4972 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Entwicklung: Die ausländischen Niederlassungen der Gesellschaft sind liquidiert. Die Entschädig.-Ansprüche gegen das Reich sind durch das Kriegsschädenschlussgesetz vom März 1928 geregelt. 1921 hat die Ges. geschäftliche Verbindungen nach Japan und China aufgenommen, die sich befriedigend entwickelt haben. Der Aufbau des Geschäfts nach Japan hat durch die Erdbebenkatastrophe im September 1923 einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Ein Teil der dort lagernden Waren wurde vernichtet u. ist als Total- verlust abgeschrieben worden. Des weiteren hat die Ges. Verbindungen nach einer grossen Zahl überseeischer u. auch europäischer Länder aufgenommen, die zum Teil schon heute befriedigend arbeiten u. im übrigen ihren Wert als Organisation für die Zukunft erweisen werden, sobald die deutsche Ware im vollsten Umfang für den Weltmarkt wieder wett- bewerbsfähig geworden ist. 1922 Erwerb der Mercator Handels-Ges. m. b. H., Bremen, u. damit im Zusammenhang Anderung der Firma wie oben. 1927 Aufnahme der Tätigkeit in Westafrika durch Beteiligung an einer dort gegründeten Ges. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt 1233.2 qm. Kapital (bis 29./9. 1928): RM. 805 000 in 20 000 St.-Akt. zu RM. 20, 4000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 250 Vorz.-Akt. zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 1 250 000. Urspr. M. 750 000. 1909 Erhöhung um M. 250 000 in 250 Aktien; nochmals erhöht 1910 um M. 250 000 in 250 Aktien. Weiter erhöht 1920 um M. 1 250 000. 1922 erhöht um M. 13 500 000 in 13 500 Akt. zu M. 1000. Abermals erhöht Ende 1922 um M. 28 Mill. in 24 000 St.-Akt. u. 4000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Auf die Vorz.-Akt. wurden 25 % eingezahlt. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 30./10. 1924 von M. 44 Mill. auf RM. 405 000 (St.-Akt.: M. 10 000 gleich 5 Aktien zu RM. 20 bzw. 1 Akt. zu RM. 100). Die Vorz.-Aktien sind im Verh. 16:1 zusammengelegt u. der Nennwert der verbleibenden Akt. von M. 100 auf RM. 20 ermässigt. Dann lt. gleicher G.-V. erhöht um RM. 400 000 in 4000 St.-Akt. zu RM. 100, wovon zunächst erst M. 250 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925 fest begeben wurden. Ein Bezugsrecht der Aktionäre kam nicht in Frage; die restl. nom. RM. 150 000, div.-ber. ab 1./7. 1926, wurden 1926 zu pari begeben. Das Konsortium, welches die restl. neuen St.-Akt. übernommen hat, wird den Aktionären auf Wunsch ein Bezugsrecht einräumen. Die G.-V. v. 29./9. 1928 beschloss Umwandlung der Vorz.-Akt. in St.-Akt. u. Erhöhung um bis zu RM. 195 000 in St.-Akt. Die Erhöhung gilt als hinfällig, wenn sie nicht bis 1./10. 1929 eingetragen ist. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. . Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 64 St. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze ¼o des A.-K.), 6 % Div. an Vorz-Akt. mit Nachz.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer jährl. festzusetz. Aufwandsentschädig.), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. März 1928: Aktiva: Grundst. u. Geb. 235 000, Kohlenleichter 1, Einricht. 1, Beteil. u. Wertp. 121 754, Kassa 2817, Wechsel 182 408, Waren 32 290, Schuldner 1 520 224. – Passiva: A.-K. 805 000, R.-F. 45 000, Akzepte 57 911, Gläubiger 1 185 094, Gewinn 1490. Sa. RM. 2 094 496. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern, soziale Lasten u. Zs. 185 959, Abschreib. 5000, Gewinn 1490. Sa. RM. 192 449. – Kredit: Erträgnisse RM. 192 449. Dividenden: 1914/15–1919/20: 0 %; 1920/21–1927/28: 10, 100, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Kurs Ende 1923–1927: 27 Bill., 0.75, 38.50, 80, 90 %. Notiert an der Bremer Börse seit 1923. St.-Akt Nr. 1–20 000 über je RM. 20 sind im März 1925 an der Bremer Börse zugelassen. Auch Freiverkehr Hamburg. Direktion: Edmund Carl Emil Louis Nehrkorn, Julius Johann Focke, Dietrich Buse. Aufsichtsrat: Vors. Präs. Dr.-Ing. h. c. Philipp Heineken, Stellv. Bank-Dir. Heinrieh W. Müller, Max Hassenkamp, Reinhard Schmidt, Dir. Gust. Scipio, Rechtsanw. Dr. jur. B. Joh. Wilckens, Bremen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bremen, Berlin, Hamburg u. Mannheim: Darmstädter und Nationalbank; Bremen: J. F. Schröder, Bank K. a. A., Carl F. Plump & Co., Bankverein für Nordwestdeutschland. 5 Hamburgische Südsee-Akt.-Ges. in Hamburg, Mönckebergstr. 5. Gegründet: 13./11. 1913; eingetr. 3./12. 1913. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Zweck: Erwerb und Betrieb von Faktoreien u. Plantagen, sowie Bergbau auf den Südseeinseln, einschl. in Neu Guinea oder in anderen Ländern; Betrieb von Handel und Schiffahrt jeder Art, insbes. in der Südsee und zwischen dieser und Hamburg, sowie sonst. Häfen aller Erdteile und ferner der Betrieb aller hiermit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Während des Krieges wurden die Geschäfte der Ges. in Neu-Guinea weiter geführt, die Pflanzungen entwickelten sich günstig, erst 1920 wurden die Pflanzungen etc. von der Australischen Regier. expropriiert. Anfang 1921 machte die Ges. ihre Entschädigungs- ansprüche bei der deutschen Regierung im Betrage von 22 600 000 Goldmark geltend, die anerkannt wurden. Die Ges. hat zusammen mit der Heinrich Rudolph Wahlen G. m. b. H. u. Beteilig. an Tochterges. einen anerkannten Entschädigungsanspruch von RM. 40 300 000. Das Kriegsschädenschlussgesetz brachte der Ges. eine Entschädigung von rund 15 % auf ihre Ansprüche.