4248 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Hallesche Kaliwerke Akt.-Ges. in Schlettau a. Saale. Gegründet: 14./11. 1905; eingetr. 14./2. 1906. is bis dahin in Köln a. Rh. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/1914. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von B in roher u. bearbeiteter Form, insbes. die Gewinnung u. Verwertung von Kalisalzen. Besitztum: Die Akt.-Ges. übernahm ein 8 Felder umfassendes Abbaufeld in Grösse v. 8 preuss. Normalfeldern. Das Terrain liegt in der Nähe des Feldes der „Adler-Kaliwerke“ u. des Terrains von „Krügershall“. Die 8 Felder bilden einen Teil desjenigen Mutungskomplexes, welcher im Oberbergamtsbezirk Halle in unmittelbarer Nähe der Stadt Halle gelegen ist. Der Schacht erreichte am 1./6. 1910 bei 718 m Teufe das Kalisalzlager, dessen Mächtigkeit ca. 35– 37 m beträgt; Endteufe des Schachtes 761 m. Die Förderung wurde im Herbst 1910 aufseng me Anfang 1911 erfolgte die Aufnahme in das Kalisyndikat; jetzige Quote 3.8069 %0. Im J. 1907 wurde ein Zechenplatz in der Gemeinde Schlettau in Grösse von 56½ Morgen seitens der Ges. erworben. Die Hallesche Kaliwerke A.-G. hatte nach dem Felderverkauf an die Gew. Saale (s. auch Beteiligung) im Jahre 1910 noch einen Bergwerksbesitz von sechs preussischen Normalfeldern. wozu 1911 benachbarte Kalifelder erworben wurden, so dass der Besitz jetzt 14,6 Normalfelder beträgt. 1911 wurde der Bau einer Chlorkaliumfabrik für eine tägl. Verarbeit. von 5000 dz Karnallit vollendet u. der Betrieb gemeinschaftlich mit der Gew. Saale aufgenommen; 1913 u. 1925 wurden je eine Bromfabrik in Betrieb ge- setzt. Die Anlagen haben Bahnanschluss an die Hauptbahn Halle- Sangerhausen in Station Schlettau; Länge der Anschlussgleise ca. 1350 m. Die G.-V. v. 2./7. 1928 genehmigte die Übertragung der Kalibeteiligung auf die Kali- werke Salzdetfurth A.-G. Die Gegenleistung soll in Form von Kapitalabfindungen erfolgen, deren grösster Teil Anfang 1929 fällig wird. Um die bestehenden Werksanlagen zum Teil auch fernerhin ausnutzen zu können, soll die Errichtung einer Saline in grösserem Aus- mass erfolgen. Die neuen Anlagen für Kochsalzgewinnung sind bereits im Bau. Der Absatz der Produktion ist gesichert. Statistik: Produktion 1926 1927 Iidünsesslzzz2...... 53 803 dz K20 63 613 dz K20 Chlorkalium. 33..%%............... 15 969 18 129 „ Schwefelsaures Kali %%%%............ 6888 „ 7088 „„ Schwefelsaure Kalimagnesia... 1138... 1 350 Fabrikerzeugung 77 843 dz K20 90 180 dz K20. Beteiligung: Die a. o. G.-V. v. 11./1. 1910 beschloss zwei Felder des Bergwerksbesitzes an die neugebildete Gew. Saale zu veräussern. Diese Gew., deren sämtl. 1000 Kuxe im Besitz der Halleschen Kaliwerke sind, hat ihrerseits den Schacht bis November 1912 abgeteuft. Der Schacht (Endteufe 850 m) wurde mit dem der Halleschen Kaliwerke durchschlägig gemacht. Die Gew. Saale wurde Ende 1912 förderfähig. Lt. Beschluss der a. o. G.-V. v. 30./12. 1926 wurden ⅓ der Geschäftsanteile der Chemischen Fabrik Kalbe G. m. b. H. erworben, welche die Herstellung von Gelatine u. phosphorsaurem Kalk betreibt. Durch diese Beteiligung erlangte das eig. Werk der Ges. eine breitere Basis sowie die Möglichkeit, durch Erweiterung der Nebenproduktengewinnung den neuen Betrieb mit den erforderlichen Rohstoffen versorgen zu können. Kapital: RM. 5 145 000 in 17 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 450 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 5 000 000 (Vorkriegskapital); erhöht von 1918–1920 auf M. 17 450 000 in 17 000 St.-Akt. u. 450 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.- Umstell. lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 17 450 000 auf RM. 5 145 000 St.-Akt. im Verh. 10: 3 u. Vorz.-Akt. im Verh. 10: 1, in 17 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 450 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Das div.-ber. St.-A.-K. beträgt RM. 2 880 000. Hyp.-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. v. 1910. Noch in Umlauf Ende 1927 aufgewertet RM. 13 103. Rest zum 1./6. 1926 gekündigt. Die Rückzahlung erfolgt mit RM. 121.20 für je M. 1000. Barabfind. der Genussrechte des Altbesitzes erfolgt mit RM. 60 für je nom. M. 1000. Kalisyndikatsanleihe: Die G.-V. v. 9./1. 1926 beschloss die Beteil. an der Auslands- anleihe des Kalisyndikats unter Eintrag. einer Sicherheitshyp. auf die Liegenschaften der Ges. Anteil der Ges. u. der Gew. Saale insges. £ 96 000. Die Anleihe der Ges. steht Ende 1927 mit RM. 1 078 285 zu Buche. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); event. Dotierung des Spez.-R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); 4 % Div.; Tant. an Vorst. u. Beamte; 10 % Tant. an A.-R. (unter An- rechn. einer festen Vergüt. von zus. RM. 12 000): Rest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grubenfelder 450 000, Grundst. 140 000, allg. Anlagen, Geb. 202 000, do. masch. Einricht. 76 000, Schachtanlage 570 000, do. Geb. 78 000, do. masch. Einri:ht. 62 000, Fabrikanlage, Geb. 295 000, do. masch. Einricht. 400 000, Verwalt.-, Wohn- Geb. u. Kolonie 144 500, Kraft- u. Lichtanl. 38 000, Bahnanl. 126 500, Inv. u. Geräte 36 000, Disagio für Kalisyndikatsanleihe 76 314, (Avale 640 000), Eff. u. Beteil. 2 474 427, Material.