6324 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. bauten u. Vergrösserung der Weberei u. Zwirnerei. Die G.-V. v. 30./10. 1925 genehmigte einen Fusionsvertrag mit-der Gladbacher Testilwerke A.-G., vorm. Schneiders & Irmen in M. Gladbach, nach welchem letztere ihr Vermögen als Ganzes mit allen Rechten u. Pflichten unter Ausschluss der Liquidation auf die Gladbacher Wollindustrie A.-G. vorm, L. Josten in M. Gladbach überträgt. Besitztum: Die Fabriken befinden sich auf den in M. Gladbach an der Rudolfstrasse u. an der Burggrafenstrasse gelegenen, eine Fläche von 165 000 qm umfassenden Grundst., von denen 39 100 qm bebaut sind. In dem Unternehmen sind Spinnerei, Weberei u. Ausrüst. sowie die dazugehörigen Nebenbetriebe vereinigt, so dass die Herstellung aller Erzeugnisse von den Rohstoffen bis zu den gebrauchsfert. Geweben erfolgen kann. Die Weberei umfasst 467 doppelbreite schwere Tuchwebstühle, die Spinnerei 51 Spinn-Assortimente u. 46 000 Spindeln. In dem Werk I wird als Antriebskraft Elektrizität unter weitgehendster Be. nutzung des Einzelantriebes verwendet. Die elektr. Kraftanlagen bestehen aus 5 Trans- formatoren u. 484 Elektromotoren mit 1800 PS. Die Kraftanlagen in dem Werk II bestehen aus 2 Dampfmaschinen mit 1000 PS. Die Ges. beschäftigt zur Zeit 74 Angestellte u. Meister u. 1026 Arbeiter u. Arbeiterinnen. Die Umsätze betrugen 1924/25 RM. 5 644 721, 1925/26 RM. 7 143 360. Die Ges. ist Mitglied der Deutschen Tuchkonvention e. V., Düssel- dorf. Dieser Verband, der auf unbestimmte Dauer geschlossen ist, bezweckt die Regelung der Verkaufs-, Lieferungs- u. Zahlungsbedingungen. Austritt kann nach Ablauf einer Kündigungsfrist von 2 Jahren erfolgen. Kapital: RM. 4 020 400 in 20 400 St.-Akt. zu RM. 160 (Nr. 1–5100, 6001–21 300), 920 St.-Akt. zu RM. 800 (Nr. 5611– 6000, 21 301–21 830) u. 510 Vorz.-Akt. zu RM. 40 (Nr. 5101 bis 5610). Die Vorz.-Akt. haben eine feste Div. von 6 %, nehmen aber im übrigen an der Gewinnvert. nicht teil. Sie sind bei Auflös. der Ges. oder bei ihrer Einzieh. mit 110 % ihres Nennwertes rückzahlb., bevor auf die St.-Aktien eine Ausschüttung erfolgt. Die Übertragung der Vorz.-Aktien, die sich im Besitz eines aus Vorstand u. A.-R. bestehenden Konsortiums befinden, ist nur mit einstimmiger Genehmig. sämtl. Vorstands- u. Auf- sichtsratsmitgl. zulässig. Sie haben gegenüber je nom. RM. 160 St.-Akt. 20faches Stimm- recht, jedoch soll in der nächsten G.-V. das Stimmrecht auf das 10fache herabgesetzt werden. – Vorkriegskapital: M. 2 550 000. Urspr. M. 2 550 000. 1920 Erhöhung um M. 2 550 000. Ferner erhöht um M. 255 000 Vorz.-Aktien. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 19./11. 1921 um M. 15 300 000 in 15 300 St.-Aktien u. M. 255 000 in 255 Vorz.-Aktien zu M. 1000. Kapital-Umstellung lt. G.-V. v. 6./12. 1924 von M. 20 910 000 auf RM. 3 284 400 (St.-Akt. 25: 4, Vorz.-Akt. 25: 1) in 20 400 St.-Akt. zu RM. 160 u. 510 Vorz.-Akt. zu RM. 40. Lt. G.-V. v. 30./10. 1925 Erhöhung um RM. 736 000 durch Ausgabe von 920 Stück, vom Geschäftsjahr 1925/26 an voll div.-ber. u. den bisher. St.-Akt. gleichgestellten St.-Akt. zu je RM. 800. Ein Teilbetrag der neuen St.-Akt. in Höhe von RM. 400 000 diente zur Durchführung der Übernahme der Gladbacher Textilwerke A.-G. (Die Aktionäre der Gladbacher Textilwerke erhielten für je nom. RM. 600 St.-Akt. je nom. RM. 160 St.-Akt. der Gladbacher Wollindustrie.) Die restl. RM. 336 000 St.-Akt. wurden zu 100 % von einem Bankenkonsort übernommen u. den alten Aktionären zu 105 % zum Bezuge angeboten. Auf je nom. RM. 12 000 alte Aktien konnte 1 neue Aktie zu RM. 800 u. auf je nom. RM. 2400 alte Aktien 1 neue Aktie zu RM. 160 bezogen werden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., bis 10 % der A.-K. sonst. Abschr. u. Rückl., 6 % Vorz.-Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung fester Vergüt. von mind. RM. 1500 je Mitgl., der Vors. RM. 3000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Grundst. 380 000, Geb. 1 265 000, Masch. 1 210 000, Mobil. 1. Utensil. 1, Fahrz. 1, Debit. 1 303 080, Banken u. Barbestände 1 133 672, Avale 17 209, Vorräte 834 424. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Vorz.-Akt. 20 400, gesetzl. Rücklage 402 040, Sonderrückl. 250 000, Kredit. 786 361, rückst. Div. 2957, Avale 17 209, Reingewinn 664 421. Sa. RM. 6 143 390. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk. 1 540 402, Abschr. 250 240, Steuern 471 268, soziale Versich.-Beiträge 163 514, Reingewinn 664 421 (davon Div. 441 224, Sonderrückl. 150 000, Vortrag 73 197). – Kredit: Gewinnvortrag 101 250, Fabrikations- gewinn 2 988 597. Sa. RM. 3 089 848. Kurs Ende 1913–1928: 137, 132.50*, –, 170, 247.75, 220*, 315, 805, 1200, 6400, 15, 59.75, 162, 180, 155 %. Aufgel. 18./12. 1895 zu 128.50 %. Notiert in Berlin (auch in Düsseldorf). Seit März 1927 auch in Köln notiert. Dividenden: St.-Akt. 1912/13–1927/28: 13, 8, 20, 20, 20, 20 5 % Bonus, 20. 30, 20, 20 %, 1 GM. pro Aktie, 0, 0, 6, 12½, 11 % (Div.-Scheine 7, 8 u. 13); Vorz.-Akt.: 1921/22 bis 192 7/28: Je 6 % (Div.-Scheine 7 u. 8). Direktion: Wilh. Achter, M. Gladbach. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Hubert Leisse, Rheydt; Stellv. Rechtsanw. Dr. jur. Emil Krichel, Aachen; Fabrikbes. Walter Lichtenstein, Inden (Rhld.); Bankier Rich. Harte, Berlin; Fabrikbes. Carl Schmölder, Hochneukirch; Bank-Dir. Dr. h. c. Robert Pferdmenges, Köln. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank, Deutsche Bank, Disconto-Ges., Dresdner Bank, Rich. Harte; Köln: Delbrück v. der Heydt & Co., Schaaffhaus. Bankverein, sowie die sämtl. Niederlass. dieser Banken.