Chemische Industrie. 6363 Akt.-Ges. Niederlausitzer-Bad-Reichenhaller Chemische Werke „Nibrag“, Berlin N0. 55, Greifswalder Str. 91/92. (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. wurde am 23./3. 1926 das Konkursverfahren eröffnet, das im Mai 1926 mangels Masse eingestellt wurde. Konkursverwalter war Steuerinspektor a. D. Johannes Müller in Lübben, N.-L., Logenstr. 18. Im Handelsregister wurde die Firma gelöscht. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926. Act.-Ges. Vereinigte chemische Fabriken (S. T. Morosow, Krell, Ottmann) in Liqu. Sitz in Berlin. Verwaltung in Wiesbaden-Biebrich, Rheingaustr. 11. Gegründet: 1./12. 1902; eingetr. 23./2. 1903. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1903/04. Lt. G.-V. v. 22./11. 1927 wurde die Ges. aufgelöst. Liquidator: Fabrikant Hch. Ottmann, Wiesbaden-Biebrich. Zweck: Errichtung und Erwerb chemischer Fabriken, insbes. Erwerb und Weiterbetrieb 1. der Chemischen Fabrik Morosow & Co. in Kineschma a. Wolga; 2. der Chemischen Fabrik Krell & Cie. in Grodzisk b. Warschau; 3. der Chemischen Fabrik Ottmann & Cie. in Srodula; 4. der Chemischen Fabrik Dymnitza (Gouv. Kostroma); Verarbeitung von forst- u. land- wirtschaftl. Produkten u. Herstell. chem. Erzeugnisse aller Art. Spezialitäten: Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure, Sulfat, Weinsteinpräparat, Essigsäure tech. u. chem. rein, Essig- essenz in allen Stärken, Salicylsäure tech. u. chem. rein, Chloroform puriss., Aceton tech. u. chem. rein, Acetonöl, Holzspiritus in verschied. Stärken, Bisulfite, Carboformal-Glüh- blocks u. Hydroformal-Apparate, einfachste Desinfektion mittelst Formaldehyd, verschied. Pharmaceut. Präparate. Da die Ges. 4 chemische Fabriken in Russland betreibt, war die Verwalt. nicht in der Lage, ordnungsmässig aufgestellte Bilanzen für 1913/14, 1914/15 u. 1915/16 zur Beschluss- fassung vorzulegen, da alle Unterlagen fehlten. Die Inbetriebnahme der polnischen Fabriken war bislang nicht möglich. Schadenersatzansprüche wurden erhoben. Es verlautet, dass die Wolga-Fabriken von der russischen Regierung verkauft worden seien (s. Bilanz). Kapital: RM. 13 300 in 665 Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 1 330 000 (Vorkriegskapital) in 1330 Aktien zu M. 1000. Die G.-V. v. 9./11. 1907 beschloss den Ankauf des der Ww. E. J. Sokolowa gehörigen Besitztums in Dymnitza im Kostromaer Gouvernement. Lt. a. o. G.-V. v. 16./9. 1921 wurde das A.-K. zwecks teilweiser Rückzahlung an die Aktionäre auf M. 665 000 herabgesetzt. Die G.-V. v. 10./8. 1925 beschloss Umstell. von M. 665 000 auf RM. 13 300 in 665 Akt. zu RM. 20. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Noch ausstehende Forder. RM. 18 000. – Passiva: A.-K. 13 300, buchmässiger Überschuss 4700. Sa. RM. 18 000. Dividenden 1914/15–1926/27: 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Th. Fleitmann, Bonn; Gustav Utz, Wiesbaden; Dr. H. Krell, Frankf. a. O. Aktiengesellschaft für Erdöl u. Teererzeugnisse in Liqu. Berlin. Lt. G.-V. v. 2./12. 1926 ist die Ges. aufgelöst und in Liquidation getreten. Liquidator: Ernst Herzenberg, Berlin. Lt. Bek. v. 4./6. 1928 ist die Liqu. beendet u. d. Fa. erloschen. Letzte ausführliche Aufnahme s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. Akt.-Ges. für Ozon-Industrie in Berlin NW. 21, Alt Moabit 105. Gegründet: 23./6. 1921; eingetr. 14./7. 1921. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Herstellung, Betrieb u. Vertrieb von Einrichtungen jeder Art auf dem Gebiete der Ozon- u. aller verwandten Industrien sowie Übernahme aller hiermit in Zus. hang steh. Geschäfte im In- u. Auslande. 1922 Erwerb der Anteile der Ozonindustrie G. m. b. H. Die Ges. hat in Gemeinschaft mit der C. Lorenz A.-G. in B.-Tempelhof ein Patent auf einen Apparat zum Herstellen von Ozon in Verbindung mit Hochfrequenzmasch. erworben. Zur Ausnutzung dieser Masch. wurde die Ozon-Hochfrequenz G. m. b. H. in Berlin errichtet. Im Febr. 1924 wurde ein Vertrag mit der Bergmann-Elektrizitäts-Werke A.-G. abgeschlossen, wonach die letztere Herstell. u. Vertrieb der Erzeugnisse der Ges. übernimmt.