sowie Haus Rethmar. Die Kaliverträge verpflichten beide Werke zur Zahlung von Förder- zins, der für Kalisalz 6 Pf., für Steinsalz 2 Pf. pro abgesetzten Doppelzentner beträgt, u. bis zur Förderung zur Gewährung von Wartegeldern. Zurzeit zahlt Friedrichshall I u. II an die Grund- besitzer der Gemarkung Sehnde den Förderzins für Kalisalz u. Steinsalz, Friedrichshall I an die Grundbesitzer der Gemarkung Bolzum u. Friedrichshall II an die Grundbesitzer der Gemarkung Haus Rethmar ein Wartegeld. Der eigene Grundbesitz von Friedrichshall, in der Ge- markung Sehnde belegen, beträgt zurzeit 37.56 ha. Hiervon entfallen 32.11 ha (westl. der Bahnlinie Sehnde-Lehrte) auf Friedrichshall I, der Rest auf Friedrichshall II (östlich der Bahn- linie belegen). Die Betriebsanlagen beider Werke befinden sich in der Gemeinde Sehnde. Der Schacht Friedrichshall I ist auf eine Teufe von 628 m niedergebracht. Der Hauptabbau geht zurzeit auf der 500 m- und 600 m-Sohle unter Tage um. Nach offiziellen Berechnungen verfügten die Werke Friedrichshall I u. II am 1./4. 1916 über 86 Mill. dz Hartsalz, 24 Mill. dz Sylvinit, insgesamt 110 Mill. dz Kalisalze. Unter Zu- grundelegung der mittleren Rohsalzförderung der J. 1909–1911 würde das vom Mark- scheider Weber festgestellte Kalisalzquantum für eine Betriebsdauer von rund 80 Jahre ausreichen. Auf Grund der Analyse der von der Befahrungs-Kommission entnommenen Proben wurde Friedrichshall I bei der Neueinschätzung der Kaliwerke der besten Klasse (Klasse IV) zugeteilt. Ausser den zum Abbau zur Verfüg. stehenden Kalisalzen befinden sich in anderen Teilen des Grubenfeldes, das bisher nur zu etwa % der Gerechtsame untersucht worden ist, eine Anzahl weiterer Vorkommen, die zum Teil durch Tiefbohrungen von der Tagesoberfläche aus, zum Teil durch horizontale Kernbohrungen auf den untertägigen Sohlen festgestellt worden sind. Die Tagesanlagen von Friedrichshall I sind voll ausgebaut. Es sind vorhanden: eine elektr. Förderanlage (75 t Stundenleistung aus 900 m), System Koepe, Schachtgebäude mit Turm und Zwischenbau, Salzmühle mit Speicher für 1500 Ladungen Rohsalz (à 10 t), eine elektr. Kraftstation mit 3 Generatormasch. à 1200, 600 u. 250 PS. effektiv, sowie 2 Turbinen von 1000 u. 2000 KW., Kesselhaus mit Kesseln, Hochbunker- anlage u. Schornstein, Bahnanschluss zur Station Sehnde, Werkstätten, Magazin, Wasser- turm, Bureaugebäude, Arb.-Schlafhaus u. Portiergebäude. Ausserdem ist eine kompl. Chlor- kaliumfabrik mit grossen Lagerräumen vorhanden. Die Fabrik vermag werktäglich bis 20 000 dz Rohsalz auf Chlorkalium zu verarbeiten. Das Werk verfügt ausserdem über eine Arbeiter-Kolonie (52 Wohnungen) und 12 Beamtenwohnhäuser. Fertiggestellt wurde 1924 eine Hafenanlage, die nach Bau einer Schleuse voraussichtlich 1928 in Betrieb genommen wird. Seit 1908 gehört Friedrichshall dem Kalisyndikat an. Die Förderung u. der Versand der Kalisalze wurde