5866 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Aktiengesellschaft für Automobilbau (Aga), Berlin-Tempelhof, Oberlandstr. 36/40. (In Konkurs.) Nachdem die seit 26./8. 1925 bestandene Geschäftsaufsicht am 23./11. 1925 aufgehoben war, da die Ges. den Antrag auf Geschäftsaufsicht zurückgenommen hatte, wurde am 23./11. 1925 über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkurs- verwalter wurde Diplomkaufmann Georg Wunderlich, Berlin SW. 11, Hallesches Ufer 26 ernannt. In einer Gläubigerversammlung v. 27./11. 1925 wurde eine Vereinigung der Gläubiger der Aga gegründet, welche die Wahrung der Interessen der am Konkurs der Aga beteiligten Gläubiger bezweckt. Mehr als 50 % aller Forderungen haben sich dieser Vereinigung angeschlossen, so das ohne Zustimmung der Vereinigung ein Zwangsvergleich in dem Konkursverfahren nicht durchgesetzt werden kann. Nach einem in der Gläubiger- versammlung v. 18./12. 1925 erstatteten Bericht des Konkursverwalters kann eine Quote von mindestens 10 % jedoch höchstens von 25 % in Aussicht genommen werden. Das A.-K., das fast vollständig im Besitz des Dr. Edmund Stinnes, einer schwedischen Gruppe u. des Herrn Paul Rohde (Fa. Mansfeld & Co.) ist, gilt als verloren. Da die Bemühungen des Konkursverwalters, den Betrieb in Lichtenberg als Ganzes, also Grundstücke, Maschinen u. sonst. Betriebsanlagen, jedoch ohne Waren, zu verkaufen, erfolglos geblieben waren, so gründete er die Aga-Kraftwagen-Verwertungs-Ges. m. b. H. zur Teilverwertung der Aga- Betriebe. Im Frühjahr 1926 sind alle vorhandenen fertigen u. unfertigen Waren sowie sämtliche Ersatzteile einschl. des Reparaturgeschäfts, ferner das Weiterfabrikationsrecht des Aga-Wagens mit sämtl. Patenten u. Schutzrechten u. alle Geschäftsanteile der Aga- Kraftwagen-Verwertungs-Ges. m. b. H. an eine süddeutsche Gruppe übergegangen. Die Aga-Kraftwagen-Verwertungs-Ges. stellt nunmehr den Aga-Wagen her u. liefert die Ersatz- u. Zubehörteile unverändert weiter. Sie ist in keiner Weise von dem übernommenen Materialbestand der Aga abhängig, da dieser jederzeit nach Massgabe des Bedarfs ergänzt werden kann, um so mehr als sich bei den früheren Zulieferffrmen der Aga noch erhebliche Posten bestellter u. nicht abgenommener Materialien befinden. Durch den Abruf dieser Vorräte werden die Lieferfirmen der „Aga-Konkurs“ entlastet. Die Fabrikation des Aga- Wagens geschieht in dem mitverkauften kleineren Teilwerk Berlin-Lichtenberg, Herzberg- strasse 66. Das kurz vor dem Konkurs durch Fusion angeschlossene Dinos-Werk, das nicht zur Fabrikation des Aga-Wagens diente, ist bereits 1925 zur Veräusserung gelangt. Im Okt. 1926 teilte der Konkursverwalter mit, dass zurzeit RM. 1 300 000 Barmittel vorhanden u. vorteilhaft zinstragend angelegt seien. Eine Teilausschüttung habe noch uicht vorge- nommen werden können, weil weder die bevorrechtigten, noch die vorrechtslosen Forde- rungen der Höhe nach festständen. Die Verhandlungen über den Verkauf des Lichten- berger Grundstücks der Ges. wurden Ende Januar 1927 zum Abschluss gebracht. Käufer ist ein Konsortium unter Führung der AWG., Allgemeine Werkzeugmaschinen A.-G. in Berlin (Richard-Kahn-Konzern). Das Objekt einschl. Maschinen war mit RM. 2.2 Mill. hypoth. belastet. Das Verkaufsabkommen sieht vor, dass die AWG. RM. 1.6 Mill. an die Hypothekengläubiger bezahlt. Diese erklärten sich endgültig mit dem Erlös aus dem Grundstück befriedigt. Lt. Zeitungsmeldungen v. 25./6. 1927 gelangt eine Abschlagsquote von 5 % auf die anerkannten Konkursforderungen zur Verteilung. Januar 1928 erfolgte eine weitere Abschlagszahlung von 1 %. Lt. Mitt. des Liquidators v. 6./12. 1928 werden die Aktionäre leer ausgehen. Die gesamten zur Verteilung kommenden Quotenbeträge werden 10 % betragen. Das A.-K. betrug zuletzt RM. 6 650 000. Nach einer Mitteil. des Konkurs- verwalters vom Dez. 1928 kommen noch etwa 3.1–3.2 % auf die festgestellten Forderungen zur Hebung. – Näheres über die Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926. Aktiengesellschaft für Büromaschinen-Erneuerung, Berlin. Gegründet: 5./2. 1925; eingetr. 21./3. 1925. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925* Zweck: Erneuerung, Erhalt. u. Ersatz von Büromaschinen jeder Art. Kapital: RM. 50 000 in 500 Akt. zu RM. 100, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Kassa 430, Debit. 9000, Kap.-Einzahl. 37 500, Verlust 3069. Sa. RM. 50 000. – Passiva: A.-K. RM. 50 000. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Kassa 351, Debit. 9000, Kap.-Einzahl. 37 500, Verlust 78, Verlustvortrag 3069. Sa. RM. 50 000. – Passiva: A.-K. RM. 50 000. Direktion: Friedr. Höhne. Aufsichtsrat: Namen der A.-R.-Mitgl. waren trotz Ersuchens bisher nicht zu erhalten. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Akt.-Ges. für Edelstahl, Berlin W. 35, Flottwellstr. 3. 3 (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. ist am 30./12. 1925 das Konkursverfahren eröffnet worden. Konkursverwalter: Stephan Burian, B.-Wilmersdorf, Bruchsaler Str. 10. Lt. Bekanntm. v. 11./8. 1926 ist das Konkursverfahren nach erfolgter Abhaltung des Schlusstermins aufgehoben. Im Handelsregister ist die Firma nicht mehr aufgeführt. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926.