ebe 4502 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Hamburgische Electricitäts-Werke in Hamburg, Pferdemarkt 48. Gegründet: 15./3. 1894; eingetr. 30./3. 1894. Am 1./7. 1893 übernahm die derzeitige Kommandit-Ges. Schuckert & Co. in Nürnberg vom Hamburgischen Staate die bis dahin städt. Elektrizitäts-Werke, belegen an der Poststr., u. gründete im Verein mit anderen namhaften Firmen die Hamburg. Electricitäts-Werke als Akt.-Ges. mit dem Sitze in Hamburg. Im J. 1915 übernahm der Hamburg. Staat einen dem St.-K. gleichen Betrag an Vorz.-Akt. der Ges. (M. 22 000 000), so dass diese nunmehr als gemischt-wirtschaftliches Unternehm. besteht. Zweck: Versorgung des Hamburgischen Staatsgebietes mit elektr. Energie unter der sich danach ergebenden Berücksichtigung staatlicher Interessen, sowie die Betreibung der damit in Verbindung stehenden Geschäfte, u. zwar zunächst in Ausführ. des von der Finanz-Deputation der Freien u. Hansestadt Hamburg am 10./5. 1893 mit der Firma Schuckert & Co. in Nürnberg geschlossenen Vertrages. Das Versorgungsgebiet der Ges., welches zunächst nur gewisse Teile des Hamburg. Stadtgebietes umfasste, ist nachher durch mehrere Verträge erweitert worden u. umfasst gegenwärtig das gesamte Hamburg. Staats- gebiet. Auch ist die Hamburger Hochbahn A.-G. verpflichtet, den ges. für die Hamburg. Strassenbahnen benötigten Strom von der Ges. zu beziehen. Innerh. des Hamburg. Staats- gebietes hat die Liefer, elektr. Energie in dem Umfange durch die Ges. zu erfolgen, als dies von der Finanzdeputation verlangt wird. Die Ges. hat das Recht, die Stromversorg. über die Grenzen des Hamburg. Staatsgebietes auszudehnen, von diesem Recht hat sie bereits in grösserem Umfange Gebrauch gemacht, auch ist sie befugt, sich an anderen Elektrizitätswerken u. an industriellen Unternehm., die mit der Elektrizitätslieferungsindustrie wirtschaftlich zus. hängen, zu beteiligen, sie käuflich zu erwerben oder auf andere Weise mit ihnen eine Lieferungs- oder Interessengemeinschaft einzugehen. In Ausführ. dieser Befugnis hat die Ges. im J. 1920 sich in Höhe eines Viertels des betragenden A.-K. an der elektr. Kleinbahn Altrahlstedt-Volksdorf A.-G. beteiligt. Auch an der Erhöhung des A-K. ist die Ges. zu ¼ beteiligt. 1923/24 übernahm die Ges. von dieser Ges. alle der Strom- umform. u. Verteil. dienenden Anlagen u. schloss mit den bisher von der Kleinbahn belieferten Gemeinden neue Stromverträge. 1920 wurde zu gleichen Teilen mit der Firma Rud. Otto Meyer in Hamburg die Fernheizwerk Hamburg G. m. b. H. gegründet. Gemeinsam mit der Siemens elektr. Betriebe A.-G. (jetzt Nordwestdeutsche Kraftwerke A.-G.) wurde die Stromversorg. Wilhelmsburg G. m. b. H. mit einem Kap. von GM. 200 000 begründet, woran beide Ges. je zur Hälfte beteiligt sind. Zur Deckung verschiedener Versicherungsrisiken der Ges. namentlich auf dem Gebiete der Feuerversicherung ist die Hamburg. Elektricitätswerke Selbstversicher. Ges. m. b. H. gegründet worden, deren sämtl. Anteile die Ges. besitzt. Der Hamburgische Staat hat das Recht, ab 1./7. 1960 das ganze Unternehmen zu erwerben. Siehe die Abhandlung darüber in Band II Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Besitztum: Dem Betrieb dienen 5 Kraftwerke, 7 Umspannwerke u. 23 Unterwerke, von denen 15 auf eig. Grundst. der Ges. u. die übrigen auf langfristig gepachtetem hamburgischen Staatsgrund liegen. Der Grundbesitz der Ges. ist ca. 117 827.5 qm gross u. liegt meist in wertvollem bebauten Stadtgebiet. – Die Kraftwerke haben eine Gesamtmasch.-Leistung von 162 930 Kw. Ausserdem ist eine Transformatorenleistung der Umspannwerke von 141 200 KvA., ferner eine Leistung der Drehstrom-Gleichstromumformer in den Unter- werken u. Kraftwerken von 82 904 Kw. u. eine Leistung der Akkumulatorenbatterien von 15 945 Kw. vorhanden. Das Kabelnetz der Ges. hatte am 30./6. 1927 eine Systemlänge von 2411 km, während am gleichen Zeitpunkt die Systemlänge des Freileitungsnetzes 593 km betrug. Die nutzbare Energie-Abgabe betrug 1921/22–1927/28: Bahn 15 864 258, 14 188 137, 14 462 121, 20 971 656, 24 338 308, 25 777 532, 29 846 005 Kwst., Beleucht. 22 366 912, 24 217 610. 23 509 829, 34 929 816, 42 891 940, 46 398 236, 50 813 780 Kwst., Kraft 12 983 565, 13 351 169, 11 930 766, 15 464 677, 16 711 298, 18 288 323, 20 093 038 Kwst., Licht- u. Kraft (Grossabnehmer) 87 438 164, 93 591 315, 87 742 568, 123 296 504, 136 232 747, 159 232 022, 207 060 132 Kwst. Anschlusswert von 220 598, 256 331, 282 192, 325 374, 370 691, 414 990, 473 396 Kw. Kapital: RM. 89 000 000 in 88 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-A. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. sind mit 40fach. St.-Recht sowie mit einem Vorzugsrecht dahin ausgestattet, dass sie bei der Liqu. des Gesellschaftsvermögens, ausgenommen den Fall der Übernahme desselben durch den Staat, mit 25 % ihres Nennwertes vorweg befriedigt werden. – Vorkriegskapital: M 44 000 000. Urspr. M. 6 Mill., Erhöh. 1895 um M. 2 Mill., 1897 um M. 3 Mill. Weitere Erhöh. 1899 um M. 4 Mill., 1903 erhöht um M. 3 Mill. Nochmals erhöht 1908 um M. 4 Mill., 1914 Erhöh. des A.-K. um M. 22 Mill. in 22 000 5 % Vorz.-Akt. zu M. 1000, übern. von dem Hamburg Staat zu 110 %. Die G.-V. v. 8./7. 1921 beschloss das A.-K. um M. 44 Mill. zu M. 1000 zu erhöhen. Lt. gleicher G.-V. wurden die M. 22 Mill. Vorz-Akt. in St.-Akt. umgewandelt. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 1./8. 1922 um M. 88 Mill. in 88 000 Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Lt. G.-V. v. 23./11. 1922 erhöht um M. 176 Mill. in 176 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1923, ausgeg. im Verh. 1: 1 zu 150 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 21./4. 1923 um M. 352 Mill. in 308 000 St.-Akt. u. 44 000 Nam.-Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./7. 1923. Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. (Führung: Commerz- u. Privatbank, Hamburg) übern., davon M. 176 Mill. den bisher. Aktionären im Verh. 1:1