Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. 6559 des Vorstandes in der Boykottbewegung durch die staatlichen Forstverwaltungen. Die Ges. hat gegen das Reich, Preussen, Bayern u. Hessen eine Schadenersatzforderung von RM. 20 106 269 gestellt. Die erste Gläubigervers. fand am 7./5. 1927 statt. In dem Bericht der Aufsichtspersonen heisst es u. a., dass das A.-K. verloren sei u. für die un- gedeckten Gläubiger bilanzmässig eine noch nicht ermittelte Quote in der Masse liege, auch wenn man zunächst vollständig davon absehe, die Ansprüche an die Mologa, Berlin, sowie die an das Reich u. die Länder zu berücksichtigen. Der grösste u. ungedeckte Gläubiger sei die Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. mit einer Forderung von RM. 8.7 Mill. Die erste Gläubiger-Vers. im Konkurs fand am 29./8. 27 statt. Der Konkursverwalter führt die Geschäfte fort u. liquidiert die Aktiven. Es lässt sich noch nicht abschätzen, welche Quote in der Masse liegt u. ob ein Zwangsvergleich möglich ist, bevor feststeht, ob u. wie der Prozess der Ges. gegen Reich u. Länder erledigt werden kann u. ob Bayern seine Ansprüche auf M. 3.5 Mill. Schadensersatz für die von den Franzosen in der Pfalz beschlagnahmten u. an die Ges. verkauften Staatswaldungen aufrechterhält. In der Gläubigervers. v. 7./11. 1927 machte der Konkursverwalter folgende Ausführungen: Die in der Konkursbilanz mit RM. 5 000 000 ausgewiesenen Warenbestände sind auf RM. 3 000 000 zurückgegangen. Von diesen Restbeständen sollen für RM. 2 000 000 zur Ab- lieferung auf Verkaufsabschlüsse verwandt werden; sie bringen einen angemessenen Nutzen. Bei der restlichen BM. 1 000 000 sei mit einem Ausfall zu rechnen; immerhin wurde die in der Konkursbilanz aufgestellte Rücklage von RM. 750 000 auf die Warenbestände nur zum Teil in Anspruch genommen. Die auf den Warenbeständen lastenden Bankkredite seien bis auf RM. 1 000 000 durch Verfrachtungen abgedeckt. Der Eingang der Debitoren wickle sich normal ab; Ausfälle seien nicht zu verzeichnen. Von den RM. 650 000 Ge- schäfts- u. Wohngebäuden seien für RM. 350 000 verkauft. Vorhanden seien nur noch die Bureaugebäude in Freiburg u. Regensburg, deren Verkauf bis zur Veräusserung der Werke zurückgestellt werden müsse. Über den Verkauf der Werke schwebten nach mehreren Seiten Verhandlungen. Der Gesamterlös des Gutes Unterbaar habe einen Gewinn von RM. 500 U000 ergeben, während der Verkauf des Gutes Grünbach einen Gewinn von RM. 30 000 brachte. Der Prozess gegen das Reich und die Länder ist bisher noch nicht aufgenommen, sondern der Versuch gemacht worden, im Verhandlungswege einen Aus- gleich herbeizuführen. Die Mologa ist in Liquidation getreten und hat durch Vertrag mit der russischen Regierung ihre russischen Aktiven verkauft. Die Konkursforderung der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. wird eine dementsprechende Herabsetzung erfahren. In der Gläubigerversammlung v. 15./3. 1928 legte der Konkursverwalter eine Bilanz per 31. Dez. 1927 u. einen Bericht über die weitere Abwicklung des Konkurses u. den Gesamtverkauf der Werke u. Warenbestände an die neugegründete „Impreva Holz- imprägnierung und Holzverwertung A.-G. vor. Der Gewinn aus dem Verkauf der Güter in Höhe von rund RM. 500 000 ist nunmehr eingegangen. Die Holzlombards sind fast voll- ständig abgedeckt. Durch den Verkauf der hauptsächlichsten Werke an die neue Impreva A.-G. ergebe sich für die Konkursmasse ein Verlust von rund RM. 800 000 auf Werke und sonstige Anlagewerte. Unter den Aktiven erscheint neu die Bewertung der Ansprüche auf Grund des Liquidationsschädenschlussgesetzes mit RM. 400 000. Der Konkursmasse verbleiben Geschäfts- u. Wohngebäude im Werte von RM. 140 000 u. Werke im Werte von RM. 55 000, die noch abzustossen sind. Die Forderung der Dresdner Bank an die Konkurs- masse ermässigt sich auf RM. 1 000 000, mit der die Bank am Konkurse beteiligt bleibt. Die Forderung der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. ist durch eine 20 % ige Abschlagsver- teilung aus der Mologa-Lidquidation auf KM. 7 000 000 zurückgegangen und dürfte sich nach Beendigung der Mologa-Liquidation endgültig auf RM. 6 500 000 stellen. Es soll nunmehr die Beendigung des Konkurses durch einen Zwangsvergleich versucht werden. Da ohne Berücksichtigung der bekannten Schadenersatzforderung der bayerischen Regierung jetzt mehr als 40 % für die Gläubiger in der Masse liegen, glaubt der Konkursverwalter von der Aufnahme des Prozesses gegen Reich und Länder absehen und den Gläubigern die alsbaldige Verteilung der vorhandenen Masse unter Verzicht auf jahrelange kostspielige Prozessführung empfehlen zu müssen. Nach Verwertung der bisherigen liquidierbaren Aktiven ist eine Bilanz per 30. Juni 1928 aufgestellt worden. Dabei hat sich ergeben, dass in der Konkurs-Eröffnungsbilanz Warenbestände um RM. 510 000 überwertet worden waren. Es liegen nunmehr schätzungs- weise 35 % in der Masse. Der Konkursverwalter sieht sich an der Vornahme einer Ab- schlagsverteilung verhindert, weil damit gerechnet werden könne, dass Bayern seine For- derung von RM. 3 500 000 einklagen wird, auf die es nur verzichten will, wenn auch die Gemeinschuldnerin auf den vom Konkursverwalter nicht aufgenommenen Prozess gegen Bayern verzichtet. Gegründet: 6./12. 1921. Näheres über die Ges. (Zweck, Besitztum u. Beteiligungen) S. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. Kapital: RM. 9 610 000 in 120 000 St.-Akt. zu RM. 80 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Urspr. M. 40 Mill. St.-Akt. u. M. 2 Mill. Vorz.-Akt., 1922 Erhöhung um M. 80 Mill. St.-Akt. Lit. G.-V. v. 1./12. 1924 wurde das A.-K. von M. 122 Mill. auf RM. 9 610 000 in 120 000 St.-Akt. zu RM. 80 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 5 umgestellt. Liquidations-Eröffnungsbilanz am 29. Juli 1927 (vorgelegt in der G.-V. v. 29./9. 1927): Aktiva: Geschäfts- u. Wohngeb. 653 550, Werke (Grundst. u. Aufbauten einschl. zugehörige