Ende August 1907 aufgenommen. Der Schacht Friedrichshall II liegt 1650 m von Schacht I gradlinig entfernt. Der Schacht ist als zweiter fahrbarer Ausgang entsprechend der Bergpolizeiverordnung u. als förderfähiger Schacht im Sinne des Kaligesetzes ausgebaut. Die Endteufe des Schachtes II ist 813 m. An Tagesanlagen sind auf Friedrichshall II vorhanden: eine elektr. Förderanlage, System Koepe, Förderhaus mit Förderturm, Mühle, elektr. Freileitung von Schacht I nach Schacht II, Bahnanschluss an das Nordende des Hauptbahnhofes, Kauen u. Bureaugebäude, Sprengstoffmagazin etc. Ronnenberg I. 1926 erwarb die Ges. von der A.-G. Alkaliwerke Ronnenberg, deren Werk Ronnenberg I. Gefördert werden auf Ronnenberg I in der Hauptsache Hartsalze u. Sylvinit. Die Kaliwerke Neu-Stassfurt traten in sämtliche Verträge, die zwischen Ronnen- berg I u. dritten bestehen. Die Kaliwerke Neu-Stassfurt haben dagegen der A.-G. Alkaliwerke Ronnenberg I für die Zeit vom 1./1. 1926 bis 31./12. 1953 eine Beteilig. am Gesamtabsatz des deutschen Kalisyndikates in Höhe von 250 % der jeweiligen Durchschnittsbeteiligung aller Kaliwerke übertragen. Vom 1./1. 1954 ab, längstens bis Ablauf der von Ronnenberg I geschlossenen Kali-Abbauverträge werden die Kaliwerke Neu-Stassfurt der A.-G. Alkaliwerke Ronnenberg eine Beteiligung am Gesamtabsatz des deutschen Kalisyndikates übertragen, die der Beteiligung am Gesamtabsatz gleichkommt, die nach dem 1./1. 1954 auf die Kali- werke Teutonia, Wendland und Ilsenburg entfällt. Beteiligungen: Die unter „Beteilig. u. Wertpapiere“ verbuchten Beteilig. betreffen im wesentl. folgende Unternehm.: Bergwerksges. Glückauf Sarstedt m. b. H., Salzbergwerk Neu- Stassfurt u. Salzbergwerk Neu-Stassfurt II, Bergbauges. Teutonia A.-G., Gew. Wendland, Kaliwerke Salzdetfurth A.-G. 1926 erwarb die Ges. 999 Kuxe der Gewerkschaft Deutsch- land. Für das Werk Deutschland wurde Stillegung bis 1953 auf Grund des Reichs-Kali- Gesetzes beantragt. Der Betrieb ruhte während des ganzen Jahres 1926. Die Berg- baugesellschaft Teutonia hat Mitte Mai 1926 ihre Anlagen bis 1953 stillgelegt. Sie verfügt ihrerseits über die Majorität der Kuxe der Gew. Ilsenburg in Berlin, deren Stillegung bis Ende 1953 angeordnet wurde. Der Grundbesitz der Gew. Ilsenburg ist an die Realgemeinde Wustrow auf die Dauer von 25 Jahren verpachtet. Auch die Gew. Wendland hat ihren Betrieb wegen mangelnder Rentabilität bis Ende 1953 stillgelegt; die Quote wurde in der Hauptsache auf den Neu-Stassfurt-Friedrichshall-Konzern übertragen. Wendland besitzt die Majorität der Kuxe der Gew. Centrum in Berlin, bei der die Betriebs- eröffnung noch nicht stattgefunden hat. 1927 Interessennahme an der Rhenania-Kunheim Verein Chemischer Fabriken A.-G. in Berlin. Gewerkschaften Salzbergwerk Neu-Stassfurt u. Salzbergwerk Neu-Stassfurt II. Von den zus. 2000 Kuxen der beiden Gew. befinden sich 1978 im Besitz von Neu-Stassfurt