Banken und andere Geld-Institute. Die Bank ist befreit von allen direkten u. indirekten Steuern u. Abgaben. – Umsatz 1924 bis 1928 (Mill. RM.): 4253, 7991, 9379, 11 451, 12 140. – Ca. 522 Angestellte. Entwicklung: Die 1862 gegründete Lotteriedarlehnskasse in Leipzig lieh die Einlage- gelder der ersten vier Klassen der Staatslotterie, die erst in der fünften Klasse gebraucht wurden, als Darlehen gegen Lombardierung sicherer Wertpapiere aus. 1917 wurde die Lotteriedarlehnskasse ermächtigt, den Depositen-, Scheck-, Giro- u. Kontokorrentverkehr, das Wechsel-, Effekten-, Kommissions- u. Zinsscheingeschäft in ihren Geschäftskreis aufzunehmen, also im wesentlichen alle Bankgeschäfte. Die kameralistische Buchführung wurde durch die kaufmännische ersetzt. 1919 wurde der jetzige Präsident Degenhardt an ihre Spitze be- rufen u. der Name ,„Sächsische Staatsbank' angenommen. Am 1./10. 1920 Verlegung des Sitzes nach Dresden. Durch das Staatsbankges. v. 25./6. 1921 wurde die Staatsbank vom Staatshaushalt losgelöst u. eine juristische Person des öffentlichen Rechtes. Grundbesitz: Bankgebäude in Dresden, Seestr. 18, Leipzig, Schillerstr. 6, Chemnitz, Kronenstr. 24, