Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Tortgewinnung. 4209 Dr. Bierwes, Gen.-Dir. Flick, Dir. Dr. Klotzbach, Dir. Lamarche, Theodor Wuppermann, Geh. Komm.-Rat Robert Röchling, Komm.-Rat Gerhard Meyer, Dir. Klönne, Gen.-Dir. Dr. Brennecke, Reg.-Rat Hecker, Dir. Heimann-Kreuser, Gen.-Dir. Komm.-Rat Schneider, Gen.-Dir. Tgahrt, Dir. Baberg, Dir. Schirmer. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Steinkohlen-Bergbau-Gesellschaft „Humboldt“ in Düsseldorf, Bergerufer Nr. 1 b. Gegründet: 30./10. 1891. Sitz der Ges. bis 29./4. 1918 in Frankfurt a. M. Zweck: Erwerbung u. Benutzung von Bergwerkseigentum, Gewinnung von Steinkohlen und sonstigen nutzbaren Mineralien, deren Verwertung u. Verarbeitung. Die Ges. besitzt Gruben in der Tschechoslowakei bei Jedomelitz u. Pozden. Kapital: RM. 476 000 in 350 erste Vorz.-Akt. (2 Stimmen), 95 Prior.-Akt. Lit. A u. 31 St.-Akt. Lit. B zu RM. 1000. Urspr. M. 476 000 (Vorkriegskapital). Die G.-V. vom 21./9. 1925 beschloss Umstell. des A.-K. in voller Höhe auf Reichsmark. 5 Grossaktionär: Im Jahre 1917 ging fast das ganze A.-K. (RM. 449 000) der Ges. aus dem Besitz des Bankhauses von Erlanger & Söhne in Frankfurt a. M. in die Hände der Mannesmannröhren-Werke in Düsseldorf über. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundbes. 3708, Grubenmassen 110 716, Freischürfe 350 959, Flachbohr. 1, Tiefbohr. I, II, III 3, Wohngeb. 2550, Inv. 1, Schuldner 3646, Kassa 32, Verlust 8721. – Passiva: A.-K. 476 000, Gläubiger 4341. Sa. RM. 480 341. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1926 960, Handl.-Unk. 1495, Steuern u. Abgaben 6105, Massen- u. Freischurfgebühren 4700. Geb-- Unterhalt. 23, Abschr. 3731 – Kredit: Mietzs. 293, Zs. 2, sonst. Einnahmen 8000, Verlust 8721. Sa. RM. 17 017. Dividenden 1913–1927: 0 %. Direktion: Alexander Zollenkopf, Düsseldorf. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr. Heinr. Bierwes, Düsseldorf; Stellv. Zentral-Dir. Otto Klesper, Komotau; Präsident Friedrich Scherb, Eger. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Eisenwerk Kraft in Duisburg. Gegründet: 25./6. 1898; eingetr. 28./7. 1898. Die Ges. übernahm von dem Grafen Guido Henckel Donnersmarck das Eisenwerk Kraft. Sitz der Ges. lt. G.-V. vom 26./5. 1919 von Stolzenhagen-Kratzwieck nach Berlin u. lt. G.-V. v. 18./8. 1926 nach Duisburg verlegt. Zweck: Erwerbung, Errichtung u. Betrieb von Berg- u. Hüttenwerken u. dazu ge- hörigen Fabriken jeder Art, sowie Beteilig. an solchen. Besitztum: Die Abt. Niederrhein. Hütte umfasst folgende Werk-Anl. der früheren übern. Rhein. Bergbau- u. Hüttenwesen-Akt.-Ges. auf einem 47,11 ha grossen, in Duisburg- Hochfeld unmittelbar am Rhein belegenen Grundbesitz, von dem insgesamt 10,3 ha bebaut sind. I. Eine Hochofenanlage bestehend aus vier Hochöfen. Zu dieser Anlage gehören die nötigen Dampfkessel, Dampfgebläsemasch., Gasgebläsemasch., eine Agglomerieranlage, Pumpen sowie eine 350 m lange feste Kaianlage am Rhein mit 3 Erzentladekränen u. 2 Drehkränen. II. Eine Eisengiesserei mit Kranbahnen, Kupolöfen, Aufbereit. für Formsand, mech. Trans- porteinricht. für Gussstücke bis zu 120 t u. allen mech. Hilfsmasch. sowie 1 Werkstätte für die Bearbeit. der Gussstücke bis zum gleichen Gewicht, eine Stahlgiesserei. III. Ein Stahlwerk, bestehend aus 7 Martinöfen. Zu diesem gehören Kräne, Tieföfen u. 21 Gasgeneratoren, sowie 1 Vorfrischer von 350 t Inhalt. IV. Ein Block-, Knüppel- u. Platinen-Walzwerk. ausreichend für die Verarbeitung des von dem Stahlwerke hergestellten Rohstahls zu Halbfabrikaten. V. Ein komplettes Blechwalzwerk mit allen erforderlichen Hilfs- u. Adjustagemasch., bestehend aus 2 Grobblechstrecken, 2 Mittelblechstrecken, 1 Feinblechwalzwerk. VI. Ein Draht- u. Feineisen-Walzwerk mit allen Hilfseinricht. – Sämtl. Walzwerke werden elektr. angetrieben. VII. Eine elektr. Zentrale, enthaltend 8 Grossgasmasch. von einer Gesamt- leistungsfähigkeit von rund 22 000 PS., die unter Ausnutzung der Hochofengase das gesamte Werk mit elektr. Energie versorgen. Die Werkanlagen sind mit drei Bahnanschlüssen versehen. Beamten- u, Arb.-Wohnhäuser mit 375 Familienwohnungen sind vorhanden. Ferner Besitz: Grubenfelder im Siegerland. Entwicklung: Im Febr. 1921 Verkauf der Abt. Kratzwieck an das Hochofenwerk Lübeck für M. 26 592 000, davon M. 24 Mill. bar u. M. 2.4 Mill. in St.-Akt. zum Kurse von 108 %. – Die Ges. hat die gesamten M. 250 000 Anteile der Krieg u. Tigler G. m. b. H., Drahtzieherei, in Wesel erworben u. das Werk, das eine Leistungsfähigkeit von 15 –18 000 t hat, am 1./1. 1918 übernommen. Hier wird der gezogene Draht in der Hauptsache in den Handel gebracht, ein geringerer Teil zu Drahtstiften, Stacheldraht u. Haarnadeln verarbeitet. Diese Abt. ist im Sept. 1926 stillgelegt. Pachtvertrag mit der Ver. Stahlwerke A.-G. Die G.-V. v. 18./8. 1926 erteilte dem Vorstand die Ermächtigung zum Vollzuge eines mit den Vereinigten Stahlwerken A.-G. abzuschliessenden Pachtvertrages über die Verpacht. der gesamten Anlagen u. Betriebs- einricht. der Ges. an die Vereinigten Stahlwerke, wobei die Selbständigkeit des Eisenwerk Kraft gewahrt bleibt. Die Waren u. Rohstoffe wurden nach ihrem Stande vom 1./7. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1928. 264