Banken und andere Geld-Institute. 5651 besondere die Übernahme u. Nutzbarmachung der von den Gerichten, Behörden u. öffentl. Kassen überlass. Gelder; die Besorgung des gerichtl. Hinterlegungswesens; die Vermittl. des Geldverkehrs für Staats-, Reichs- u. andere öffentl. Kassen unter sich u. mit Privaten; die Besorgung der Kassengeschäfte der Versicherungskammer; die Beteilig. an der Ausgabe von Anleihen des Staates, des Reichs u. der bayerischen Gemeinden; die Annahme ver- zinsl. Gelder gegen Ausstellung von Empfangsbescheinigungen u. Sparbüchern sowie in lauf. Rechnung; der An- u. Verkauf von Wechseln, wechselmässigen Handelspapieren sowie von fremden Geldsorten; die Gewährung zinsbarer Darlehen auf Zeit gegen bewegl. Pfänder (Lombardverkehr); die Gewährung von Krediten in laufender Rechnung (Kontokorrent) oder in anderer Kreditform sowie die Übernahme von Bürgschaften u. die Ausstellung von Kreditbriefen gegen bankmässige Deckung; der An- u. Verkauf von Wertpapieren; die Vermittlung der Einträge in das bayerische Staatsschuldbuch u. in das Schuldbuch des Deutschen Reichs; die Aufbewahrung u. Verwaltung von Wertpap., Hypotheken- u. sonst. Urkunden in offenem Zustande (offene Depots); die Verwahrung von Wertpapieren u. sonst. Wertgegenständen in verschlossenem Zustand (verschloss. Depots). Bei den Bayer. Staats- banken Amberg, Ansbach, Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Erlangen, Fürth, Ingolstadt, Kaiserslautern, Kempten, Ludwigshafen, München, Nürnberg, Pirmasens, Regensburg, Schweinfurt, Straubing u. Würzburg werden Tresorschrankfächer (Safes), bei den Staatsbanken in Hof, Landshut, Passau u. Rosenheim doppelverschliessbare Stahlkassetten vermietet. Der Gesamtumsatz der Bank stellte sich 1927 auf rund 45.97 Md. (letztes Vor- kriegsjahr M. 30.62 Md.). Das Institut unterhält 24 Niederlassungen. Beteiligungen: Die Ges. besitzt RM. 9 200 000 Aktien der Bayer. Notenbank u. 250 000 Gesellschaftanteile der Kraftverkehr Bayern G. m. b. H. Kapital: Die eigenen Betriebs-F. bestehen aus dem Grundkapital u. dem R.-F. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn wird ein Vierteil zur Verstärkung des Grund- kapitals u. des R.-F. verwendet. Davon werden neun Zehntel dem Grundkapital u. ein Zehntel dem R.-F. zugeführt. Die restlichen drei Vierteile des Reingewinns gelangen als Anteil des Staates am Reingewinn der Bank zur Ablieferung an die Staatskasse. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Kassa einschl. Guth. bei der Reichsbank, der Bayer. Notenbank u. bei den Postscheckämtern, dann Zinsscheine u. Sorten 15 719 172, Wechsel- bestand 97 469 431, Lombarddarlehen 105 627, Ausleihungen in lauf. Rechn. 243 846 727, Dar- lehen auf Schuldurkunden gegen Sicher.-Hyp. 715 940, Hyp.-Darlehen 87 393, Wertpapiere 15 076 752, Beteil.-K. 9 450 000, Geb. I (Bankgebäude) 4 324 000, do. II (sonstige für Zwecke der Bayer. Staatsbank bestimmte Geb.) 681 751. – Passiva: Grund.-K. 24 649 987, R.-F. 3 375 499, gerichtl. u. Verwalt.-Depositen 3 875 255, Privatdepositen 3018 764, laufende Akzepte 1771 000, Schuld in laufender Rechn. 