Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 4215 gegen RM. 68 Mill. Aktien u. RM. 6 Mill. Genussscheine dieser Ges. über. Die der Rhein- stahl A.-G. verbliebenen Anlagewerte beschränken sich auf die Betriebe des Steinkohlen- bergbaues der drei Werksabteilungen Arenberg, Brassert u. Centrum-Morgensonne sowie auf den Betrieb der Braunkohlengrube Schallmauer in Bachem bei Köln u. auf den Schiffahrtsbetrieb der Rheinreederei Joseph Schürmann, G. m. b. H., in Duisburg. – An auswärtigem Besitz sind weiter zu erwähnen: das Kinderheim Rheinstahl in Bad Kreuznach zur Aufnahme von Kindern aus der Belegschaft der Ges. u. das Heilbad Salzig bei Boppard am Rhein mit 2 Thermal-Quellen zur Versorgung der gesamten Werke mit natürlichem, gesundem Mineralwasser. Bergwerksbesitz: 1. Abteilung Arenberg (Zechen Prosper I–III u. Arenberg- Fortsetzung). Bergrevier: Essen III. Grubenabteilungen: a) Betriebsanlage Prosper I (Schacht I/IV/V) mit 3 Schächten, von denen 2 zur Förderung u. Seilfahrung, 1 zur Wasser- haltung, 2 als einziehende Wetterschächte u. 1 als ausziehender Wetterschacht dienen. Schacht I u. IV = 456 m tief, Schacht V= 533 m. Es sind 11 Flöze auf 3 Sohlen in Betrieb. Das Baufeld hat eine streichende Länge von 3200 m, u. eine querschlägige Ausrichtung von 2400 m. 2 Ventilatoren. Der Querschnitt des ausziehenden Wetterschachtes beträgt 9.6 qm u. seine Tiefe bis zur Wettersohle 328 m. In der Minute ziehen 4000 cbm ein, 5000 cbm aus. Alle 3 Schächte sind miteinander durchschlägig. b) Betriebsanlage Prosper II (Schacht II/III/VIII) mit 3 Schächten, von denen 3 gleichzeitig zur Förderung u. Seil- fahrung, 1 zur Wasserhaltung dienen. 2 Schächte ziehen die Wetter ein, 1 aus. Schacht II = 535 m tief, Schacht III u. VIII = 636 m. Es werden 13 Flöze auf 4 Sohlen gebaut. Das Baufeld ist in streichender Länge 3000 m u. in querschlägiger Ausrichtung 2500 m aus- gedehnt. 2 Ventilatoren. Der Querschnitt des ausziehenden Wetterschachtes beträgt 14 qm, die Tiefe bis zur Wettersohle 350 m. Die VI. Sohle steht in Ausrichtung. In der Minute ziehen 7150 cbm ein u. 8100 cbm aus. c) Betriebsanlage Prosper III (Schacht VI/VII) 2 Schächte, Tiefe 649 m, die zur Förderung u. Seilfahrt dienen. Schacht VII zieht die Wetter ein, Schacht VI aus. Schacht VI u. VII ist mit den Schachtanlagen Prosper I/II u. Arenberg-Fortsetzung auf der 443 m-Sohle durchschlägig. Es werden 5 Flöze auf 2 Sohlen gebaut. Das Baufeld ist in streichender Länge 2000 m u. in querschlägiger Aus- richtung 2400 m ausgedehnt. 2 Ventilatoren. Der Querschnitt des ausziehenden Schachtes beträgt 14 qm, die Tiefe bis zur Wettersohle 350 m. In der Minute ziehen 5500 cbm ein, 6000 cebm aus. d) Betriebsanlage Arenberg-Fortsetzung. 2 Schächte. von denen Schacht I zur Förderung u. Seilfahrt dient, während Schacht II als Förder- u. Wetterschacht benutzt wird. Es werden 7 Flöze auf 1 Sohle gebaut. Schacht I 646 m, II 556 m tief, Querschnitt des Wetterschachtes 14 qm, streichende Länge des Baufeldes 2200 m, querschlägige Aus. richtung 1200 m, 2 Ventifatoren, einziehende Wettermenge je Minute 4260 obm, ausziehende 5500 ebm. Die Tiefe bis zur Wettersohle beträgt 350 m. Das Grubengelände ist durch- schlägig mit Prosper II u. Prosper III. Nebenanlagen: Auf jeder Schachtanlage ältere Kokereien mit 420 ÜÖfen vorhanden. Die neue Zentralkokerei mit 180 Öfen ist seit dem 1./7. 1928 in Betrieb. Für alle Betriebe besteht eine Zentralwerkstatt, die seit dem 1./7. 1928 in Betrieb ist. Benzolfabrik, Schwelanlage, 3 Ziegeleien, Sauerstoffanlage, Hafenanlage mit 3 Drehkränen u. einer neuen Verladebrücke mit Drehkran u. Waggonkipperkatze vorhanden. Alle Kräne sind für 12 t Last am Haken gebaut. Die Kokereien der Schachtanlagen Prosper II u. III sind mit Inbetriebnahme der Zentralkokerei stillgelegt worden. Dampf- u. Krafterzeugung: Modernes Dampfkraftwerk Prosper II mit 2 Stück 10 000 KW Turbo-Generatoren und 1 Stück 1000 KW Gegendruck-Turbo-Generator vorhanden. Auf Prosper I, Prosper III und Arenberg-Fortsetzung ältere Turbo-Generatoren für insgesamt etwa 10 000 Kwh in Reserve. Die Kraftantriebe aller Schachtanlagen, des Hafens, der Zentralwerkstatt und der Zentralkokerei werden durchweg vom Kraftwerk Prosper II mit Strom versorgt. Nur für die Dampffördermaschinen u. Presslufterzeuger für insgesamt etwa 120 000 cbm Std.-Leistung, welche auf die einzelnen Schachtanlagen verteilt sind und auf ein gemeinsames Druckluftverteilungsnetz arbeiten, wird der Dampf an Ort und Stelle erzeugt. Alle Schachtanlagen sind durch Hochspannungskabel mit dem Kraftwerk Prosper II verbunden. Hochspannungsanschluss an das R. W. E.-Netz ist vorhanden. Stromlieferung erfolgt an das R. W. E., die Stadt Bottrop, die Vestische Kleinbahn und verschiedene Kleinabnehmer. Eisenbahn-Anschluss: Wagenladungen für Prosper I Station Frintrop; für Prosper II, Prosper III, Arenberg-Fortsetzung, Zentralkokerei u. Zentralwerkstatt Station Bottrop-Süd: alle Stückgutsendungen nach Station Bottrop-Süd; eigener Hafen am Rhein-Herne-Kanal mit Gleisanschluss nach allen Anlagen. Bergwerksberechtsame: Die Zechen Prosper I–III 16 083 393 dm und Arenberg-Fort- setzung 2 838 939 qm. Grund- und Häuserbesitz: Arenberg 2183.77 ha, Arenberg 223 Beamten- und 1554 Arbeiterhäuser. Erzeugnisse: Fett-, Gas- u. Gasflammkohle, Aufbereitung nass. 1922–1927: Kohle 2 547 002, 827 466, 2 631 788, 2 930 355. 3 142 911, 3 240 489 t: Koks 591 059, 202 227, 585 517, 683 553, 699 641, 862 918 t; Teer 23 409, 7491, 22 820, 26 783, 27 129, 32 970 t; Ammoniak 9329, 2786, 9063, 11 278, 10 293, 12 863 t; Leichtöl 8746, 2666, 8706, 6412, 10 917, 13 653 t. Belegschaft 1927: 11 550 Mann. 11