― 4342 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Zweck: Betrieb eines Giesserei- u. Maschinenfabrikationsgeschäfts, insbesondere Fort- führung des Neusser Eisenwerkes Rudolf Daelen in Heerdt unter Übernahme der dazu ge- hörigen 3 ha 4 a 27 qm grossen Grundstücke u. Gebäulichkeiten, Masch., Vorräte, Verträge etc. Das Eisenwerk wurde im Jahre 1869 vornehmlich zur R gusseiserner Röhren erbaut. Als Sondererzeugnis entwickelte sich hieraus der Bau von Glattrohr-Economisern; in den letzten Jahren wurden weiterhin mit Erfolg Rippenrohr-Economiser für Drücke bis 75 Atü. hergestellt. Ausserdem gehören Krane aller Art u. Transportanlagen sowie in neuester Zeit auch Druckereimaschinen zum Fabrikationsprogramm der Gesellschaft. Besitztum: Der Grundbes. der Ges. liegt in Düsseldorf-Heerdt u. hat eine Fläche von 49 504 qm, wovon 14 250 qm mit Werkanlagen bebaut sind. Sie bestehen aus Eisengiesserei, mechan. Werkstätten, Montagehallen, Eisenkonstruktionshalle, Modellschreinerei, mehreren Modellagern u. Gebäuden für die Kraftanlage mit Dampfkesseln. Die Gebäude sind zum grössten Teil neueren Ursprungs bzw. ganz neu. Ferner besitzt die Ges. reichliche u. zweck- mässige Büroräume, 2 Direktionswohnungen, 2 Beamten- u. 2 Arb.-Doppel-Wohnhäuser. Das Werk ist mit Werkzeugmasch. u. Einricht. in vollkommenem Masse ausgestattet. In der Hauptsache sind die Masch. in den letzten Jahren neu beschafft. Das Werk ist in allen Räumen mit Hydraulik, Pressluft u. elektr. Strom versehen. Die Giesserei hat ebenfalls moderne maschinelle Einricht. Die elektr. Kraft- u. Lichtanlage besteht aus Dampfanlage, 2 liegenden Tandem-Dampfmasch. mit zus. 320 PS mit direkt gekuppelten Dynamos, 58 elektr. Einzelmotoren, den Kraft- u. Lichtleitungen sowie Umformer u. Transformator für die Benutzung von auswärts bezogenem elektr. Strom als Zusatz resp. Aushilfe. Die einzelnen Werkstätten sind durch Normal- u. Schmalspurgleise verbunden. Kapital: (Sanierung beschlossen) RM. 2 400 000 in 12 000 Aktien zu RM. 200. – Vor- kriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 000 000. Über die Wandlung des Akt.-Kap. bis 1909 s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14, über die Sanierung im J. 1912 s. Jahrg. 1921/22. Akt.-Kap. darnach M. 1 500.000. 1921 Erhöhung des Akt.-Kap. um M. 2 500 000 auf M. 4 000 000. 1921 abermals erhöht um M. 4 000 000 in 4000 Aktien. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 27./6. 1923 um M. 4 000 000 in 4000 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1923. Die neuen Aktien wurden übern. vom Bankhaus Deichmann & Co. in Köln mit der Verpflicht., dem Inhaber von 2 alten Aktien je 1 neue unentgeltlich zu überlassen, oder an deren Stelle auf Verlangen M. 1000 in bar zu vergüten. Die G.-V. v. 24./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 12 000 000 auf RM. 2 400 000 (5: 1) in 12 000 Akt. zu RM. 200. Die G.-V. v. 3./8. 1928 beschloss zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des A.-K. auf RM. 600 000 (Zus. leg. 4: 1) u. Wiedererhöh. um RM. 800 000 auf RM. 1 400 000. Von den neuen, ab 1/1. 1928 gewinnberecht. Aktien übernimmt der A.-R. RM. 200 000 fest, die restlichen RM. 600 000 Aktien werden den Aktionären zu 105 % 1:1 angeboten. Dawesbelastung: RM. 203 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. am Sitze der Ges. oder nach Bestimmung des A.-R. an einem anderen Orte des Deutschen Reiches. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div. an Aktien, vom Übrigen bis 10 % vertragsm. Tant. an Dir., bis 5 % an Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von RM. 750 pro Mitgl., der Vors. RM. 1500), Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien bzw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 490 000, Geb. 852 373, Anschlussgleise 7500, Masch. 770 779, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 78 989, Werkgeräte 63 713, Mobiliar u. Büroein- richt. 7632, Arbeiter- Wohlfahrtseinricht. 1, Fuhrgeräte 1, Modelle u. Zeichn. 1, Einführungs- u. Versuchs-K. 100 000, Patente 44 120, Kassa, Wertp., Reichsbank u. Postscheck 14 194, Schuldner 285 942, Vorräte 389 484, (Bürgschaften 595 100), Verlust (1925 262 852, 1926 320 074, 1927 536 505) 1 119 432. – Passiva: A.-K. 2 400 000, R.-F. 65 520, Hyp. 400 000, rückständ. Löhne 5943, Gläubiger 1 240 846, Rückstell. 111 856, (Bürgschaften 595 100). Sa. RM. 4 224 167. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 582 927, Gesamt-Unk. 427 851, Abschr. 100 664, Betriebsverlust 7988. – Kredit: Verlust 1925 262 852, do. 1926 320 074, do. 1927 536 505. Sa. RM. 1 119 432. Kurs Ende 1925–1927: In Köln: 12, 47, 20 %; auch in Essen/Düsseldorf notiert. Sämtl. RM. 2 400 000 Akt. Juni 1925 an den 3 Börsen zugelassen. Dividenden: Gleichber. Aktien 1909–1915: 0 %; 1916–1927; 20. 20, 6, 15, 20, 25, 200, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Wilhelm Ulitz. Prokurist: Franz Freitag. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Carl Th. Deichmann, Köln; Stellv. Willibald Liebe- Harkort, Haspe; Konsul J. L. Kruft, Bad Oeynhausen; Ing. A. Lindgens, Rechtsanwalt Dr. Clemens Gaul, Köln. Zahlstellen: Berlin: Darmstädter u. Nationalbank; Köln: Deichmann & Co.