5380 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Oelwerke Stern-Sonneborn Akt.-Ges. in Liqu. in Hamburg, Ballinhaus. Die G.-V. v. 26./6. 1928 genehmigte den zwischen der Ges. u. der Rhenania-Ossag Mineralölwerke Aktiengesellschaft abgeschlossenen Vertrag über die Übertragung des gesamten Gesellschaftsvermögens auf die Rhenania-Ossag Mineralölwerke Aktiengesellschaft gegen Gewährung von Aktien dieser Ges. Die gleiche G.-V. beschloss Liquidation der Ges. Liquidatoren: Dir. Dr. Walter Kruspig, Düsseldorf; Dir. Otto Stern, Hamburg; Dir. Karl Friedrich Kunreuther, Altona; Dr. Richard Stern, Hamburg. Die Übernahme durch die Rhenania- Ossag sichert den Aktionären Ausschütt. von 65 % des Aktien-Nominal-Betrages. Amtliche Firmenlösch. noch nicht erfolgt. Nachstehend letzte Aufnahme der Ges. vor der Übertragung. Gegründet: 17./6. 1903; eingetr. 1./7. 1903. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1906/07. Zweigniederlass. in Berlin, Köln, Mannheim, Saarbrücken u. Nürnberg. Zweck: Gewinnung von Mineralölen u. sonst. Bergwerkserzeuga., deren Kauf u. Verkauf sowie Verarbeit., Lagerung u. Beforder., einschl. der aus Mineralölen zu gewinnenden Produkte u. Nebenprodukte, Ubernahme von der Beteilig. an Ges. mit gleichen oder ähnl. Betrieb. im In- u. Ausland, Fortführ. der früh. Firma Rhein. Vaseline-, Ol- u. Fettfabrih Gebr. Stern G. m. b. H. Besitztum: Dem Fabrikationsbetriebe der Gesellschaft dienen die Fabriken in Hamburg, Köln u. Mannheim. Die Hamburger Fabrik befindet sich im Freihafen Kl. Grasbrook (am Reiherstiegkanal), ist auf Staatsgrund errichtet u. umfasst ca. 36 000 qm Bodenfläche. Sie hat an zwel Seiten Wasserfront, von denen die eine, der Kai am Reiherstieg, zum An- legen selbst grosser Seeschiffe geeignet ist. Mittels besonderer Pumpanlagen werden die importierten Ölmengen unmittelbar aus den Tankschiffen in die Tanks der Fabrik über- nommen. Die Anlage verfügt über eine Tanklagerkapazität von ca. 30 000 t, die jährliche Produktionsfähigkeit beläuft sich auf etwa 70 000 t u. mehr. Eine im Jahre 1924 fertig- gestellte, nach modernsten Methoden arbeitende Raffinationsanlage dient insbes. zur Her- stellung von weissen Ölen u. besitzt eine Leistungsfähigkeit von ca. 30 000 t pro Jahr. Die Faßrik besteht aus 6 grossen Fabrikations-Abteilungen: Raffinerie, Ölfabrik, Fettfabrik mit einer besonderen Abteil. für wasserlösliche Öle u. Knochenölfabrik u. verfügt über aus- gedehnte Masch.- u. sonst. Hilfsanlagen u. eine Küferei. Tochter-Gesellschaften: Die Tankdampfer-Ges. „Ossag“ G. m. b. H., im Jahre 1921 gegründet, stellte 1922 den neuerbauten, mit allen techn. Hilfsmitteln ausgerüsteten Tank- dampfer „Ossag“ in Dienst. — „Deutsche Voltolwerke G. m. b. H., eine Spezialfabrik in Freital bei Dresden, führt als einzige in Deutschland die Veredelung von OÖlen durch elektr. Entladungen aus u. stellt die bekannten Voltolöle her. — Chemische Werke für Textil-Industrie G. m. b. H., Hamburg, befassen sich mit Herstellung u. Vertrieb von in der Textil-Industrie benötigten Schmiermitteln. – Bayerische Ölhandels-Akt.-Ges., Nürnberg, dient zur Pflege des bayerischen Geschäfts. Wegen der schwierigen Verhältnisse hat die Ges. eine Reihe von Verträgen mit den Mineralölwerken Rhenania A.-G. in Düsseldorf abgeschlossen. Diese Ges. übernahm ab 1. Juli 1925 die Fortführung der bisherigen Konsumenten- u. Exportgeschäfte u. änderte im Zusammenhang damit ihre Fa. in „Rhenania-Ossag Mineralölwerke A.-G., Düsseldorf-. Durch den Abschluss dieser Verträge ist es gelungen, eine wesentliche Vergrösserung des schon bis 30. Juni 1925 vorhanden gewesenen erheblichen Geschäftsverlustes zu vermeiden. Kapital: RM. 5 100 000 in 85 000 Aktien zu RM. 60. Urspr. M. 2 500 000 (Vorkriegs- kapital), bis 1923 erhöht auf M. 124 000 000 in 84 000 St.-Akt., 18 000 Vorz.-Akt. A u. 22 000 Vorz.-Akt. B zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1920. Gemäss §8 der Satzungen hatte die Ges. die M. 18 Mill. Vorz.-Akt. Lit. A zum 15./1. 1924 zwecks Amortisat. gekündigt. Bis 31./12. 1923 wurden zurückgereicht M. 17 352 000, über restl. M. 648 000 s. nachst. Kap.-Umstell. Lit. a. o. G.-V. v. 28./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 124 Mill., nach erfolgter Einzieh. vorsteh. M. 17 352 000 Vorz.-Akt. Lit. A also von M. 106 448 000, u. nach Überführ. von RM. 7296 Spitzenbeträgen zur Rückl., auf RM. 5 100 000 in 85 000 gleichber. Aktien zu RM. 60 (Zus. leg. Verh. der St.-Aktien u. der restl. Vorz.-Akt. Lit. A 50: 3, der Vorz.-Akt. Lit. B 1100: 3). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 60 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % Div., 10 % Tant. (nicht unter RM. 5000) an A.-R., Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Anlagen 4 608 134, Patent- u. Musterschutz 1, Debit. 725 144, Beteil. u. Wertp. 1 752 144, (Avalkautionen 162 500), Verlust 1 861 764. – Passiva: A.-K. 5 100 000, Vorz.-Akt.-Res. 2088, Kredit. 2 569 722, (Avale 162 500), Amortisation auf Anlagen 1.275 379. Sa. RM. 8 947 189. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Geschäfts- u. Verwalt.-Unk. 378 084, Amort. auf Anlagen 420 685, Verlustvortrag aus 1926 1 899 815. — Kredit: Pacht u. sonst. Einnahmen 836 820, Verlust am 31./12. 1927 1 861 764. Sa. RM. 2 698 585. Kurs Ende 1920–1927: In Hamburg: –, 120, 7500, 10, 7.3, 62, 74, 50 %. — In Koln 1922–1927: 7600, 8, 6.5, 58, 70, 50 %. Dividenden 1914–1927: 17, 33, 20, 23, 12, 40, 10, 20, 200, 0, 0, 0, 0, 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Wilhelm Rudeloff, Hamburg; Stellv. Franz Königs, Amsterdam; Leo Stern, Bankier Dr. Fritz Warburg, Hamburg; W. C. Knoops, W. L. Sluytermann van Loo, d'Haag; A. de Jongh, London; Jacques Sonneborn, Hamburg.