Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 5451 Gerb- und H. Renner & Co., Actien-Gesellschaft in Hamburg 36, Esplanade 6. Gegründet: 31./1. 1899; eingetr. 14./2. 1899. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist das Fabrikgeschäft in Gerb- und Farbstoff- produkten sowie auch der Erwerb und die Herstell. verwandter chemischer Produkte nebst allen dazu gehörigen und den Zwecken der Ges. dienlichen Geschäften. Infolge von Unrentabilität wurde Januar 1926 der Betrieb der Ges. in Hamburg ge- schlossen, nachdem bereits vorher der Betrieb in Glückstadt stillgelegt worden war. Eine Wiederinbetriebsetzung der stillgelegten Fabriken war bis jetzt nicht möglich. Der Hamburger Senat hatte hinsichtlich des Fabrikgrundstückes Hamburg-Horn das Ent- eignungsverfahren eingeleitet u. hinsichtlich der Fabrikgrundstücke Hamburg-Billhorner Kanalstrasse die Enteignung in Aussicht gestellt. Das Grundstück Hamburg-Horn ist während des Enteignungsverfahrens an den Hamburger Staat im Wege des Vergleichs ver- kauft worden. Ferner wurde das Grundstück Hamburg, Billstrasse, freihändig veräussert u. mit Rücksicht auf das bevorstehende Enteignungsverfahren auch die maschinelle Ein- richtung der Fabrik Billhornkanalstrasse. 1928 ist auch das Grundstück Billhornkanal- strasse durch den Hamburger Staat zum Verkauf gekommen. Besitztum: (Ende 1925) Die Fabrikanlage der Ges. in Hamburg am Billhorner Röhrendamm u. Kanalstrasse umfasst ein Areal von ca. 19 000 am u. hat Anschluss an Kanal und Bahn. Auf dem Areal stehen zwei Extraktfabriken mit drei Kesselhäusern, Pumpen und Masch.-Häusern, ein Zz weistöckiges Mühlengebäude, ein dreistöckiges Lagerhaus mit Masch.- Haus für die Hauptbetriebsmaschine, sowie Verwaltungs-Gebäude. Eine Nebenfabrik befindet sich auf dem Grundstück in Horn. Die Werke sind ausgerüstet mit Zerkleinerungsmaschinen zum Mahlen von Gerbrinden u. sonstigen Gerbmaterialien etc., für Tag- und Nachtbetrieb eingerichtet und mit grossen Betriebsmaschinen von 2400 PS., ferner 15 Kesseln mit ca. 3700 am Heizfläche ausgestattet; hierzu kommen die zur Extraktion erforderlichen, aus Kupfer bestehenden Apparate. Ca. 40 Beamte u. 250 Arb. Die Fabrik stellt in der Hauptsache Quebrachoextrakte der verschied. Qualitäten nach ihrem speziellen Verfahren her, ferner Myrabolanen-, Mimosa-, Mangrove- u. Fichten- extrakt. Sie betreibt ferner kommissionsweise Geschäfte in diesen Artikein. Die Werke wurden während der Kriegszeit auf die Verarbeitung von einheimischen Kastanien- u. Eichenhölzern sowie Eichenrinden eingerichtet, die auch für die Folge aufrecht erhalten bleiben soll. Zwecks Ausdehn. der Betriebsanlagen in Hamburg hat die Ges. im J. 1910 das an der Billhorner Kanalstrasse, dem Billhorner Röhrendamm u. der Billhorner Brückenstrasse belegene, ca. 4000 qm grosse Nachbargrundstück u. ausserdem das in Horn belegene 14 126 qm grosse Grundstück nebst den darauf befindlichen Fabrikgebäuden u. Masch. der Firma Th. Oberländer käuflich erworben. Zugleich sind die vorhandenen Rohmaterialien u. die Firma Th. Oberländer erworben. Der Betrieb ist dort eingestellt u. mit den Werken der Ges. an der Billhorner Kanalstrasse vereinigt worden. Die Werke haben im Laufe 1920 die Herstellung von künstlichen Gerbstoffen, die unter der Marke „Carbatan in den Handel kommen, aufgenommen u. dafür in Glückstadt eine neue Anlage geschaffen, die im Okt. 1921 durch Feuer zerstört aber sofort wieder aufgebaut wurde. Über Verkäufe in 1926–1928 siehe unter Zwechk Beteiligungen: 1905 Erwerb der Norddeutschen Quebracho- u. Gerbstoffwerke G. m. b. H- Glückstadt. In den J. 1909 u. 1910 sind die dieser Ges. gehörigen in Glückstadt belegenen Raspelwerke durch Bau einer Extraktfabrik ausgedehnt worden. Diese Werke arbeiten für die Renner-Ges. in Lohn, sind aber seit Anfang 1924 stillgelegt. 1912 Abschluss einer Interessengemeinschaft (Vertrag v. 20./9. 1912 bzw. 12./2. 1913) mit der Forestal Land, Timber and Railways Comp. Ltd. in London, u. zwar mit Wirkung ab 1./1. 1913 (s. Jahrgang 1915/16). Infolge des Krieges 1915 Aufhebung der Interessen- gemeinschaft. Seitens der engl. Ges. fand dann 1921 eine Annäherung statt, sie bot den Aktionären für eine Renner-Aktie M. 4312, 50 in bar u. £ 6.-.- in einem Scheck auf London. In der G.-V. v. 12./9. 1921 der Ges. wurde die Zustimmung zum Verkauf der Vorz.-Akt. der Ges. an die Forestal-Ges. erteilt u. damit grundsätzlich dem Angebot der Forestal-Ges. auf Übernahme auch der St.-Akt. zugestimmt. Von diesem Angebot haben etwa 98 % der Aktionäre Gebrauch gemacht. Durch den Zusammenschluss mit der Forestal-Ges. werden die inneren Verhältnisse der Ges. nicht berührt. Geschäfts- u. Betriebsführung bewegen sich auch weiter in den bisher. Bahnen; doch war die Verbindung gerade während der Inflationsperiode dem Exportgeschäft der Ges. sehr dienlich. Kapital: RM. 1 000 000 in 12 500 St.-Akt. zu RMI. 80. – Vorkriegskapital: M. 7 500 000. Urspr M. 2 100 000, 1902 Erhöh. um M. 1 500 000, 1905 um M. 900 000, 1910 um M. 3 000 000, 1919 um M. 6 250 000 in 5000 St.-Akt. u. 1250 Vorz.-Akt., letztere mit 5 % Vorrechts-Div., Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefried. im Falle der Liquidation. Lt. G.-V. v18./5. 1926 Um- stellung von M. 13 750 000 nach Einziehung der nom. M. 1 250 000 Vorz.-Akt., also von verbleib. M. 12 500 000 St.-Akt. auf RM. 1 000 000 (12½: 1) in 12 500 St.-Akt. zu RM. 80. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., Rest zur Verf. der G.-V. ――