4436 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Firma in Hannoversche Waggonfabrik Akt.-Ges. u. lt. G.-V. v. 20./4. 1925 wie gegenwärtige Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb einer Waggonbau-, Wagenbau- u. Holzbearbeitungsfabrik, insbes. die Herstell. u. Verwert. aller Arten von Eisenbahn-, Strassenbahn- u. sonst. Wagen, die Her- stellung u. Veräusser. aller zur Ausrüst. von Eisenbahn- u. sonst. Transportmitteln erforderl. Gegenstände u. die Vornahme aller mit dem Ges.-Zwecke direkt oder indirekt im Zusammen- hang stehenden Geschäfte. Die Ges. ist auch berechtigt, ähnliche Unternehm. zu erwerben u. sich bei anderen Ges. oder Handlungsfirmen, deren Betrieb zu dem ihrigen in Bezieh. steht, zu beteilig. – Der Hauptfabrikationszweig ist der Bau von Eisenbahn- u. Strassen- bahnwagen, sowie von Salon-, Speise- u. D-Zugwägen, Kesselwagen u. Spezialwagen. Seit 1919 auch Herstell. von landw. Masch. Seit 1921 neben dem Waggonbau zur Aus- nutzung der Räume der früh Flugzeugbauabt. u. a. im grossen Umfange Bau von Dresch- maschinen u. Bau von Karosserien f. Automobile u. Omnibusse. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. liegt in Hannover-Linden, gegenüber dem Bahn- hofe Linden-Fischerhof und hat eine Grösse von ca. 160 238 qm. Von der Gesamtfläche sind ca. 80 000 am mit massiven Bauten besetzt. Dieselben bestehen in der Haupt- sache aus 15 gröss. Montagehallen, welche zum grössten Teil neu errichtet sind, 2 Holz- bearbeitungshallen, 3 Stellmachereihallen, 1 moderne Schmiede, 2 Lackierhallen, 1 Ver- waltungsgebäude etc. Länge der Bahn- u. Werkstättengeleise beträgt ca. 6000 m. Be- schäftigt werden etwa 1000 Arb. Am 15./4. 1914 brannte der älteste Teil der Fabrikanlage nieder. Neben dem Wiederaufbau derselben wurde ein grosser Um- u. Neubau der Holz- bearbeitungs- und Montage-Abteil. vorgenommen. Lt. G.-V.-B. v. 16./11. 1920 erfolgte mit der Zuckerfabrik Linden eine Fusion. Die Kraftanlage besteht aus 14 Dampfkesseln von insgesamt ca. 1350 aqm Heizfläche sowie aus 500 Elektromotoren mit ca. 4000 PS., die von dem Kraftwerk der Hannov. Strassenbahn gespeist werden. Im Febr. 1923 wurde das Unternehmen von einem grossen Brand heimgesucht. Kapital: RM. 3 750 000 in 1700 Aktien zu RM. 1000, 20 500 Aktien zu je RM. 100. — Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. M. 600 000, bis 1914 erhöht auf M. 2 500 000, dann erhöht bis 1922 auf M. 39 000 000 in 36 000 St.-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 20./4. 1925 von M. 39 000 000 auf RM. 3 078 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.- bzw. Vorz.-Akt von M. 1000 auf RM. 80 bzw. RM. 66. In der a. o. G.-V. v. 14./12. 1925 wurde beschlossen, die Vorz.-Akt. in St-Akt. um- zuwandeln u. das A.-K. zwecks Sanierung (näheres s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927) von RM. 3 078 000 auf RM. 307800 herabzusetzen in der Weise, dass von je 10 alten St.-A. über RM. 80 u. von je 10 Vorz.-Akt. über RM. 66 je 9 vernichtet werden u. eine mit dem Vermerk, dass sie zufolge Beschl. der a. o. G.-V. v. 14./12. 1925 gültig geblieben ist. versehen wird. Ferner beschloss die a o. G.-V. v. 14./12. 1925, das A.-K. um bis zu RM. 1 742 200 auf RM. 2 050 000 durch Ausgabe von 17 422 St.-Akt. zu je RM. 100 zu erhöhen. In der a. o. G.-V. v. 30./3. 1926 wurde beschlossen, die Vorzugsrechte der Vorz.-Akt. zu beseitigen, u. die G.-V. v. 19./5. 1926 beschloss ein Angebot zum Umtausch von 5 alten St.-Akt. im Nennwert von je RM. 80 in 4 neue St.-Akt. zu je RM. 100 u. der früheren Vorz.-Akt. nach Massgabe des Nennwerts in St.-Akt. im Nennwert von RM. 100. Lt. G.-V. v. 28./7. 1927 Erhöh. des A-K. um RM. 1 700 000 in 1700 Inh.-Akt. zu RM. 1000 mit Div.-Berecht. ab 1./4. 1927. Geschäftsjahr: 1./4.–30./3.; bis 1925: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Nach Aktienbeträgen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.), event. sonst. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von RM. 1000 pro Mitgl. u. RM. 2000 für den Vors.). Rest an St.-Aktionäre. Bilanz am 31. März 1928: Aktiva: Grundst. 751 713, Geb. 2 145 000, Masch. u. Werks- utensil. 1 525 000, Kassa, Wechsel u. Bankguth. 128 161, Wertp. u. Hinterleg. 37 938, Beteil. 7, Aussenstände einschl. Anzahl. 1 168 604. (Avalbürgschaften 53 141), Rohmaterial., Halb- u. Fertigfabrikate 2 064 144. – Passiva: A.-K. 3 750 000, R.-F. 50 000, Grundschuld 2 237 867, Bankschulden 298 398, Warengläubiger einschl. Anzahl. 1 175 649, Steuern 89 763, Rückstell. 103 596, (Avalbürgschaften 53 141), Gewinn 115 294. Sa. RM. 7 820 569. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 922 106, Abschr. 149 810, Gewinn 115 294. – Kredit: Vortrag 25 445, Bruttoüberschuss nach Abzug der Betriebsunkosten 1 161 765. Sa. RM. 1 187 210. Kurs: Ende 1913–1925: 136.75, 138*, –, 260, 330, 240*, 319.60, 459, 950, 6000, 24, 8.50, 8 %. Notiert in Berlin. Notiz Oktober 1926 eingestellt. Dividenden 1913/14–1927/28: 10, 25, 20, 20, 25, 20, 20, 0, 30, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Konsul Wilhelm Schöttler, Hannover. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Konsul Dr. jur. Julius Caspar, Hannover; I. Stellv. Bankier Dr. Fritz Jessen, Hamburg; II. Stellv. Bankdir. Dr. Alfred Mosler, Berlin; Bankier Erich Meyer, Hannover; Kammerherr Lothar Freih. von Spitzemberg, Potsdam; Bankdir. Fritz Keese, Bankdir. Paul Kregel, Hannover; Dr. Ernst Moser, Berlin; Dir. Baurat Eduard Holstein, Konsul Kurt Gumpel, Hannover. Zahlstellen: Eigene Kasse; Hannover: Darmst. u. Nationalbank, Ephraim Meyer & Sohn, Berlin: Georg Fromberg & Co., Darmstädter u. Nationalbank, Berliner Kassenverein; Ham- burg: Norddeutsche Bank.