4562 Industrie der Steine und Erden. Wandplatten. Die Bremer Wandplattenfabrik m. b. H., Aumund-Vegesack (St.-Kap. M. 500 000), wird als Tochterges. betrieben. Spezialität: Fliesen zu Wandbekleid. u. zu ähnlichen Zwecken. Besitztum: Die Grösse der Fabrikgrundstücke der Ges. u. ihrer Tochterges., der Bremer Wandplattenfabrik m. b. H., welche am Bahnhof Grohn-Vegesack u. an der Lesummündung sowie in Aumund gelegen, sowohl Eisenbahnanschluss als auch am Wasser Ein- u. Aus- ladevorrichtungen besitzen, beträgt 120 000 qm. Die Gesamtmaschinenkraft besteht aus 4 Dampfmaschinen von zus. ca. 1000 PS u. 6 Dampfkesseln von ca. 700 am Heizfläche. Die Fabrik hat elektr. Beleuchtung u. wird zum Teil auch elektrisch betrieben. Die 10 Dynamos haben eine Leistung von zus. ca. 280 Kilowatt. Die Batterien haben zus. ca. 1000 Amp.-St. An grossen Brennöfen besitzt die Ges. 31 grosse Rundöfen u. 6 grosse Tunnelöfen sowie einige kleine Muffelöfen. An Beamten- u. Arb.-Wohnungen besitzt sie 159, zum grossen Teil Einzelhäuser. Die Ges. besitzt einen eigenen Sandberg in der Nähe von Vegesack, aus dem das für die Plattenfabrikation benötigte Rohmaterial gewonnen wird; bei vollem Betriebe reicht dieses Lager noch für mind. 25 Jahre aus. Beteiligungen: Die Ges. ist Mitgl. des Verbandes Deutscher Wanouplattenfabrikanten G. m. b. H. in Berlin. Sie besitzt sämtl. Aktien der Steingutfabrik Witteburg, Farge u. der Grohner Wandplatten-Fabrik A.-G., Grohn. Kapital: RM. 5 Mill. in 123 Akt. zu RM. 1000 u. 9754 Akt. zu RM. 500. Die Aktien lauten auf den Inhaber, können aber gegen eine vom Vorstand festzusetzende Gebühr in Nam.-Akt. umgewandelt werden u. umgekehrt. — Vorkriegskapital: M. 1 625 000. Urspr. A.-K. M. 375 000 (Thlr. 125 000); erhöht bis 1911 auf M. 1 625 000, dann erhöht von 1920 bis 1922 auf M. 20 000 000 in 10 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 10 Mill. (nach Einzieh. der M. 10 Mill. Vorz.-Akt.) auf RM. 5 000 000 (2: 1). Genussscheine: 4000 Stück zu je M. 500, lt. G.-V. v. 31./5. 1921, den Stammaktionären unentgeltl.überlassen. Die Genüsse wurden zum 31./3.1924 zur Rückzahl. mit je RM. 5 gekündigt. In der Klage, die wegen Aufwert. von Genussscheinen von zwei Gläubigergruppen gegen die Ges. angestrengt wurde, hat das Landgericht Bremen im Juni 1927 die Ges. kostenpflichtig verurteilt, für jeden eingeklagten Genussschein je RM. 36.60 plus 12 % Zinsen v. 1./4. 1924 bis 31./3. 1926 u. 8 % Zinsen v. 1./4. 1926 an zu zahlen. Dem weiteren Antiag, die Kündig. der Genussscheine für unwirksam zu erklären, hat das Gericht nicht stattgegeben. Gegen das Urteil des Landgerichts Bremen wurde von der Ges., soweit es die Zinszahlung betrifft, Berufung eingelegt u. hat das Hanseatische Oberlandesgericht am 16./5. 1928 das Urteil des Landgerichts Bremen aufgehoben u. erkannt, dass die Klage, soweit noch anhängig, abgewiesen wird. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig. von 1908. Zwecks Barablös. gekündigt zum 20./1. 1927. Ablös.-Betrag RM. 130.35 für je M. 1000. Hypothekar-Anleihe: RM. 2 000 000 in 7 % Teilschuldverschreib., lt. Beschluss des A.-R. v. 4./1. 1927. Stücke zu RM. 1000 lautend auf den Namen der J. F. Schröder Bank K. a. A. in Bremen oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./1./1932 bis spät. 1./1. 1946 durch jährl. Auslos. auf 1./1. eines jeden Jahres; ab 1./1. 1932 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypothek zur I. Stelle auf Grundbesitz in Grohn. Die Anleihe wurde zur Verstärkung der Betriebs- mittel aufgenommen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. Bremen: J. F. Schröder Bank, Darmstädter u. Nationalbank. Kurs Ende 1927: 91.50 %. Die Anleihe wurde im März 1927 zum Handel an der Bremer Börse zugelassen. Geschäftsj.: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Juni. Stimmrecht: Je RM. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), bis 4 % Div., vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. zus. eine feste jährl. Vergüt. von RM. 15 000), Rest Sup.-Div. Bilanz am 31. März 1928: Aktiva: Grundst. 360 000, Immobil. 930 000, Wohnhäuser 220 000, Masch. u. Geräte 400 000, elektr. Licht- u. Kraftanl. 1, Bahnanschluss 1, Brunnenanl. u. Wasserleitung 1, Modelle 1, Formen 1, Eff. u. Beteilig. 3 050 001, Debit. 3 992 395, Bankguth. 523 138, Wechsel u. Kassa 101 719, Waren u. Materialbest. 799 115. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Anleihe 2 000 000, R.-F. 500 000, Delkr. 50 000, Pens.-F. für Angestellte 102 460, Kredit. 1 617 402, Rückstell. für Unk., Provis., Rückvergüt. usw. 146 000, Gewinn 960 512. Sa. RM. 10 376 375. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 321 363, Reingewinn 708 115 (davon Div. 500 000, R.-F. 100 000, Pens.-F. für Angestellte 100 000, Vortrag 260 512). – Kredit: Betriebs. gewinn, abzügl. Unk. RM. 1 029 479. Kurs Ende 1913–1927: In Bremen 213, –*, –, 126, 165, 270*, 450, 1020, 13 000, 43 000, 54.75, 92.75, 184, 180.50 %. Zugel. seit Okt. 1905. Erster Kurs 22./5. 1902: 121 %. – In Berlin: 214.40, 163*, –, 126, 240.25, 165*, 260, 460, 1100, 13 100, 43 000, 54.75, 92.50, 176, 182 %. Zugel. Dez. 1905; erster Kurs 6./12. 1905: 350 %. „ 1912/13–1927/28: 24, 4, 0, 0, 0, 10, 10, 25, 25 –f 25, 25 25, 500, ?, 10, 0, 10, 10 %. Direktion: O. Freise; Stellv. Phil. Karl Kroemer, Paul Freise. Prokuristen: J. Cappelmann, G. Kahler, Dr. Kunz. Fr. Sievers. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bankier J. F. Schröder, Stellv. Rud. Nagel, Bremen; Rechtsanw. Dr. jur. D. Danziger, Bank-Dir. Dr. August Strube, Herm. Marwede, Andr. Helms, Bremen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bremen: J. F. Schröder, Darmstädter u. Nationalbank; Berlin: Abraham Schlesinger.