345 364 099, Reinge winn 5 422 189. Sa. RM. 387 476796. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vergütete Zs. in lauf. Rechn. 15 494 988, do. auf gerichtliche u. Verwalt.-Depositen 133 901, do. auf Privatdepositen 147 125, do. Provis. 68 548, Verwalt.-Kosten 6 083 802, Abschr. auf Geb. I (Bankgeb.) 212 000, do. auf Geb. II (sonstige für Zwecke der Bayer. Staatsbank bestimmte Geb.) 12 725, Nebenbezüge der Bankbeamten 605 962, Reingewinn 5 422 189. – Kredit: Vereinnahmte Zs. in lauf. Rechn. 15 047 133, do. im Lombardverkehr 12 714, do. im Verkehr auf Schuldurkunden gegen Sicher.-Hyp. ein- schliesslich Hyp. 57 793, vereinnahmte Prov. 4 285 167, Gewinn im Wechselverkehr 6 397 504, do. auf Wertp. 1 418 384, do. auf Beteilig. 933 143, do auf Geb. 29 400. Sa. RM. 28 181 243. Gewinnanteil des Staates 1914–1927: M. 2 263 148, 4 420 015, 8641 941, 11 026 006, 10 388 454, 11 396 213, 23 343 756, 35 170 000, 300 000 000, –, RM. 500 000, 2 000 000, 3 000 000, 3 000 000. Direktorium: Die Verwaltung der Bank u. Oberleitung ihres Geschäftsbetriebes sowie die gerichtliche u. aussergerichtliche Vertretung der ganzen Anstalt nach aussen liegt in den Händen des Bayer. Staatsbank-Direktoriums. Die Bayerische Staatsbank München ist für den Geschäftsbetrieb am Hauptsitze der Bank bestellt; sie vermittelt zugleich den Verkehr mit den Zweigniederlassungen. Zur Überwachung ist ein ständiger Kommissär ernannt. Staatsbank-Direktorium: Präsident Staatsrat Dr. Wilh. v. Wolf. Reg.-Dir. Hermann Beisler, Bankkonsulent; Oberfinanzdirektoren Friedr. Moroff u. Kurt Flamme; Oberreg.-Räte Karl Pfeufer, Dr. Franz Löwenfeld u. Dr. Gg. Reif, Staatsbank-Dir. Erh. Röttenbacher, Reg.-Rat I. Kl. Friedrich Grathwohl, Staatsbank-Dir. Me Lechner. Vorstände der Bayerischen Staatsbankniederlassungen: München: Oberfinanzdirektoren Friedrich Moroff u. Kurt Flamme, zugleich kaufmännische Oberleiter des Gesamtinstitutes; Staatsbankdirektoren Friedrich Reiss u. Friedrich Dorsch; Amberg: Staatsbank-Dir. Hans Steudle; Ansbach: Staatsbank-Dir. Julius Kegler; Aschaffenburg: Staatsbank-Dir. Conrad Uhl; Augsburg: Staatsbank-Dir. Ludwig Meinel u. Otto Erhardt; Bamberg: Staatsbank-Dir. Ernst Krauss; Bayreuth: Staatsbank-Dir. Karl Bauer; Coburg: Staatsbank-Dir. Andreas Hager; Erlangen: Staatsbank-Dir. Hans Meixner; Fürth: Staatsbank-Dir. Herm. Schneider; Hof: Staatsbank-Dir. I. Kl. Albert Vogel; Ingolstadt: Staatsbank-Dir. Otto Schleussinger; Kaisers- lautern: Staatsbank-Dir. Theodor Leibfried; Kempten: Staatsbank-Dir. Fritz Wiesend; Landshut: Staatsbank-Dir. Emil Mattenheimer; Ludwigshafen: Staatsbank-Dir. I. Kl. Wilhelm Schneider; Nürnberg: Staatsbank-Dir. I. Kl. Ober-Finanzrat Friedrich Weinmann, Staats- bank-Dir. Johann Fritz: Passau: Staatsbank-Dir. Michael Schmidt; Pirmasens: Staatsbank- Dir. Karl Merkle; Regensburg: Staatsbank-Dir. Hermann Obermaier; Rosenheim: Staats- bank-Dir. Aug. Mayer: Schweinfurt: Staatsbank-Dir. Karl Müller; Straubing: Staatsbank- Dir. Eduard Zwick; Würzburg: Staatsbank-Dir. Simon Echsle. 354*