Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 4193 Friedrichshall. Das Kapital von Neu-Stassfurt u. von Neu-Stassfurt II beträgt RM. 12 000 000. Zwischen den beiden Gew. besteht ein Gemeinschaftsvertrag, demzufolge die Vermögens- verwaltung der beiden Gew. durch die Gew. Salzbergwerk Neu-Stassfurt erfolgt u. ferner die Kuxe beider Unternehm. gleichen Anteil an der zur Ausschüttung gelangenden Ausbeute haben. Die Gerechtsame der Gew Neu-Stassfurt, die sich über insges. 17 563 548 qm erstreckt, liegt in den Gemeinden Löderburg, Athensleben u. Unseburg, die der Gew. Neu-Stassfurt II im Ausmasse von 10 942 899 qm in der Gemarkung Preussisch-Börnecke. Der Grundbesitz der beiden Gew. umfasst 69.7350 ha, wovon die Betriebsanlagen 49 ha 28 a 87 qm beanspruchen u. 8 ha 68 a 62 qm für Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser nebst Gärten verwandt werden, während die restlichen 11.76 ha den Werkangehörigen für landwirtschaftliche Zwecke verpachtet sind. Das Salzbergwerk Neu-Stassfurt verfügt über 4 ausgebaute Schacht- anlagen, von denen jede als besonderes Werk im Sinne des Reichskaligesetzes gilt. Auf Grund des Reichs-Kali-Gesetzes wurde 1925 die Stillegung aller 4 Schächte bis zum Jahre 1953 ausgesprochen. Es sind ausgedehnte Fabrikanlagen für die Verarbeitung der Kalisalze (im wesentl. Karnallite) u. für die Herstell. chemischer Erzeugnisse vorhanden. Die Gew. Neu-Stassfurt u. Neu-Stassfurt II ihrerseits sind massgebend beteiligt an dem in Zschern- dorf b. Bitterfeld gelegenen elektrolytischen Werk „Neu-Stassfurt u. Teilnehmer Kommandit- gesellschaft', das mit einem Kommanditkapital von RM. 6 000 000 ausgestattet ist. Das Werk, das die Alkalielektrolyse u. die Herstell. von Atzkali u. Chlorerzeugnissen betreibt, verfügt über ein etwa 125 ha umfassendes Braunkohlenfeld, an dessen Ausbeutung in –nächster Zeit herangetreten werden soll, und über Grundbesitz im Ausmasse von 98.01 ha. Zahl der beschäft. Beamten u. Arb. 580. Bergwerksgesellschaft Glückauf-Sarstedt m. b. H. in Sarstedt: Das gesamte St.-Kap. von RM. 1 650 000 befindet sich im Besitz von Neu-Stassfurt Friedrichshall. In den letzten fünf Jahren hat die Ges. Gewinne nicht ausgeschüttet. Die G. m. b. H. besitzt in den Gemarkungen Sarstedt u. Giften (Kreis Hildesheim) eine rund 7 preussische Maximalfelder umfassende Gerechtsame. Ihre Abbauverträge laufen unkündbar bis zunn 6./7. 2003. Der Grundbesitz umfasst 24 ha 31 a 47 qm, wovon 7 ha 7 a 90 qm für Betriebsanlagen u. 87 a 60 qm für Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser nebst Gärten verwendet werden, während die restl. 16 ha 35 a 97 qm zu landwirtschaftl. Zwecken an die Werkarbeiter verpachtet sind. Das Werk ist mit ausgebauten Anlagen unter u. über Tage ausgestattet. Der Schachtsumpf steht bei 766 m Teufe. Die Ges. besitzt Endlaugenkonzession, um später – falls erforder- lich – Sulfate herstellen zu können. Der Betrieb des Werkes ist bis auf weiteres geschlossen. Das Werk wird als Reserve für Friedrichshall I u. Ronnenberg I in Betriebsbereitschaft gehalten. Die Förderung kann jederzeit wieder aufgenommen werden. Beteiligungs-Quoten: Die Beteilig.-Quoten der Werke des Neu-Stassfurt-Friedrichshall- Konzerns an der Deutschen Kalisyndikat G. m. b. H. in Berlin betragen im Mai 1928: Friedrichshall I 5.4921 % 0, do. II 4.3937 %%, Ronnenberg I 6.1786, Deutschland 4.3479, Glückauf-Sarstedt 4.3479 %0, Salzbergwerk Neu-Stassfurt, Schacht IV 5.0344 %o0, do- VW 4.1648 %, do. VI 4.3479 %0, do. VII 4.2564 %0, Bergbauges. Teutonia A.-G. 4.3 479 %o, Gew. Wendland 3.8902 %0, Gew. Ilsenburg 0.5950 %0. Anteil an den stillgelegten Werken der. Mansfeld- u. Einigkeit- Gruppen 4.6497 %o, insgesamt 56.0465 %0. In Abzug zu bringen sind als Gegenleistung für die Werke Ronnenberg I u. Deutschland 11.4419 %, verbleiben 44.6046 %o. Die „ an dem in seiner Dauer unbefristeten Niedersächs. Kohlensyndikat G. m. b. H. in Hannover stellt sich auf 12 000 t jährlich. Ferner ist die Ges. Mitglied des Deutschen Steinsalz-Syndikats G. m. b. H. in Berlin. Absatz 1925–1927: 536 184, 472 736, 547 864 dz K20. Kapital: RM. 32 000 000 in 106 666 Akt. zu RM. 300 u. 2 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegs- kapital: M. 6 250 000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht bis 1904 auf M. 6 250 000, dann erhöht von 1920 bis 1924 auf M. 65 Mill. in 65 000 Aktien zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 16./12. 1924 von M. 65 Mill. auf RM. 19 500 000 (10: 3) in 65 000 St.-Akt. zu RM. 300. Zwecks Durchführ. des Verschmelzungsvertrags mit der Rhenania-Kunheim Verein Chemischer Fabriken Akt.-Ges. zu Berlin beschloss die G.-V. v. 6./9. 1928 Erhöh. um RM. 10 000 000 in 33 333 Akt. zu RM. 300 u. 1 Aktie zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1929. Diese neuen Aktien dienen zum Umtausch des A.-K. von RM. 10 000 000 der Rhenania-Kunheim A.-G. Sodann beschloss die G.-V. Erhöhung um weitere RM. 2 500 000 in 8333 Akt. zu RM. 300 u. 1 Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1929. Diese neuen Akt. werden von einem Konsort. mit der Verpflicht. übern., den alten Aktion. ein Bezugsrecht derart einzuräumen, dass auf RM. 800 alte Akt. RM. 100 junge Akt. zum Kurse von 125 % bezogen werden können. Der Erlös wird von dem Konsort. nach Abzug einer Provision von 3 % der Ges. zugeführt. Kali-Auslands-Anleihe des Kalisyndikats: Beteiligung der Ges. 5 % = =£ 298 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von RM. 3000 für jedes Mitgl., der Vors. das Doppelte), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 260 000, Bergwerksanl. 4 268 501, Fabrikanl. 3 800 200, Hilfswerkeanl. 4 645 500, Materialbestände 792 346, Beteil. 16 896 239, Wertp. u. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften, 1928. 263