4734 Chemische Industrie. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geheimrat Dr. G. Aufschläger, Stellv. D. Max von Schinckel, Hamburg; Graf Wolf von Baudissin, Berlin;-Gen.-Dir. Wiskott, Essen; Rechtsanw. Dr. A. Lutteroth, Hamburg; Professor Dr. jur. Hugo Cadenbach, Aachen. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Dominitwerke Aktiengesellschaft in Köln, Zeppelinstrasse 1–3. Gegründet: 8./6. 1905; eingetr. 3./7. 1905. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1906/07. Die a. o. G.-V. v. 23./11. 1908 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Hamburg nach Düsseldorf, die G.-V. v. 13./4. 1912 dann die Verleg. nach Köln. Firma bis 28./11. 1924: Sprengstofffabriken Hoppecke A.-G., dann wie oben. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von Dynamit u. sonstigen Sprengstoffen und chem. Produkten. Lt. G.-V. v. 8./11. 1918 ist der Gegenstand des Unternehmens auch die Her- stellung von Waren und sonstigen Industrieerzeugnissen aller Art sowie Handel mit solchen. Die Fabrikation in der neuerbauten Fabrik zu Hoppecke, Kreis Brilon, wurde 1908 aufgenommen. Späterhin erwarb die Ges. eine zweite Fabrik in Würgendorf, Kreis Siegen. Beide Werke sind modern ausgebaut und äusserst leistungsfähig. Ende 1917 Ab.- schluss einer Interessengemeinschaft mit der Dynamit-A.-G. vorm. Nobel & Co. in Hamburg. Die G.-V. v. 30./8. 1927 beschloss, den Vorstand zu ermächtigen, mit der Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co., Hamburg, einen Pachtvertrag über die Fabrik Würgendorf abzuschliessen. In der G.-V. v. 6./9. 1028 wurde der Vorstand ermächtigt, den die Fabrik Würgendorf betreffenden Pachtvertrag aufzuheben u. mit der Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg einen Vertrag zu schliessen, auf Grund dessen die Dynamit A.-G. gegen Hergabe von Gesellschaftsrechten den Betrieb Würgendorf übernimmt. Der Vorstand wurde ermächtigt, unter der Voraussetzung, dass der Vertrag zustande kommt, den mit der Dynamit A.-G. bestehenden Interessengemeinschaftsvertrag abzuändern oder aufzuheben. Im Anschluss an die G.-V. machte die Dynamit A.-G. mit der Begründ., dass kein einzelner Aktionär durch vorkeitiges Aufheben des Interessengemeinschaftsvertrags benachteiligt werden solle, das Angebot – verbindl. bis zum 31./12. 1928 –, die Aktien der Dominit- werke A.-G. zu einem Kurse von 110 % zu übernehmen. Kapital: RM. 3 000 000 in 2490 Vorz.- u. 510 St.-Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. M. 1 200 000 in St.-Akt., erhöht 1907 um M. 600 000 in 600 Vorz.-Akt. 1909 Erhöh. um M. 1 200 000 in 1200 Akt. zu M. 1000. Das Jahr 1909 ergab einen Verlust von M. 36 882, der 1910 auf M. 102 236 stieg. Behufs Aufnahme der Produktion von Sicherheits- sprengstoffen in grösserem Masse wurde beschlossen, eine Zuzahlung von M. 500 auf jede Aktie zu leisten, die dann in eine Vorz.-Akt. mit einer Vorz.-Div. von 8 % umgewandelt wurde mit Nachzahl.-Anspruch. Aus der Zuzahl. wurde auch der Verlust-Vortrag getilgt. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 28./11. 1924 im gleichen Betrage, M. 3 000 000, auf Reichsmarkwährung. Anleihe v. 1909: M. 1 000 000 in Oblig. à M. 1000 u. 200; Tilg. zu 102 % durch Auslos. im Aug. auf 2./1. (zuerst 1916). Zahlst.: Ges.-Kasse; Rheine: Disconto-Ges. In Umlauf Ende 1927: RM. 2298. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Geb., Masch., Grundst., Mobil. usw. 1 294 827, Vorräte 1, Kassa, Bankguth., Beteil. usw. 85 020, (Avaldebit. 20 729), sonst. Debit. 2 207 493, – Passiva: A.-K. 3 000 000, Obligat. 2298, R.-F. 300 000, (Avalkredit. 20 729), sonst. Kredit. 122 378, Gewinn 162 666. Sa. RM. 3 587 343. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Zs. u. Steuern 287 238, dubiose Forder. u. Prozesskosten 66 983, Rückstell. für schweb. Prozesse 60 000, Abschr. 100 780, Extraabschr. auf Hoppecker Anlagen 620 006, Gewinn 162 666 (davon Div. 149 400, Tant. 3666, Vortrag 9600). – Kredit: Gewinnvortrag 6000, Fabrikat.-Überschuss u. vertragl. Abrechn. 1 291 675. Sa. RM. 1 297 675. Dividenden: St.-Akt. 1914–1916: 0 %; 1917–1927: 5.38, 6.11, 8, 6.96, 10.36, 163.36, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Akt. 1914–1927: 2, 8, 8, 19.38, 14.11, 6.96, 14.96, 18.36, 171.36, 0, 5, 3, 2, 6 %. Direktion: Andries Born, Dr. jur. Rudolf Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Konsul Florian Richter, Hamburg; Stellv. Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Köln; Bankier Julius UlIlrich, Gladbeck; Landrichter a. D. F. Küster, Gut Weissenstein b. Wesel; Bergassessor A. Makko, Koln; Bergassessor G. Brockhoff, Betzdorf. Zahlstellen: Ges. E Berlin u. Essen: Bionto- Ges.; Gladbeck i. W.: H. Küster, Ullrich & Co.; Berlin: Deutsche Länderbank A.-G.; Köln: A. Schaaffhausenscher Bank- verein A.-G. Dresdner Dynamitfabrik in Köln, Zeppelinstr. 1–3. Gegründet: 4./10. 1882. Sitz der Ges. bis 23./6. 1927 in Dresden. Zweck: le von Sprengstoffen und sonstigen Industrieerzeugnissen aller Art sowie der Handel mit solchen.