7112 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. angegliedert. In dem französischen Mandatsgebiet von Kamerun wurde in Duala —– Akwa Town — ein wertvolles, am Fluss gelegenes Stadtgrundstück erworben und auf demselben mit dem Bau einer Faktoreianlage begonnen. Ferner sicherte sich die Ges. weitere Grund- stücke in Edea am Sanaga, in Vaunde am Endpunkt der Mittellandbahn, in Jabassi am Wuri und in Nkongsamba an der Nordbahn. Die Eröffnung der Duala-Hauptfaktorei wird im Oktober 1928 erfolgen. Die Ges. unterhält z. Zt. Faktoreien in den folgenden Kolonien: Sierra Leone: Free- town, Mano, Tabe, Pendembu, Kailahun, Giehun. Nigeria: Warri (Ogbe Sobo), Ukang. Frz. Kamerun: Duala, Nkongsamba. Mit dem Aufbau der Faktoreien in Edea, Vaunde und Jabassi ist die Ges. beschäftigt. Spanisch-Guinea: Bata, Benito, Santa Isabel auf Fer. nando Poo. Beschäftigt werden z. Zt. auf sämtl. Niederlassungen in Afrika 25 Europäer. Kapital: RM. 800 000 in 8000 Aktien zu RM. 100. Urspr. M. 6 Mill. in 6000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 26./5. 1923 erhöht um M. 14 Mill. in 300 Aktien zu M. 1000, 600 Aktien zu M. 5000, 800 Aktien zu M. 10 000, ausgeg. zu 100 %. Die a. o. G.-V. v. 15./11. 1924 beschl. Umstell. im Verh. 100: 1 von M. 20 Mill. auf RM. 200 000 in 2000 Aktien zu RM. 100, gleichz. Erhöh. um RM. 200 000 in 2000 Aktien zu RM. 100, davon angeb. RM. 100 000 im Verh. 2: 1 zu 110 %. Lt. G.-V. v. 27./6. 1925 Erhöh. um RM. 400 000 in 4000 Aktien zu RM. 100, davon RM. 200 000 angeb. 2: 1 zu 110 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundbes. 75 375, Holzschlag-Konzession 20 442, Geb. 216 892, Inv. 34 252, Fahrzeuge 16 501, europäische Waren in Afrika u. schwimmend 557 227, Produktenbestände 131 205, Aussenst. in Afrika 79 518, Aufbau-K. 25 930, gedeckte Aussenst. in Europa 32 372, Barbestände, Bankguth. u. Wechsel 153 883, bereits bezahlte in Europa lagernde Waren 1729, Interims-K. 3410, Schadenersatzforder. an das Deutsche Reich, einge- setzt mit 1. – Passiva: A.-K. 800 000, R.-F. 25 000, Wiederaufbaudarlehen des Deutschen Reichs 157 000, do. der Reichs-Kredit-Ges. A.-G. Berlin 100 000, Kredit. 153 569, Guth. der Angest. 61 820, schwimmende Tratten 16 360, noch nicht gezahlte Div. für 1924/25 1143, Interims-K. 15 281, Gewinn 18 571. Sa. RM. 1 348 745. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 55 631, Hamburger Unk. 106 157, Gewinn 18 571. – Kredit: Vortrag aus 1926 9047, Gewinnel in Hamburg u. Afrika 171 311. Sa. RM. 180 359. Kurs: Ende 1925–1927: 90, 140, 100 %. Freiverkehr Hamburg. Dividenden 1922–1927: 100, 0, 15, 10 (junge Akt. 5), 0, 0 %. Direktion: Johann. Dauelsberg. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Harald Poelchau, Stellv. Willi Sick, Hamburg; Geh. Reg.-Rat Wilh. Hansen, Wittenberg a. E.; Bankier Dr. Kurt Poensgen, Düsseldorf; Rittergutsbes. Paul Klingelhöfer, Haus Horst bei Hilden; Dr. Carl v. Haebler, Hamburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Nord. Bankkomm. Sick & Co.; Düsseldorf: B. Simons & Co. Gesellschaft Süd-Kamerun, Hamburg, Königstr. 15. Gegründet: 8./12. 1898. Zweck: Erwerbung von Grundbesitz, Eigentum u. Rechten jeder Art in Westafrika sowie die wirtschaftl. Erschliessung u. Verwertung der gemachten Erwerbungen einschl. aller afrikanischen Produkte. – Das Arbeitsfeld der Ges. erstreckte sich vor dem Kriege auf die früh. deutschen Kolonien u. andere überseeische Gebiete. Durch Erlass des Gouverneurs von Kamerun v. 19./8. 1905 war der Ges. ein Gebiet im ungefähren Umfange von 1 500 000 ha als Eigentum übertragen worden, dessen Grenzen durch die Flüsse Ndjui, Bumba, Boeck, Adjuaha, Djah, linker Nebenfluss des Djah Wumu u. Mbede gebildet wurden. Die Haupt- niederlassung der Ges. befand sich in Molundu; bis Ausbruch des Krieges im Jahre 1914 waren zahlreiche Faktoreien u. Einkaufsposten vorhanden. Die G.-V. v. 27./9. 1924 beschloss, den Betrieb des Unternehmens mit Wirkung ab 1./10. 1924 so lange auszusetzen, bis das Reich weitere Entschädigungen gewährt oder bis es der Ges. möglich ist, neue Betriebsmittel durch Kapitalserhöhung zu beschaffen. Die Entschädigungsansprüche wurden 1928 durch das Kriegsschädenschlussgesetz geregelt. Auf die mit M. 9 184 000 anerkannten Schäden entfallen im Vor-, Nach- u. Schlussentschädigungs- verfahren insgesamt RM. 1 455 600. In der Goldmark-Eröffnungs-Bilanz wurden die vor- gesehenen 6 % Schuldbucheintragungen mit Goldklausel mit 80 % bewertet u. die als Wiederaufbauzuschlag bewilligten auf 15 Jahre unverzinslichen Schuldbucheintragungen mit ca. 20 %. – Die Bemühungen der Ges. wegen Freigabe ihres 1½ Mill. ha grossen Grundbesitzes in Kamerun, der zufolge eines im Jahre 1922 durch ein französisches Sonder- gericht in Duala gefällten Urteils liquidiert u. in französischen Staatsbesitz übergegangen ist, werden fortgesetzt. Wiederaufbau: Das frühere Arbeitsfeld, der Süd-Osten des ehemaligen Schutzgebietes Kamerun, war der Ges. bei Beginn der Wiederaufbauarbeiten völlig verschlossen. Deshalb war sie gezwungen, sich an anderer Stelle nach einem geeigneten Tätigkeitsfeld umzusehen. Mit Hilfe eines zunächst bescheidenen Wiederaufbaudarlehens wurde Anfang 1926 mit Aufbauarbeiten an der Ostküste Sumatras (Niederländisch Indien) begonnen. In dem Gummizentrum Palembang wurde eine modern eingerichtete Gummiveredelungsfabrik