Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torftgewimung. 4203 Prokuristen: Reg.-Ass. a. D. H. Daniel, W. Karnatz, A. Nowack, R. Sperber, V. Scholtyssek, Karl Masson, Richard Kipper. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Ernst v. Borsig, B.-Tegel; I. Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. ing. h. c. Conrad v. Borsig, B.-Grunewald; II. Stellv. Bank-Dir. Dr. phil. h. c. Oskar Schlitter, Berlin; Gen.-Dir. Baurat Dr. ing. h. c. Fritz Neuhaus, B.-Tegel; Dir. Rud. v. Bennigsen-Foerder, Berlin. Zahlstellen: Hindenburg, O.-S.: Reichsbanknebenstelle u. Deutsche Bank. Hubertus Braunkohlen Akt.-Ges. in Brüggen a. d. Erft. Gegründet: 30./12. 1908; eingetr. 13./1. 1909 in Kerpen. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Briketfabrikation, Ziegeleibetrieb u. sonstige mit dem Braunkohlenbergbau zus.hängende Nebengewerbe, ferner der Erwerb von Kuxen u. anderen Bergwerksanteilen, Finanzierung von Bergwerksunternehmungen sowie die Be- teiligung an solchen oder verwandten Unternehmungen. Besitztum: Die Ges. erwarb 1909 die gesamten 1000 Kuxe der Braunkohlen-Gewerksch- Hubertus u. beschloss dann als einzige Gewerkin am 25./3. 1909 die Auflös. der Gew. unter Überweisung sämtl. Aktiva u. Passiva an sich selbst. Der zus. hängende Besitz der Ges. an Grubenfeldern liegt im Bergrevier Köln-West u. gehört zu dem in der Nähe der Stadt Köln gelegenen rheinischen Braunkohlen-Vorkommen. Der Bergwerksbesitz der Ges. umfasst die Grubenfelder Hubertus, Wiesgen, Walrafsgrube, Axersrott, Wurmsrott u. Hubertus-Erweiterung mit einer Gesamtgrösse von 1 324 500 qm. Der Grundbesitz der Ges. hat einen Flächeninhalt von 1 336 652 qm, hiervon entfallen auf Grubenbetriebe, Eisenbahnanschlüssen u. Fabrikgebäuden 400 000 qm. Industrielle Gebäude beanspruchen 16 638 dm u. 3460 am dienen Wirtschafts- u. Wohlfahrtsgebäuden, weitere 600 000 qm sind teils ausgekohlt, teils mit Abraumhalden bedeckt: auf dem übrigen Gelände ist der Abbau noch nicht in Angriff genommen. Vorhanden sind in Brüggen eine Brikett- fabrik von 13 Pressen mit einer Jahresleistung von 250 000 t, ferner eine Dampfanlage mit 17 Kesseln von zus. 2400 qm Heizfläche, eine elektr. Krafterzeugung mit 3300 KW Masch.- Leistung u. eine grössere Reparaturwerkstatt. Ferner gehören der Ges. 35 Wohngebäude mit 49 Wohnungen für Angestellte u. Arb. Nach dem Ergebnis der stattgehabten Bohrungen wurde die Mächtigkeit des Braunkohlen- flözes Zwischen 32 u. 56 m geschätzt. Das Verhältnis des Deckgebirges zur Kohle ist im Mittel wie 1:2½. Die Gewinnung der Kohle erfolgt lediglich im Tagebaubetrieb. Am 19. März 1909 wurde im jetzigen Tagebau das ,Liegende“ erreicht. Die Mächtigkeit des Flözes beträgt 45 m gute reine Kohle ohne jedes Zwischenmittel. In dem mit 2 Haupt- kettenbahnen aufgeschlossenen u. entwässerten Grubenfelde wird ein Kohlenvorrat von über 40 000 000 cbhm als abbaufähig vorhanden angenommen, so dass eine Tagesförderung von 2000–2500 t stattfinden kann. Zur Hauptsache ist die Fabrik ausgerüstet mit einem drei- teiligen Nassdienstwerk, dem die Kohlen vermittels zweier Kettenbahnen zugeführt werden. Bahnanschluss mit 2½ km Gleis bei der Station Brüggen (Erft) mit Normalspur an die Mödrath-Liblar-Brühler Staatsbahnstrecke angeschlossen. Die Ges. hat ihre ganze Brikett- produktion an das Rhein. Braunkohlen-Syndikat G. m. b. H. zu Köln verkauft. Beteiligungen: Die Beteilig. der Ges. setzen sich zusammen aus sämtl. Stammanteilen bzw. Kuxen folg. Bergbauunternehmungen: Carl Brendgen Braunkohlen-, Brikett- u. Ton- werke G. m. b. H. in Zieselsmaar, Kreis Euskirchen (Stammkap. RM. 20 000), Braunkohlen- und Brikettwerk Concordia-Liblar G. m b. H. in Kierdorf, Kreis Euskirchen (Stammkap. RM. 20 000), Gewerkschaft Kohlenquelle, Braunkohlenbergwerk u. Brikettfabrik in Kierdorf. Diese Tochterges- sind vertraglich verpflichtet, die ihnen von der Hubertus-Ges. über- wiesenen Aufträge u. Liefer. an Briketts u. Rohkohlen auszuführen, wogegen der Betrieb in den Anlagen der Tochterges. durch die Hubertus-Ges. geführt wird; die Abraumarbeiten sind einem Unternehmer übertragen. Die Tochterges. beuten auf Grund eines zeitlich un- begrenzten Pachtvertrages das mit dem Hauptfeld von Hubertus markscheidende Gruben- feld Concordia in einer Gesamtgrösse von 2 894 500 dm, wovon etwa ein Drittel ausgekohlt ist, gegen Zahlung einer Jahrespacht aus. Das Braunkohlenflöz dieses Feldes ist durch Tagebau aufgeschlossen. Die Tochterges. besitzen insges. 3 Brikettfabriken mit 16 Pressen (darunter 1 Doppelpresse) mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von 240 000 t. Ihre Dampf- anlagen umfassen 22 Kessel mit 1750 am Heizfläche; die Maschinenleistung der elektrischen Anlagen beträgt 720 K W. Die Tochterges. verfügen über einen eigenen Grundbesitz von 436 594 qm. wovon 24 153 qm für industrielle Gebäude und 3840 qm für Wohn-, Wirt- schafts- u. Wohlfahrtsgebäude in Anspruch genommen werden. Der Rest ist ganz für Tagebau, Eisenbahnanschlüsse und Fabrikhöfe benutzt; ausserdem sind für derartige Anlagen noch rund 5000 qm Fläche des Pachtfeldes Concordia in Benutzung. Ferner sind 13 Wohngebäude mit 25 Wohnungen für Angestellte und Arbeiter vorhanden. –— Samtliche Betriebe der Hubertus-Ges. u. ihrer Tochterges. sind durch eig. Gleise an die Staatsbahnlinie Horrem-Liblar angeschlossen, die Werke Brendgen u. Kohlenquelle