4220 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Russische Eisenindustrie Act.-Ges. in Gleiwitz in Liquid. Gegründet: 7./12. 1900; eingetr. 1./2. 1901. Sitz der Ges. bis 4./11. 1908 in Berlin. Unter dem 6./7. 1901 erhielt die Ges. Aue Kaiserl. Erlass die Zulass. zur Geschäftstätigkeit in Russland. Am 26./6. 1901 kaufte die Ges. mit Wirkung ab 1./7. 1900 die bisher von der Ges. der Metallfabriken B. Hantke betriebenen Draht-, Nägel- u. Kleineisenzeug-Fabriken zu Ekaterinoslaw u. Saratow. Das Werk in Ekaterinoslaw, auf einem gepachteten Grundstücke errichtet, wurde im Laufe des Jahres 1909/10 auf eigenen Grundbesitz in Nijshnednieprowsk bei Ekaterinoslaw, verlegt. 1911/14 Erricht. eines Röhrenwalzwerkes in Nijshnednieprowsk nach dem System Briede. Mitte 1911 Ankauf der Warschauer Fabrik der Ges. der Metall. fabriken B. Hantke, Warschau (s. bei Kap.). Lt. G.-V. v. 30./6. 1924 ist die Ges. aufgelöst und damit in Liqu. getreten. Liquidatoren: Dir. Dr. Rudolf Freund, Dir. Eugen Johae, Berlin W. 57, Elssholzstr. 13. Zweck: Erwerb u. Pachtung von Bergwerks-Eigentum, Bergwerks-Gerechtsamen u. Kon- zessionen, insbes. in Russland, sowie Betrieb von Bergbau aller Art; Erricht., Pachtung u. der Betrieb von Eisenwerken, von Eisenverfeinerungswerken u. allen dazu notwendigen oder nützlichen Anlagen, sowie die Verwertung der darin gewonnenen Erzeugnisse. In Nijshnednieprowsk u. in Saratow werden hauptsächl. hergestellt: Draht- u. Nägelfabrikate, Handelsschrauben, Muttern, Nieten, Eisenbahnschrauben, Schienenhaken, Scheiben u. Schmiedewaren. Die Warschauer Fabrik betreibt neben der Herstell. dieser gleichen Artikel, ausgenommen Schienenhaken, noch die Spezialfabrikation von Schaufeln, Gabeln u. Ketten sowie einer Anzahl Eisenartikel für landwirtschaftl. Bedarfszwecke. In Nijshned- nieprowsk befindet sich ferner eine moderne Walzwerksanlage zur Herstell. von naht- losen Rohren. Kapital: RM. 15 000 000 in 15 000 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 15 000 000 Urspr. M. 4 500 000. Erhöht bis 1914 auf M. 15 000 000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Umstell. lt. Goldmarkeröffnungsbilanz in voller Höhe auf Reichsmark. Hypoth.-Anleihe: M. 4 200 000, in 5 % Teilschuldverschreib. v. 1911, davon in Umlauf am 30./6. 1926 aufgewertet RM. 65 750. Zahlst. wie bei Div. Zum 2./1. 1924 gekündigt. Die Stücke wurden auf den Aufwert.-Betrag abgestempelt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom UÜbrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1937: Aktiva: Werke Nyjshnednieprowsk u. Saratow sowie An- sprüche für Schäden in Russland 1, Debit. 81 501, Eff. 1, Eigenkap.-Überschuss 14 941 459, Verlust 35 486. – Passiva: A.-K. 15000000, Oblig. in Genussscheine 48 450, Rückstell. für Liquidationskosten 10 000. Sa. RM. 15 058 450. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1925/26 36 888, Handl. Unk. ― – Kredit: Zs. 2931, Verlust 35 486. Sa. RM. 38 418. Dividenden 1911/12– 1918/19: 8, 10, 10, 0, 0, 0, 0, 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Osc. Caro, Hirschberg; Stellv. Gen.-Dir. Dr. Otto Oesterlen, Breslau; Bankier James Zutrauen, Paris; Bankier Dr. phil. Paul von Schwabach, Hans Fürstenberg, Gen.-Dir. Dr. Carl Büren, Gen.-Dir. Dr. Friedrich Eichberg, erlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, Darmstädter u. Nationalbank. Ilseder Hütte zu Gross-Ilsede. Gegründet: 2./9. 1858. Zweck: Errichtung und Betrieb eines Eisenwerkes, Betrieb aller dazu notwendigen oder nützlichen oder damit zusammenhängenden Anlagen und Vertrieb der Erzeugnisse. Der Betrieb der Ilseder Hütte beruht auf der Ausbeutung ihrer Erzlager, welche bei den Dörfern Bülten, Lengede u. im Salzgitterschen Höhenzuge gelegen sind. Besitztum: Die Gesamtgrösse der Grundstücke beträgt einschl. Abt. Bergbau 1091 ha 73 a 15 qm. Die auf den Grundst. befindl. Geb. bestehen aus dem Hochofenwerk, vorhanden sind 6 Hochöfen (jährl. Leistungsfähigkeit 750 000 t Roheisen), mit Masch. häusern u. Nebengeb. in Gross-Ilsede, den Schachtanlagen u. Erzwäschen auf den Gruben u. den Anlagen der Thomas- u. Martin-Hütte. Die Ges. besitzt etwa 860 auf ihren Grundstücken errichtete Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit rund 1900 Wohnungen. Die Ges. besitzt eine normal- spurige Nebenbahn von Peine nach Gross-Ilsede u. von Gross-Ilsede nach Broistedt. Im Betriebe ist auch eine Hochbahn von Peine nach Gross-Ilsede zur Beförderung des flüssigen Eisens nach Peine sowie normalspurige Bahnen nach Vöhrum u. Calbecht, ferner eine Schmalspurbahn von Calbecht nach Dörnten bei Goslar. – Fabrikate: Roheisen u. Phosphat- mehl. – Beamte u. Arb. ungefähr 8000. Beteiligungen: Zwecks wirtschaftl. Zus. arbeit war der gesamte Betrieb der A.-G. Peiner Walzwerk ab 1./7. 1921 gepachtet worden. Der Pachtvertrag wurde mit Wirkung ab 31./3. 1926 aufgehoben u. die A.-G. Peiner Walzwerk führte ihren Betrieb selbst weiter. Sämtl. Aktien des Peiner Walzwerks sind im Besitze der IIlseder Hütte. 1914 Ankauf des Kalk- werkes Fr. Rogge & Co. in Marienhagen u. Umwandlung dieser Firma in eine Ges. m. b. H. 0