― 4252 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Entwicklung: Zuerst legte die Ges. 4 Schürfschächte, im Gebiete der Gemeinden Griesbach, Edersdorf, Schaibing, Habersdorf-Rothenkreuz (nahe Passau) gelegen, an. Es fanden sich drei Graphitlagerzüge von 2–20 im Mächtigkeit, 90 m Breite u. 1.5 km Länge. 1912 waren bereits 1520 m aufgefahren. 1913 erwarb die Gesellschaft umfang- reiche Graphitabbaurechte im Pfaffenreuther Graphitgebiet. Da die Gesellschaft in ihrem alten Gebiet durch Schwierigkeiten in der Entwicklung vorübergehend behindert war, verlegte sie ihre Haupttätigkeit zunächst auf das neuerworbene Gebiet, das durch einen schon vorhandenen Stollen bis zu erheblicher Tiefe bereits entwässert und teil- weise aufgeschlossen war. Es wurden dort zwei Förderschächte betrieben u. weitere Auf- schliessungsarbeiten vorgenommen. Diese ergaben ein reiches Graphitvorkommen von bester Qualität. Die Arbeiten auf dem alten Gebiet wurden Anfang 1915 wieder aufgenommen. Die Aufbereitungsanlage in Rampersdorf kam 1914/15 in Betrieb. Eine neue Aufbereitungsanlage mit modernen Maschinen wurde beschafft, die im Sept. 1917 den Betrieb aufnahm. Im Haarer Gebiet hatte die Ges. eine Option auf ca. 1500 Tagwerk Graphitabbaurechte. Behufs Aus- beutung dieser Optionsgrundstücke gründete die Ges. 1915 in Gemeinschaft mit dem Bank- haus S. Bleichröder in Berlin die Niederbayerische Graphitbergbau G. m. b. H. Von dem St.-Kap. von M. 20 000 besitzt die Ges. mehr als die Hälfte. 1922 Angliederung der Ver- einigten Schmelztiegelfabriken u. Graphitwerke J. Kaufmann, Gg. Saxinger jr. & Co. in Obernzell gegen Hingabe der lt. G.-V. v. 4./12. 1922 emitt. M. 3 600 000 St.-Aktien; ferner übernahm die Ges. pachtweise die Graphitgruben Unfried, Kronawitter u. Maier. 1925/26 haben sich die Verhältnisse, die schon im Vorjahr ein rentables Arbeiten der Betriebe ver- hindert hatten, weiterhin verschlechtert und führten zur völligen Stillegung des Betriebes. Ein Teil des entstandenen Verlustes konnte durch den Verkauf des überwiegenden Teiles der Obernzeller Liegenschaften ausgeglichen werden. Der Betrieb in der Grube Hedwigs- schacht u. im Aufbereitungswerk wurde im Sommer 1926 wieder aufgenommen. Kapital: RM. 288 000 in 480 Akt. zu RM. 600. Urspr. M. 2 000 000 (Vorkriegskapital). Erhöht lt. G.-V. v. 4./12. 1922 um M. 3 600 000 in 2600 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die bisher. 100 Genussscheine sind in Vorz.-Akt. derart umgewandelt. dass auf 1 Genusssch. 10 Vorz.-Akt. entfallen. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 30./12. 1924 unter Umwandlung der 1000 YVorz.-Akt. in St.-Akt. von M. 5 600 000 auf RM. 333 000 in 5600 Aktien (50: 3) zu RM. 60. Die G.-V. v. 4./2. 1927 beschloss zwecks Sanierung Herabsetz. des Kapitals um RM. 268 800 auf RM. 67 200 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 5:1, sodann Wiedererhöhung um bis zu RM. 200 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div., 7 % Tant. an A.-R., Rest Superdivid. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1928: Aktiva: Gebäude, Grundst. u. Abbaurechte 156 000, Schacht- u. Grubenanlagen 203 000, Einricht. 214 002, Fuhrpark 3400, Debit. 172 266, Material. u. Vorräte 191 791, Verlust 37 418. – Passiva: A.-K. 288 000, R.-F. 15 000, Kredit. 654 178, Rückstell. 20 700. Sa. RM. 977 878. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 65 076, Abschr. 37 087. – Kredit: Einnahmeüberschuss (nach Abzug der Betriebs- u. Handl. Unk.) 64 745, (Verlustvortrag 65 076, abzügl. Reingewinn 1927/28 27 658) 37 418. Sa. RM. 102 163. Dividenden 1912/13–1927/28: 0 %. Direktion: Hermann Dehler, Mannheim; H. Oswald, Untergriesbach. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Rudolf Engelhorn, Mannheim; Albert F. Meyerhofer, Zürich-Rehalp; Bankier Franz Müller, Passau. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Deutsche Bank; Passau: Bayer. Vereinsbank. Röchling sche Eisen- & Stahlwerke, Akt.-Ges. in Völklingen a. d. Saar. Gegründet: 7./2. 1921, mit Wirk. ab 1./1. 1921; eingetr. 18./2. 1921. Firma bis 1922: Stahlwerk Völklingen Akt.-Ges. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Fabrikation von Eisen u. Stahl sowie Vornahme aller Geschäfte, die sich auf diese u. verwandte Fabrikationen beziehen. Die Röchling'sche Eisen- u. Stahlwerke G. m. b. H. brachte in die A.-G. ein: a) Grundstücke samt darauf erricht. Gebäulichk. in den Gemark. Völklingen, Sulzbach, St. Ingbert (Pfalz), Niedergailbach (Pfalz), Wehrden (Saar), Hostenbach, Bous, Geislautern, Fürstenhausen, Schaffhausen u. Neunkirchen (Saar), in Grösse von 332 ha 59 a 98 qm. Die Einlage erfolgte frei von Hyp. u. Lasten. Kapital: Fr. 10 Mill. in 10 000 Akt. zu Frs. 1000. Urspr. M. 10 Mill., übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 1./8. 1923 ist das bisher. A.-K. in Fr. 2 285 192 umgestellt u. um Fr. 7 714 808 erhöht. Die Aktien über M. 1000 sind in solche von Fr. 228.519 umgestellt u. nach erhöhter Einz. durch Umstempelung auf einen Nennwert von Fr. 1000 erhöht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundbesitz, Geb., Werksanlagen 54 261 921, Roh- stoffe u. Fabrikate 27 067 180, Beteil. 13 462 489, Barbestände u. Wechsel 400 763, Debit. 51 381 066, (Avale u. Bürgschaften 127 883 153). – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. u. Rückl.