Gas-, Wasser- und Eiswerke. 4897 Kapital: KM. 1 000 000 in 1000 Aktien zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. März 1928: Aktiva: Grundst. 27 505, Hoch- u. Tiefbauten 59 900, Ein- richtungen 137 021, Hochdruckleit. 323 162, Rohrnetze 392 230, Kassa 1010, Schuldner 64 079, Vorräte 90 415, Vorauszahl. 6272. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Gläubiger 36 134, Übergangs- posten 11 803, Ern.-Rückl. 52 000, Reingewinn 1657. Sa. RM. 1 101 595. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk. 26 086, Ern.-Rückl. 17 000, Rein- gewinn 1657. – Kredit: Vortrag 1272, Geschäftserträgnisse 33 648, sonst. Einnahmen 9822. Sa. RM. 44 744. Dividenden 1924/25–1927/28: 0 %. Direktion: Bürgermeister H. Seifert, Erdmannsdorf; Obering. Alfred Woerlen, Dresden. Aufsichtsrat: Vors. Bürgermeister Franz Möbius, Flöha; Stellv. Gen.-Dir. Dr.-Ing. h. c. Friedrich Wöhrle, Gen.-Dir. Richard Hille, Geh. Baurat Otto Köpcke, Dresden; Gemeinde- ältester Hermann Müller, Flöha; Gen.-Dir. Hermann Müller, Bürgermeister a. D. Paul Hagemann, Dresden; Bürgermeister Walter Schöber, Plaue-Bernsdorf; Stadtbaurat Hermann Manté, Chemnitz; Dir. Dr. Erich Förster, Kötzschenbroda b. Dresden. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Frankfurter Gasgesellschaft Akt.-Ges. in Frankfurt a. M., Kaiserstr. 10 u. 10a (Kaiserpassage). Gegründet: 10./8. 1860; eingetr. 27./2. 1863. Die Ges. wurde im August 1827 als Gas- fabrik gegründet u. im September 1828 in Betrieb genommen, 1838 weiter ausgebaut u. zur Frankfurter Gasbereitungsges. umgewandelt, 1860 umfirmiert in Neue Frankfurter Gas- bereitungsges., 1879 in Frankfurter Gasges. Die von der Freien Stadt Frankfurt erteilte Konz. läuft bis 1959. Die G.-V. v. 29./7. 1909 genehmigte den Erwerb der am 31./3. 1909 mit M. 9 038 117.63 bewerteten Frankfurter Zweigniederlass. der Imperial Continental Gas- Association in London mit Wirkung ab 1./4. 1909. Zweck: Projektierung, Erricht., Erwerb u. Betrieb von Unternehm. der chem. Industrie, des Bergbaus u. der Wasserversorg. sowie der damit zus.hängenden Gewerbszweige, insbes. Bereitung u. Verwert. von Gasen u. and. Stoffen, einschl. elektr. Energie für Beleuchtungs-, Heizungs- u. Kraftanlagen; Herstell. u. Instandsetz. von Leitungen, Apparaten u. Masch. jeder Art, vornehmlich für Beleucht.-, Heizungs- u. Kraftzwecke u. Wasserversorg.; Weiter- verarbeit. u. Handel mit den bei den oben genannten Betrieben gewonnenen Neben- erzeugnissen; der Betrieb solcher Anlagen für eigene oder fremde Rechnung sowie für gemeinschaftl. Rechnung mit Dritten; Beteil. bei and. Unternehm. jeder Art u. in jeder Form. Konzession: Mit der Stadt Frankfurt ist per 1./4. 1909 ein neuer Vertrag zustande ge- kommen, wonach der Ges. innerhalb ihres seitherigen Konzessionsgebietes das alleinige Recht der Gaslieferung bis 1959 eingeräumt wird. Die Stadt Frankf. a. M. erhält als Gegen- leistung 2 Pfg. für jedes Kubikmeter verkauftes Gas, sowie Vergünstigungen bei der öffentl. Beleuchtung mit Gas (am 31./12. 1926 in Betricb 9491 Laternen mit 11 270 Flammen). Nach §,12 des Vertrages ist die Stadt verpflichtet, den Rückkauf zum 1./10. 1959 vorzunehmen; sie kann aber nach § 13 von einem vorzeitigen Rückkaufsrecht Gebrauch machen u. zwar vom Jahre 1929 ab in bestimmten Zwischenräumen. Macht die Stadt von dem vorzeitigen Rückkauf Gebrauch, so hat sie neben dem Wert der Anlagen u. sonstigen Gegenstände als Entschädigung für die Abkürzung der Konzessionsdauer einen weiteren Betrag zu zahlen, der am 1./10. 1929 den 12½ fachen, am 1./10. 1934 den 11 fachen, am 1./10. 1939 den 10 fachen, am 1./10. 1944 den 7½ fachen, am 1./10. 1949 den 5 fachen Betrag des durch- schnittlichen Reingewinns der letzten 5 dem Kauftermin vorangegangenen Geschäftsjahre beträgt. Eine anderweitige Veräusserung der Werke seitens der Ges. im ganzen oder ein- zelnen ist nur mit Genehmig. des Magistrats der Stadt Frankfurt a. M. zulässig. Betriebseinrichtungen: Dem Betriebe dienen die beiden Gaswerke in Bockenheim u. Ost hafen (Ost- u. Westwerk) mit einer Gesamtleist. von 360 000 cbm Gas. Das Westwerk verfügt über einen Gemeinschaftsbahnhof, der in Gemeinschaft mit der umliegenden Industrie er- richtet wurde. Das Ostwerk hat einen eig. Hafen mit allen dazu nötigen Einricht., der gleich- zeitig dem Westwerk den Schiffsumschlag ermöglicht. Die Nebenanlagen beider Werke bestehen in einer Ammoniumsulfatfabrik, Anlagen für Benzolgewinnung sowie Verwert.- Anlage für Koks- u. Schlackenabfall (Briketts u. Schlackensteine). Vorhanden sind 12 Dampfkessel, 3 Gasbehälter für 182 000 cbm u. 2 Wassergasbehälter für 11 000 cbm Inhalt. Der Grundbesitz beträgt 175 791 qm, wovon 37 461 dm bebaut sind; dazu kommen noch 18 027 qm Pachtgelände mit 1961 qm bebauter Fläche. Die Gesamtabgabe betrug 1918 –1927: 62 925 400, 65 208 100, 65 947 400, 71 756 200, 68 045 700, 55 591 400, 60 739 100, 70 197 900, 73 438 000, 76 638 000 cbm. Am 31./12. 1927 waren insges. 117 529 Gasmesser u. Automaten in Betrieb. Die Länge des Rohrnetzes betrug Ende 1924–1927: 671.75, 674.57, 678.61, 686.13 km. Im Geschäftsjahr 1925 wurde mit der Ferndampfliefer. vom Werk Ost an ein benachbartes in- dustrielles Werk begonnen. Um für die Steigerung des Gasverbrauchs zu werben, wurde 1924 die Heizberatungsstelle ins Leben gerufen u. in eigenen grösseren Ausstellungsräumen in der Kaiser-Wilhelm-Passage in Fft. a. M. untergebracht. Ferner wurde der Grundgebührentarif ein- geführt, bei dem der Gaspreis aufgeteilt wird in eine feststehende Grundgebühr, die sich Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1928. 307 ―§§――――――――― ――――――§―――――― ――――‚―――――