= 4898 Gas-, Wasser- und Eiswerke. staffelt nach der Höhe des durchschnittlichen Gasverbrauchs der letzten 12 Monate, u. in eine Verbrauchsgebühr von 10 Pfennig pro cbm. Lt. Vertrag vom 23./3. 1927 überliess die Stadt Offenbach a. M. ihre Erzeugungsanlagen für Gas u. Elektrizität der Frankfurter Gas- gesellschaft. Als Gegenwert der mit etwa RM. 4 900 000 bezifferten Offenbacher Anlagen erhielt die Stadt Öffenbach RM. 3 563 000 neue Aktien der Frankfurter Gasgesellschaft. Im Jahre 1927 wurden gemeinsam mit der Stadt Köln u. in Übereinstimmung mit der Stadt Frankfurt wertvolle, aufschlussreife Kohlenfelder am Niederrhein erworben, um der Ges. eine starke Rohstoffbasis zu sichern. Das Kohlenvorkommer ist über 300 Mill. Tonnen Fettkohle. Mit diesen Kohlenfeldern ist fernerhin ein Grundbesitz von über 2000 Morgen miterworben worden. Im Anschluss an diesen Erwerb der Kohlenfelder wurde die Siedlungsgesellschaft Rossenray A.-G. gegründet, an der die Ges. mit 50 % beteiligt ist. Die Siedlungsges. hat die Aufgabe, den ausgedehnten Grundbesitz zu verwalten. Beteiligungen: Die Ges. erwarb 1920 die Kuxe der Braunkohlengruben-Gew. Friedrich in Hungen (Oberhessen), deren Grubenfelder eine Fläche von 45 672 191 qm umfassen und 1924 sämtliche Kuxe der Braunkohlengrube „Neue Hoffnung“ in Marienberg im Wester- wald. Beide Gruben sind hauptsächlich wegen der Schwierigkeit des Absatzes von Rohbraunkohlen im Jahre 1924 stillgelegt worden. Gemeinsam mit dem hessischen Volksstaat wurde von der Ges. in 1924 eine Studiengesellschaft gegründet, um Unter- suchungen über andere Verwendungsmöglichkeiten der Braunkohle dieser Gruben anzustellen. Der Betrieb der Gewerkschaft Friedrich wurde auf Grund der Untersuchungen der Studien- gesellschaft nach erfolgter Umstellung des bisherigen Schachtbetriebes auf Tagebaubetrieb unter Mitbenutzung der vorhandenen Anlagen zu einem modernen Schwelwerk ausgebaut. Weiter hat die Ges. 1919/20 die „Dux“ A.-G. Metallwarenfabrik deutscher Gas-, Wasser- u. Elektrizitätswerke in Frankf. a. M. ins Leben gerufen, deren Aktien fast vollständig in den Besitz der Askania-Werke, Berlin-Dessau übergegangen sind. Die Gaskoks- vertriebsabteil. wurde unter der Firma „Frankfurter Kohlen- u. Koksgesellschaft“ von der Frankfurter Gasgesellschaft abgetrennt. An diesem Unternehmen ist die Ges. mit 30 % beteiligt. Weiter ist die Ges. beteiligt an der Verein. Installations-Geschäfte Frankfurter Gasges. u. Karl Winterstein G. m. b. H., Frankf. a. M., Deutsche Gasindustrie Versich.-A.-G. Kapital: RM. 25 000 000 in 400 000 Aktien zu RM. 50 u. 5000 Aktien zu RM. 1000. —– Vorkriegskapital: M. 13 600 000. Urspr. fl. 700 000, erhöht bis 1909 auf M. 13 600 000, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 400 000 000 in 400 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstellung erfolgte lt. G.-V. v. 30./12. 1924 von M. 400 000 000 auf RM. 20 000 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von M. 1000 auf RM. 50. Die G.-V. v. 15./6. 1927 beschloss, das A.-K. um RM. 5 000 000 auf RM. 25 000 000 zu er- höhen durch Ausgabe von 5000 Aktien über je RM. 1000. Die neuen Aktien, div. ber. ab 1./7. 1927, wurden zu 132.50 % begeben; hiervon erhielt die Stadt Offenbach a. M. RM. 3 563 000 Akt. auf Grund ihres mit der Frankfurter Gasges. abgeschlossenen Vertrags v. 23./3. 1927, die restl. RM. 1 437 000 Akt. wurden von der Verwalt. im Interesse der Ges. verwertet. Dawesbelastung: RM. 3 236 100. Grossaktionäre: Stadt Frankfurt a. M. (mehr als 50 %), Rhein.-Westfäl. Elektrizitäts- werke (40 %), Stadt Offenbach a. M. (RM. 3 563 000). 4½ % Hyp.-Anleihe von 1920: M. 13 000 000 in Stücken zu M. 1000. Die Anleihe wurde gekündigt. Die Barablösung betrug RM. 6 für je M. 1000, zahlbar am 1./7. 1926. Den Altbesitzern wurde an Stelle der ihnen zustehenden Genussrechte eine Barabfindung von RM. 4.20 für je M. 1000 gewährt. Kurs: Eingeführt in Berlin u. Frankf. a. M. Okt. 1921. Kurs Ende 1921–1925: In Berlin: 109.75, 84, 200, 0.86, 1 %; in Frankf. a. M.: 100, 102, –, 0.75, 1 %. Notiz 1926 eingestellt. Anleihe: Die G.-V. v. 30./6. 1928 genehmigte die Aufnahme einer Anleihe in Höhe von § 3 000 000, verzinslich zu 6½ %. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 25 Jahren u. einen Ausgabekurs von 94 %. Die Anleihe ist hypothekarisch sichergestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1924: 1./4.–31./3.). Gen.-Vers.: Jan.-Juli. Stimmrecht: 1 Aktie zu RM. 50 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; wenn u. soweit der R.-F. nicht zu dotieren ist, als- dann bis 4 % Div., etwaige a. o. Abschreib. u. Rückl., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., wobei die Anteile der städtischen Vertreter an die Stadthauptkasse in Frankf. a. M. abgeführt werden, vertragsm. Tant. an die Dir., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Solange die Ges. für aufgenommene Anlehen Schuldverschr. hat, ist eine Res. (Amort.-F.) zur Tilg. dieser Schuld zu bilden; über die Verwendung dieser Res. verfügt der A.-R. im Einvernehmen mit der Direktion. Der Disp.-F., welcher der Direktion unter Genehmig. des A.-R. zur Verfüg. steht, soll insbes. für Versuchszwecke, zur Deckung a. o. Ausgaben u. Verluste, zu ver- stärkten Abschr. dienen, kann auch bei Unzulänglichkeit des Reingewinnes zur Aufbesser. der Div. bis zu 5 % herangezogen werden. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. u. Geb. 5 889 987, Fabrik-Einricht. u. Anl. 16 043 992, Gaswerksanlage Offenbach 3 286 834, Elektrizitätswerksanlage Offenbach 1 536 765, Kassa 14 498, Guth. bei Banken u. öffentl. Kassen 4 683 902, Kuxe u. Aktien an Kohlen- feldern im Rheinland 8 250 000, sonst. Kuxe, Aktien u. festverzinsl. Schuldverschreibungen 2 066 902, Beteil. 95 700, Debit. 2 952 098, Warenvorräte 2 318 544. – Passiva: A.-K.