Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 4263 Direktion: Ing. Franz Burlefinger, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors. Isaak Pardo, Hamburg; Kaufm. Karl Rabbe, Duisburg; Georg Salb, Hamburg; Peter Kürten, Weimar; Rechtsanw. Dr. Zersch, Apolda. Zahlstellen: Apolda: Ges.-Kasse; Hamburg: Bankhaus Mertz & Co. Rud. Ley, Maschinenfabrik Akt.-Ges. in Arnstadt i. Thür. Gegründet: 22./6. 1909 mit Wirkung ab 1./7. 1909; eingetr. 28./7. 1909. Zweck: Fortführung des von der offenen Handelsgesellschaft in Firms I. Ley in Arnstadt betriebenen Geschäfts, insbesondere Herstell. u. Vertrieb von Masch. iur Schuh- fabriken, von Masch. u. Apparaten für die elektr. Branche u. von Kraftfahrzeugen. Besitztum: Das Werk besteht aus zwei getrennten Betrieben. In der einen Fabrik auf einem 24 476 qm grossen Grundstück werden Automobile hergestellt. Der Antrieb der Masch. erfolgt durch zwei Gleichstrom-Dampfmasch. mit direkt gekuppelten Generatoren von 300 und 220 PS. Hier befindet sich auch das Verwaltungsgebäude. Die zweite Fabrik, die auf einem Grund- stück von 4406 qm Grösse erbaut ist, dient der Herstellung von Spezialmaschinen für die Schuhindustrie, von Elektromotoren und Dynamos; auch wird die Ausführung elektrischer Installationen besorgt. Die-Maschinen werden hier durch elektrischen Strom betrieben, der vom Städtischen Elektrizitätswerk Arnstadt bezogen wird. Grundbesitz: In Arnstadt 2 Fabrikgebäude, 4 Wohnhäuser, mehrere Nebengebäude, Fabrikküche usw. von insgesamt 118 200 qm Grösse, davon 16 300 qm bebaut. Beschäftigt sind ca. 800 Angestellte u. Arb. Die Ges. ist Mitglied des Reichsverbandes der Automobil-Industrie in Berlin. Zweck dieses Verbandes ist Preisregulierung. Kapital: RM. 710 000 in 4250 Akt. zu RM. 20 u. 6250 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegs- kapital: M. 1 400 000. Urspr. M. 812 000, erhöht 1910 auf M. 1 400 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 31 500 000 in 30 000 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 28./11. 1924 ist das A.-K. von M. 31 500 000 in der Weise auf RM. 1 809 000 umgestellt worden, dass die 30 000 St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 60 u. die 1500 Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 6 herabgesetzt wurden. Zur Deckung der Unterbilanz im Geschäftsjahr 1925 von RM. 1 996 023 beschloss die G.-V. v. 15./3. 1926 Herabsetz. des Kapitals von RM. 1 809 000 auf RM. 301 500 durch Zus. legung von je zwei St.-Akt. zu RM. 60 bzw. 20 Vorz.-Akt. zu RM. 6 in eine St.-Aktie zu RM. 20, sowie gleich- zeitige Erhöh. des A.-K. um RM. 408 500 auf RM. 710 000 durch Ausgabe von 4085 Inh.-Akt. zu je RM. 100 mit Gewinnberechtigung ab 1./1. 1926. Die neuen Aktien wurden an die vom Geschäftsaufsichtsverfahren betroffenen Gläubiger der Ges. gegen Verzicht auf ihre Forder. in Höhe des Nennbetrags der empfangenen Aktien begeben. Die gleiche G.-V. beschloss auch Umwandl. der 1500 Vorz.-Akt. in 150 St.-Akt. Anleihen: I. M. 700 000 in 4½ % Obl. von 1912; davon M. 250 000 (Nr. 451–700) aus- gegeben 1919. Aufwertungsbetrag der Stücke Nr. 1–450 = RM. 150 für je M. 1000, der Stücke Nr. 451–700 = RM. 15.60 für je M. 1000. Für die Altbesitzgenussrechte der Ausg. v. 1912 wurden besondere Urkunden ausgegeben; die Altbesitzgenussrechte der Ausg. v. 1919 wurden durch Zahlung von RM. 10.40 in bar abgelöst. II. M. 2 500 000 in 5 % Obl. v. 1920. Stücke zu M. 500 u. M. 1000, aufgewertet auf RM. 5.56 bzw. RM. 11.12. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je nom. RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % an A.-K.); weitere Rückl., vom Rest 4 % St.-Div., von dem verbleib. Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1000, der Vors. M. 2000, der Stellv. M. 1500); Rest weitere Div. an St.-Akt., sofern G.-V. nicht anderweit beschliesst. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 115 217, Geb. 567 236, Masch. 86 494, Inv. 12, Kassa, Postscheck-, Bank- u. Giro-Guth. 44 782, Wechsel 104 805, Wertp. 461, Aussenstände 355 769, Vorräte 405 595. – Passiva: A.-K. 710 000, R.-F. I 71 000, do. II 20 804, Oblig. 69 046, Oblig.-steuer 8966, Bankschulden 301 485, Gläubiger 286 226, Delkred. 192 775, Gewinn 20 067. Sa. RM. 1 680 373. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 296 851, Abschreib. 62 761, Gewinn 20 067. – Kredit: Vortrag 5764, Bruttogewinn aus Fabrikation 373 916. Sa. RM. 379 680. Kurs Ende 1922–1925: 3500, 3, 3.25, 6 %. Notiert in Berlin, eingeführt Juli 1922. Notiz 1926 eingestellt. Auch notiert im Freiverkehr Leipzig. Kurs Ende 1925–1927: 6, –, 20 %. Dividenden: 1912/13–1913/14: 5, 4 %; 1914 (6 Mon.): 4 %; 1915–1927: 12, 12, 10, 8, 10, 15, 20, 100, 0, 0, 0, 0. 0 %. Ausserdem für 1917 einen Bonus von M. 100 in Kriegsanleihe u. für 1919 10 % in bar gewährt. Vorstand: Gen.-Dir. Komm.-Rat Alfred Ley, Dir. Theodor Winz. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. J. Heinz, Arnstadt; Fabrikbes. Herm. Erbschloe, Lüttring. hausen: Fabrikbes. Paul Imhäuser, Olpe; Komm.-Rat Hans Löwenstein, Berlin; Fabrikant C. Arthur Geissler, Görlitz; Fabrikant Fritz Julius Herz, Wiesbaden; Baurat Karl Fausel, Berlin; vom Betriebsrat: Otto Lapp, Oskar Hartung. Zahlstellen: Berlin, Arnstadt, Erfurt, Gotha, Leipzig, Mühlhausen u. Weimar: Deutsche Bank; Berlin: J. Dreyfus & Co.