Bergwerke, Hütten- u. Salinen wesen, Erdöl- u. Tortgewinnung. 4211 der Betrieb von Transportunternehm. sowie Beteilig. bei anderen Unternehm., welche auf die Förderung der obigen Zwecke gerichtet sind. Entwicklung: 1907 Aufnahme des Schalker Gruben- u. Hütten-Vereins in Gelsen- kirchen u. des Aachener Hütten-Actien-Ver. zu Rothe Erde, 1912 Übernahme der Firma J. P. Piedboeuf & Cie., Röhrenwerk A.-G. in Eller-Düsseldorf, 1916 Anglieder. der Düssel- dorfer Röhren-Industrie, 1916 Anglieder. der Anlagen der Hüstener Gewerkschaft A.-G. in Hüsten. Näheres über Entwickl. der Ges. bis 1925 s. die früh. Jahrg. dieses Handbuches. Durch Beschluss der G.-V. v. 27./3. 1926 wurde dem Vorstand die Ermächtig. erteilt. mit der damals als Studiengesellschaft bestehenden Vereinigte Stahlwerke A.-G. in Düssel- dorf einen Vertrag auf Übernahme des grössten Teils der Werksanlagen u. Beteilig. gegen Gewähr. von Akt. u. Genussscheinen der Ver. Stahlwerke A.- G. abzuschliessen. Auf Grund dieser Ermächtig. wurden durch Vertrag v. 5./5. 1926 die Werksanlagen mit Ausnahme der Zeche Monopol bei Kamen nebst den dazu gehörigen Grubenfeldern Prinz Schönaich u. Aachen auf die Ver. Stahlwerke A.-G. übertragen, die gleichzeitig ihr Stammkapital auf RM. 800 Mill. erhöhte. Mit den Werksanlagen wurden diejenigen Beteilig. abgetreten, die mit den übergegangenen Werksanlagen in untrennbarem Zusammenhange standen. Als Gegenwert für die abgetret. Werksanlagen u. Beteilig. erhielt die Ges. ausser RM. 20 214 000 Genussscheinen (Serie A RM. 2 469 000, Serie B RM. 17 745 000) RM. 120 800 000 Akt der Ver. Stahlwerke A.-G. Die auf den abgetretenen Betrieben vorhandenen Vorräte u. Materialien wurden durch die Ver. Stahlwerke A.-G. nach gleichmässigen Bewertungs- vorschriften von allen Grün lerwerken übernommen. Der hierfür zu entrichtende Kaufpreis wurde teils in bar bezahlt, teils zur jährl. Rückzahl. gutgesebrieben. Der Anteil der Ges. hiervon beträgt rd. RM. 20 800 000. Als Folge dieser Umgruppier. sind die Zechen Rhein- elbe u. Alma, Minister Stein u. Hardenberg, Erin, Hansa, Zollern, Germania, Westhausen, Bonifazius, Hamburg u. Franziska sowie Pluto, die Hochöfen u. Giesserei in Schalke, die Düsseldorfer Werke u. die Anlagen in Hüsten u. Soest in den Besitz der Ver. Stahlwerke A-G. übergegangen. Die G.-V. v. 9./12. 1926 beschloss, das Vermögen der Deutsch-Luxem- burgischen Bergwerks- u. Hütten-A.-G. u. des Bochumer Vereins für Bergbau u. Gussstahl- fabrikatioan als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. auf die Ges. zu übertragen. Zum Zwecke dieser Fusion wurde das Kapital um RM. 118 400 000 neue St.-Akt. erhöht (s. a. Kap.). Auf RM. 1000 bzw. RM. 100 St.-Akt. der Deutsch-Luxemburg. Bergwerks-A.-G. oder Akt. des Bochumer Vereins entfielen nom. RM. 1000 bzw. RM. 100 neue Gelsenkirchener Bergwerks-Akt. Besitztum: Nach Übertrag. des grössten Teils der Werksanlagen auf die Vereinigte Stahlwerke A.