Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 4477 Berliner Städtische Elektrizitätswerke Akt.-Ges., Berlin N. W. 6, Schiffbauerdamm 22. segründet: 24./11. 1923; eingetr. 8./12. 1923. Gründer: Stadtgemeinde Berlin etc. Zweck: Versorg. Berlins und anderer Gebiete mit Elektrizität durch Pachtung der städt. Elektrizitätswerke einschl. ihrer Nebenbetriebe. Die Ges. betreibt das Grosskraftwerk Klingenberg u. die Kraftwerke Moabit, Oberspree, Rummelsburg, Charlottenburg u. Steglitz. Die Kraftwerke Mauerstr. u. Schiffbauerdamm wurden im April 1927 stillgelegt. Das durch die A. E. G. im Jahre 1926 erbaute Grosskraft- werk Klingenberg in Rummelsburg wurde am 4./4. 1927 in Betrieb genommen; gleichzeitig wurden die zum Ausbau eines 30 KV Verteilungsnetzes errichteten 30/6 KV Umspannwerke Rathausstr., Kottbuser Ufer, Humboldt, Mauerstr., Knie, Spandau, Fasanenstr., Wittenau u. Wilhelmsruh fertiggestellt u. dem Betrieb übergeben. – Infolge des Abschlusses des Strom- lieferungsvertrages mit der Deutschen Reichsbahn-Ges. zur Versorgung der Berliner Stadt-, Ring- u. Vorortbahn war die Ges. genötigt, dem Schalthaus des Grosskraftwerks eine vierte 30-KV-Schaltgruppe in einem Erweiterungsbau anzugliedern. Beteiligungen: Die Ges. hat sich 1927 an der Städt. u. Kreiskraftwerk Spandau G. m. b. H., mit der durch einen Stromlieferungsvertrag eine er ge Verbindung besteht, durch Erwerb eines Stammanteils von nom. RM. 1 000 000 von dem Gesamtgesellschaftskapital von RM. 2 000 000 beteiligt. Der restliche Ges.-Anteil befindet sich im Eigentum der Stadt Berlin. Die Stromlieferung in Spandau geschieht nunmehr ausschliesslich durch die Ges. Ferner hat die Ges. zur Sicherung einer eigenen Kohlenbasis im Kreise Guben gemein- schaftlich mit der Berliner Städt. Gaswerke-Akt.-Ges. wertvolle Kohlenabbaugerechtigkeiten erworben. Der Bruttokohlenvorrat beträgt rd. 640 000 000 to. Ein Abbau der Felder ist, solange der Ges. andere günstige Einkaufsmöglichkeiten für ihre Brennstoffe zur Verfügung stehen, nicht ins Auge gefasst. Statistik: 1924 1925 1926 1927 Nutzbare Stromabgabe in Mill. K Wh. 462.4 661.7 716.8 912.9 Anzahl der Stromabnehmer (Nieder- u. Hochspannungs-Grossabnehmer) 274 346 369 205 442 608 551 962 Anzahl der Zähler (Nieder- u. Hoch- spannungs-Messaggregate) . . . 303 547 400 617 474 807 577 851 Anzahl der Hausanschlüsse (Nieder- spann.-Anschl. u. Hochspann.-Uber- gabestationen) ... 3.%. %% 64 728 70 126 78 223 Insgesamt verfügten die Kraftwerke der Gesellschaft am 31./12. 1926 bzw. 31./12. 1927 über eine Masch.-Nennleist. von 244 850 bzw. 461 850 KW. Die Umspannwerke verfügten über eine Umspannleistung von 277 500 bzw. 499 635 KVA. In den Umformwerken waren Umformer mit einer Normal-Nennleistung von 231 165 bzw. 242 295 KW installiert; die in den Umformwerken vorhandenen Akkumulatorenbatterien für die allgemeine Licht- u. Kraft- versorgung hatten bei dreistünd. Entladung eine Leistung von 38 465 bzw. 39 074 KW, die bei 1½ stündiger Entladung auf 57 652 bzw. 58 562 K W gesteigert werden kann. Hierzu kommen die in den Umformwerken installierten Puffer-Batterien, die bei einstünd. Entlad. eine Leistung von 14 846 bzw. 14 846 KW geben. Das Leitungsnetz umfasste am 31./12. 1926 bzw. 31./12. 1927 ohne Fernsprech- u. Prüfdrahtkabel 11 623.8 bzw. 12 969 km Kabel- leitungen u. 109.9 bzw. 106.9 km Freileitungen. Kapital: RM. 15 Mill. in 1000 Akt. zu RM. 15 000. Urspr. M 100 Mill. in 1000 Akt. zu M. 100 000. übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 28./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 100 Mill. auf RM. 15 Mill. in 1000 Akt. zu RM. 15 000. Grossaktionäre: Das A.-K. ist im Besitz der Stadt Berlin. Anleihe (der Stadt Berlin): Zwecks Fmanzierung des Bauprogramms 1925 hat die Stadt Berlin Mitte 1925 eine amerikanische Obl.-Anleihe von $ 15 Mill. aufgenommen. Etwa dieser Anleihe, welche 25 Jahre läuft u. mit 6½ % verzinst wird, wurden der Ges. für Bauzwecke zur Verfüg. gestellt. Die Ges. bat dagegen die Verpflicht. zur Aufbringung von Zinsen u. Tilg. für diesen Teil der Anleihe übernommen. 7 % Anleihe vom 1./11. 1925: Schweiz. Fr. 30 000 000; Stücke zu schweiz. Fr. 1000 u. 2000. — 1./5. u. 1./11. – Tilg.: Vom 1./5. 1926 ab halbjährl. mit 1 % bis spät. 1./11. 1940. Die Ges. hat das Recht, vom 1./5. 1930 ab die Anleihe mit 6 monat. Frist auf einen Zins- termin (früh. auf den 1./11. 1930) zur vorzeitigen Rückzahl. zu kündigen. In diesem Falle sind die Schuldverschreib. bei Rückzahl. in den Jahren 1930–1934 mit einem Prämien- zuschlag einzulosen, u. zwar bei Rückzahl. am 1/11. 1930 mit 102.50 %, do. am 1./5. u. 1./11. 1931 zu 102 %, do. am 1./5. u. 1/11. 1932 zu 101.50 %, do. am 1./5. u. 1./11. 1933 zu 101 %, do. am 1 /5. u. 1./11. 1934 zu 100.50 % u. auf spätere Termine zu 100 %. Für den Fall, dass der derzeitige Pachtvertrag zwischen der Stadt Berlin u. der Ges. aus irgend einem Grunde vorzeitig aufgehoben werden sollte, kann die Anleihe vom Vertreter der Anleihensgläubiger zur kückzahl. gekündigt werden derart, dass auf den ersten der Kündig. folg. Zinstermin ein Teilbetrag von mindest. schweiz. Fr. 7 500 000 u. auf jeden nächst- folgenden Zinstermin mindest. die gleiche Summe bzw. ein allfälliger Rest zurückzuzahlen