5226 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Pachtung u. die Verpachtung von Grundstücken u. Gebäuden sowie die Erricht. von An- lagen aller Art, die der Erreichung des vorgedachten Zweckes dienen, ferner der Betrieb sonst. Erwerbszweige u. die Beteilig. an and. Unternehm., sofern sie zu dem Betriebe einer Handelsmüllerei in Beziehung stehen. Besitztum: Die Mühlen der Ges. befinden sich in Rüningen u. in Lehndorf bei Braunschweig; Rüningen ist für Weizenmüllerei, Lehndorf für Roggenmüllerei eingerichtet. Der Grund- besitz in Rüningen umfasst rd. 175 800 qm, wovon 4460 qm bebaut sind, u. zwar mit einem sechsstöckigen Mühlengeb. mit anschliessendem Getreidesilo, 4 sieben bzw. sechs Stockwerke hohen Getreide- u. Mehlspeichern, einem fünfstöckigen Kleiespeicher, einem Maschinenhaus, einem Kesselhaus, dem Verwalt.-Geb. sowie Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern. Die für den Betrieb erforderl. Kraft liefern 2 Dampfkessel nebst Ekonomiser mit etwa 460 qm Heizfläche u.3 Dampf- masch. mit insges. 1150 PS, 2 Dynamomasch. von 680 Amp. u. 15 Motoren von zus. 130 P8. Der Transport des Getreides erfolgt zum Teil durch eine pneumat. Förderungsanlage mit einer Pumpe von 45 PS. Die Mühle besitzt ausserdem eine Wasserkraftanlage, die aus 4 Turbinen besteht u. bis zu 100 PS leistet. Die masch. Einricht. umfasst neben den erforderl. Hilfsmasch. 47 doppelte selbsttätig ausrück. Walzenstühle, 17 Grossplansichter sowie 6 weitere Plansichter. Der Betrieb ist für eine tägliche Leistung bis 200 Tonnen eingerichtet. – Das Grundstück der 1920 erworb. ehemal. Braunschweiger Roggenmühle A.-G. liegt in Lehndorf u. umfasst rd. 26 900 qm, wovon 2370 qm bebaut sind. Hier befinden sich ein vierstöck. Mühlengebäude mit anschliessendem fünfstöck. Mehlspeicher; ein acht Stockwerke hoher Getreidespeicher sowie zwei Getreidesilos. Ferner sind ein Maschinenhaus, ein Kesselhaus mit Kohlensilo, ein Öltank u. ein Bürogebäude vorhanden. Die Kraftanlage besteht aus einem Dampf- kessel mit berhitzer u. Ekonomiser von zus. etwa 200 qm Heizfläche nebst einer Dampfmasch. u. einem Dieselmotor von je 500 PS. Eine Dynamomasch. erzeugt Strom zur Speisung von 10 Elektromotoren mit zus. 100 PS. Die Einricht. der Mühle besteht aus 14 doppelten Walzenstühlen, 10 Plansichtern u. den erforderl. Hilfsmasch., die eine tägl. Leistung bis 100 Tonnen ermöglichen. In beiden Mühlen zur Zeit 100 Müller u. Arbeiter. Die Lager- räume gestatten die Lagerung von 23 000 Tonnen Getreide u. Mehl. Im Jahre 1926 sind in der Weizenmühle in Rüningen neue Walzenstühle anstelle der alten eingebaut worden, nachdem vorher in den Jahren 1922/25 die übrige maschinelle Mühleneinrichtung erneuert worden war. Das Werk Rüningen hat dadurch eine erhebliche technische Verbesserung erfahren u. kann als vollkommen modern gelten. Auch die technische Einricht. der Roggenmühle in Lehndorf ist im Jahre 1926 durch Aufstellung neuer Masch. ergänzt worden, wodurch gleichfalls eine Verbesserung des Mahl- verfahrens erreicht wurde. — ―― 0 * == Kapital: RM. 4 250 000 in 65 000 St.-Akt. zu RM. 50 u. 4000 St.-Akt. zu RM. 250. — Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 750 000. 1903 Herabsetz. um M. 700 000. 1911 erhöht auf M. 1 500 000. Dann erhöht von 1917 – 1923 auf M. 90 000 000 in 65 000 St.-Akt. zu M. 1000, 4000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./1. 1925 unter Einzieh. der M. 5 MWill. Vorz.-Akt. mithin von M. 85 Mill. auf RM. 4 250 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der 65 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. der 4000 St.-Akt. zu M. 5000 auf RM. 50 bzw. RM. 250. Ahnleihen: I. 4 % Oblig. von 1899. II. 4½ % Obl. von 1913. – Zwecks Barablös. ge- kündigt zum 2./1. 1927. Ablösungsbeträge für je M. 1000 der Anl. I u. II RM. 137.82 u. für je M. 500 der Anl. 1 RM. 68.91. Barablös. der Altbesitz-Genussrechte mit RM. 50 für je M. 500. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 50 St.-Akt. 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), ferner besond. Rückl., dann 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Überrest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Grundst. u. Wasserkraft 350 000, Geb. 1 198 000, Masch. 710 000, Sprinkler-Anlage 6001, Anschlussgleis 22 000, Fuhrpark 2, Inv. 1, Getreide, Fabrikate u. Säcke 1 306 673, Kohlen u. Treiböl 5300, Eff. 1, Wechsel 134 898, Kassa 13 407, Bankguth. u. sonst. Debit. 2 278 062. – Passiva: A.-K. 4 250 000, R.-F. 100 000, Obl. 525, noch nicht abgehob. Zs. 45, do. Div. 3470, Kredit. 1 293 490, Gewinn 376 815. Sa. RM. 6 024 346. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 702 885, Steuern u. Abgaben 297 834, Abschr. 180 001, Gewinn 376 815 (davon: R.-F. 30 000, 10 % Div. 325 000, Vortrag 21 815). – Kredit: Gewinnvortrag 1926/27 21 380, Fabrikat.-Überschuss 1 536 156. Sa. RM. 1 557 536. Kurs Ende 1913–1927: 299.50, 293*', –, 295, 307, 180*, 260, 462, 950, 6025, 4.1, 4.90 59.50, 138, 141 %. Notiert in. Berlin, eingeführt daselbst 7./11. 1907. Auch notiert in Braunschweig. Dividenden 1912/13–1927/28: 24, 24, 24, 24, 24, 18, 15 % £ M. 100, 22½, 30, 35, 0 %, 3 GM., 10, 10, 10, 10 %. Direktion: Rich. Arnhold, Alfred Pietsch, Stellv. Herm. Jahn, Braunschweig. Prokuristen: Hermann Klaholz, Friedrich Blome. Aufsichtsrat: (mind. 5) Vors. Dir. Stephan Luther, Braunschweig; Stellv. Dir. Erich Bernh. von Buggenhagen, Charlottenburg; Konsul J. F. Hackfeld, Bremen; Bank-Dir. Dr. h. c.