-G. sind bei der Ges. verblieben: die Zeche Monopol bei Kamen u. das Werk Bochum. Die Zeche Monopol besteht aus der Doppelschachtanlage Grillo I/II in Kamen u. der Doppelschachtanlage Grimberg I/II in Berkamen. Zu beiden Schachtanl. gehöft der Schacht Grillo III, der bisher ledigl. zur Wetterführ. u. zur Anfahrt der Belegschaft dient. Der in einem bisher unverritzten Feldesteile von Monopol neu niedergebrachte noch nich in Förder. stehende Schacht Grimberg III, welcher später zu einer Doppelschachtanlage ausgebaut werden soll, hat eine grosse Anzahl Flöze in edler Beschaffenheit aufgeschlossen. Die Gerechtsame der ein zus. häng. Ganze bildenden Felder Monopol u. Prinz Schönaich umfasst 60 Normalfelder oder 13 316 ha. Dieser grosse Felderbesitz erstreckt sich von westl. Kamen bis östl. Hamm. Ausserdem besitzt die Ges. noch, wenige Kilometer nördl. hiervon gelegen, die bisher unverritzten Felder Aachen 1–7 in Grösse von 7 Normalfeldern oder 1540 ha und damit markscheidend die 1927 erworbenen Felder Hermann I/IV in Grösse von 12.7 Normalfeldern oder 27 940 ha. Der anstehende Kohleninhalt in dem gesamten Felder- besitz von 17 640 ha wird auf 3000 Mill. Tonuen geschätzt. Die Zeche Monopol baut untere u. mittlere Fettkohle. Auf beiden Schachtanl. befinden sich Kokereien mit Nebenprodukten- anlagen. Ausserdem befindet sich auf der Schachtanl. Grimberg eine eigene Ziegelei. Die beiden Schachtanlagen Grillo u. Grimberg befinden sich zur Zeit im Ausbau, um durch Modernisierung der Anlagen eine möglichst günstige Ausnutzung des vielversprechenden Grubenfeldes zu geben. Sämtliche Schachtanlagen sind durch eigene Anschlussgleise mit der Reichsbahn verbunden. Es besteht die Möglichkeit des Anschlusses an den 1½ km entfernten Lippe-Seiten-Kanal. Den örtlichen Landabsatz vermittelt die im Besitz der Ges. stehende Raab, Karcher & Cie, G. m. b. H. in Kamen. Förderung 1923/24– 1927/28: 884 680, 946 875, 934 465, 601 590 (ein halbes Geschäftsjahr), 1 191 930 Tonnen. Als Mitglied des Rheinisch-Westfälischen Kohlensydikats verfügt die Ges. über eine Verkaufsbeteiligung von 1750 000 t, darunter eine Koksbeteiligung von 682 500 t. Diese Verkaufsbeteiligung wird im Rahmen eines mit den Vereinigten Stahlwerken u. den Rheinischen Stahlwerken gebildeten Verkaufsvereins ausgeübt. Ausserdem ist die Ges. Mitglied der Ges. für Teer- verwertung, des Benzolverbandes u. der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung für die auf der Zeche Monopol erzeugten Nebenprodukte. Werk Bochum: In dem Werk in Bochum besitzt die Ges. eine von der Interallierten Militär-Kontroll-Kommission zugelassene Fabrik für die Herstellung von Artilleriegeschossen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 1060.63 ha. Die Ges. beschäftigt insgesamt rund 4500 Arbeiter u. 270 Angestellte, zu deren Unter- bringung 1830 eigene Wohnungen zur Verfügung stehen. Beteiligungen u. Wertpapiere: Von den Beteil. u. Wertp. sind als wesentl. zu nennen: RM. 288 350 000 Akt. der Vereinigte Stahlwerke A.-G., Düsseldorf; Schw. Fr. 6 611 700 Akt. der Vereinigte Boehlerstahlwerke A.-G., Zürich (Gesamtkapital Schw. Fr. 19 500 000); 264* — —