6684 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Direktion: Heinrich Fricke. Aufsichtsrat: Bernh. C. Heye, Wilh. Heinr. Adalbert Voigt, F. W. Haase, Julius Fritze, Joh. Herm. Smidt, Heinr. Christ. Lahusen, Bremen. Zahlstellen: Bremen: Ges.-Kasse, Bankhaus J. F. Schröder, K.-G. a. A. Tabakbau- und Pflanzungsgesellschaft Kamerun Akt.-Ges. in Bremen, Langenstr. 128/30. Gegründet: 7./5. 1913; eingetr. 29./9. 1913. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Zweck: Pachtung, Ankauf u. Verkauf von Gelände, Tabakbau u. and. landwirtschaftl. Betrieb, die Ausübung aller damit in Verbind. stehend. gewerbl. Tätigkeit u. von Handels- geschäften aller Art sowie die Beteil. an anderen landwirtschaftl. u. gewerbl. Unternehm. jeder Art. Die frühere Besitzung der Ges. in Kamerun wurde von den Franzosen besetzt u. liquidiert. Die dafür erzielten künstlich niedergehaltenen Preise kennzeichnen, wie auch bei and. Kolonial-Ges., am besten die Verschleuderung deutschen Besitztums. Die Ges. schloss 1922 mit dem Reich einen Abfindungsvertrag, nach dem ihr eine vorläufige Entschäd. von M. 82 Mill. gezahlt wurde. Die Ges. erhielt seitens des Bremer Senates Bilanzaufschub. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien à M. 1000 u. zwar: in 400 Stück mit der Bezeichnung „Lit. A', die für voll eingezahlt gelten u. an die Deutsche Tabakbau-Ges. Kamerun m. b. H. übergeben wurden, u. in 2200 Stück mit der Bezeichnung „Iit. Bé, auf welche bei der Gründung der Ges. 25 % des Nennbetrages eingezahlt sind. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Letzte veröffentlichte Bilanz am 31. Dez. 1921 s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Die Bilanz vom 31./12. 1921 umfasste die Zeit vom 31./12. 1914–1921. Dividenden 1914–1925: 0 %. Direktion: Heinrich Fricke, G. Hahn. Aufsichtsrat: Vors. J. K. Vietor, Bremen; Reg.-Assessor a. D. Wilh. Scipio, Mannheim; Franz Thorbecke, Heidelberg; W. Kemner, Berlin; F. Biermann, J. Romeis, Bremen; Oberst- leutnant a. D. O. Landfried, Heidelberg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Afrikanische Handels-Akt.-Ges. in Hamburg, Mönckebergstr. 8, Barkhof, Haus 3. Gegründet: 29./9. 1913; eingetr. 2./10. 1913. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Zweck: Handel mit afrikan. Nutz- u. Edelhölzern u. Betrieb von Handelsgeschäften ähnl. u. verwandter Art, insbes. ist die Ges. zum Erwerb von Ländereien u. Konzess. in Afrika befugt. Es ist ihr gestattet, Faktoreibetrieb zu errichten, Besiedelungen zu gründen, Plantagenbau zu betreiben. Das Reich hat bisher einen Schaden von RM. 290 000 anerkannt, wegen weiterer RM 190 000 wird noch mit dem Reichsentschädigungsamt verhandelt. Kapital: RM. 22 000 in 220 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 220 000. Urspr. M. 100 000, 1913 Erhöh. um M. 300 000, wovon jedoch nur M. 120 000 zu 100 % begeben wurden. Dieselbe G.-V. genehmigte auch die Kaufsverträge von afrikan. Holzschlags- konzessionen spez. der Akatta-Konzession der Firma J Bach, gelegen in Britisch Nigeria. Die G.-V. v. 21./10. 1925 beschloss Umstell. von M. 220 000 auf RM. 22 000 in 220 Aktien zu RM. 100. – Goldmark- und darauffolgende Bilanzen waren bis Redaktionsschluss nicht zu erlangen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: F. Chr. C. Lund. Aufsichtsrat: Heinr. Randad, Hamburg; Ed. Pöhl, Lübeck; Hans Besthorn, Claudius Fock, Hamburg; Herm. Wülffing, Elberfeld. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Hamburg Columbien Bananen Act-Ges. in Hamburg. Gegründet: 23./6. 1910. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1912/13. Zweck: Errichtung, Erwerb u. Betrieb von Bananenplantagen u. anderen Kulturen in Kolombien sowie die Ausübung von Handelsgeschäften jeglicher Art. Entwicklung: 1910 Erwerb der Rechte u. Uebernahme der Pflichten des Konsort. Albingia, sowie Ankauf des Grundstücks Thoms Erben am Bahnhofsplatz in Hamburg für M. 230 000. 1913 wurde die Pflanzung mit dem Bananengeschäft auf 30 Jahre gegen eine jährliche Zahlung von M. 145 000 an die englische Firma Eldegse Fyffes Ltd. übertragen. Die Ges. liegt mit dieser Firma im Prozess. Ein Londoner Gericht entschied bereits, dass der Vertrag erledigt sei. Falls die Londoner Firma den fälligen Betrag von 2½ Mill. M. nicht, zahlt, hat die Bananengesellschaft über die Hälfte ihres Kapitals verloren und kann nicht weiterarbeiten. Die G.-V. v. 13./10. 1919 beschloss den Verkauf der Plantage in Punto Ceésar. In der G.-V. v. 30./12. 1927 teilte die Verwaltung mit, dass die Ges. in absehbarer Zeit vor der Notwendigkeit der Liqu. stünde, da sie keine Geschäftstätigkeit ausübe u. ihr einziger Rechtstitel auf eine Entschädigung von $ 35 000 jährlich kürzlich von den englischen Gerichten als ungültig erklärt worden sei.