7096 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. wird das Aktienkapital von RM. 12.5 Mill. im Verh. von 5: 1 auf RM. 2.5 Mill. herabgesetzt u. dann auf RM. 10 Mill. wieder erhöht, wobei den Aktionären ein Bezugsrecht im Verh. von 1: 1 zu pari gewährt wird (s. a. Kapital). Diese Sanierungsbasis war nur dadurch möglich, dass die beteiligten Banken von ihren Forderungen einen erheblichen Millionen- betrag nachgelassen haben. Die restlichen Aktien aus der Kapitalserhöhung übernimmt ein Konsortium unter Führung der Dresdner Bank in Gemeinschaft mit der Fiat S. A. in Turin. Die bisherigen Fabrikationsstätten der NSU, nämlich die Betriebe in Neckarsulm u. in Heilbronn, werden in Zukunft getrennt geführt, u. zwar verkauft NSU die Heil- bronner Fabrik für einen Betrag von RM. 2 Mill. an die Fiat; nach besonderen vertraglich festgelegten Abmachungen übernimmt die neue Heilbronner Ges. jährlich gegen Barzahlung von der Neckarsulmer Fabrik 4000 bis 5000 vollständige Untergestelle des NSU-Wagens, um sie in Heilbronn zu karossieren u. auf dem deutschen Markt abzusetzen. Bei der Herausnahme der früher von Schapiro eingebrachten Tochtergesellschaften wurden gleich- zeitig alle Verpflichtungen an Wechseln, Bürgschaften usw. getilgt, die bisher auf Konto der Tochtergesellschaften liefen. Zweck: Herstellung von Masch., Apparaten u. Werkzeugen aller Art, insbes. von Fahr- rädern, Motorrädern, Motorpersonenwagen, Motorlastwagen, Motoren u. sonst. Fahrzeugen, von Bestandteilen u. Zubehörstücken der vorgenannten Gegenstände, ebenso Handel mit diesen Erzeugnissen. Die Ges. kann Zweigniederlass. u. Werkstätten errichten, an Ge- schäften ähnl. Zwecke beteiligen u. erwerben. In dem Neckarsulmer Werk werden vornehmlich Motorwagen, Motorräder, Fahrräder u. Bremsnaben hergestellt, während der Fabrikationszweig des Berliner Werkes insbes. die Herstell. von Karosserien umfasst. Besitztum: Der Gesamtgrundbesitz der Ges. beträgt in Neckarsulm ca. 152 000 qm. von dem Grundbesitz sind ca. 114 000 am Fabrikgelände u. ca. 8.600 qm mit 20 Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern, sowie 2 Ledigenheimen bebaut. Die restl. ca. 29.400 dm sind Baupiätze u. werden z. Zt. landwirtschaftlich ausgenützt. Das Werk in Neckarsulm umfasst die für den Betrieb einer Motorwagen-, Motorrad- u. Fahrräder-Fabrik notwendigen mechanischen Werkstätten, Montagehallen usw., sowie eine vor wenigen Jahren erstellte Gesenkschmiede nebst einer neu erstellten grossen Härterei. Die von ihm benötigte Kraft erzeugt das Werk zum Teil mit einer Dampfmaschine- u. Dieselmotor-Anlage; darüber hinaus bezieht es dieselbe von dem Überlandwerk Hohenlohe-Oehringen. – Die Ges. ist Mitglied des Vereins Deutscher Motorfahrzeug-Industrieller e. V. in Berlin, des Vereins Deutscher Fahrrad- Industrieller e. V. in Berlin u. des Verbandes Deutscher Freilaufnaben-Fabrikanten in Berlin. Entwicklung: Die G.-V. v. 2./11. 1926 genehmigte die Fusion mit der Schebera A.-G., Berlin, in der Weise, dass die Aktionäre der Schebera A.-G. (A.-K. RM. 6 000 000) für je RM. 400 Schebera-Aktien mit Div. für 1926 je RM. 300 neue Akt. der Neckarsulmer Fahrzeug- werke A.-G. mit gleicher Div.-Ber. geliefert erhielten. Gleichzeitig wurde beschlossen, zu diesem Zweck das Grundkapital von RM. 8 000 000 auf RM. 12 500 000 zu erhöhen u. die bisherige Firma in „NSU Vereinigte Fahrzeugwerke A.-G.“ abzuändern. Ende 1928 wurden die Anlagen in B.-Tempelhof an die Schapiro-Gruppe u. die Anlagen in Heidelberg an die Fiat S. A. in Turin verkauft. Kapital: RM. 10 000 000 in 100 000 St.-Akt. zu RM. 100. –— Vorkriegskapital: M. 3 600 000. Urspr. M. 140 000, erhöht bis 1913 auf M. 3 600 000, dann erhöht von 1918–1922 auf M. 82 Mill. in 80000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 [über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.- G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 5./12. 1924 von M. 82 Mill. auf RM. 8 006 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 ermässigt wurde. Unter Berück- sichtigung des Einzahl.-Wertes von RM. 2278 u. einer zu leist. Zuzahl von RM. 3722 ist der Nennwert der Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 3 festgesetzt. Die G.-V. v. 29./6. 1926 beschloss. die Vorz,-Akt. zu pari zurückzukaufen u. dadurch das A.-K. um RM. 6000 auf RM. 8 Mill. herabzusetzen. Lt. G.-V. v. 2./11. 1926 Erhöh. um RM. 4.5 Mill. in 45 000 Akt. zu RM. 100. Die neuen Aktien dienten zur Durchführ. der Fusion mit der Schebera A.-G. (s. a. oben). Die G.-V. 11./12.1928 beschloss zur Beseitig. der Unterbilanz in Höhe von RM. 7 814 226 das A.-K. von RM. 12 500 000 auf RM. 2 500 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verh. von 51 herabzusetzen. Sodann wurde beschlossen, das A.-K. um EM. 7 500 000 durch Ausgabe von 75 000 Akt. zu je RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1929, zu erhöhen. Die neuen Aktien werden von einem Konsortium unter Führung der Dresdner Bank zu pari zuzüglich der Kosten übernommen mit der Verpflichtung, den alten Aktionären derart ein Bezugsrecht einzu- räumen, dass auf 5 alte nicht zusammengelegte Aktien zu RM. 100 bzw. eine zusammen- gelegte zu RM. 100 eine neue Aktie zu RM. 100 zu 100 % bezogen werden kann. Ferner verpflichtet sich das Konsortium, als Gegenwert für Überlassung der restlichen jungen Aktien den Aktionären auf je nom. RM. 100 nicht zusammengelegte Aktien eine Bar- vergütung von RM. 10 zu zahlen. Grossaktionäre: Fiat Societa Anonima in Turin. 8 % Anleihe von 1926. RM. 4 Mill. in Stücken zu RM. 1000, 500 u. 100. Zs.: 1./4. u. 1./10. Tilg.: Vom 1./4. 1931 ab durch Auslos. zu 102 % bis 1945; verstärkte Tilg. u. Totalkündig. früh. zum 1./4. 1931 zulässig. Sicherheit: Die Anleihe wird durch Eintrag. einer Feingoldhyp. oder Feingoldgrundschuld zur Gesamthaft auf den in Neckarsulm beleg. Fabrikgrundstücken der Schuldnerin (152 000 qm Flächenausdehn.) nebst all. Zubeh. sichergestellt. Zahlst.: Heilbronn: Deutsche Bank, Handels- u. Gewerbebank Heilbronn A.-G.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank;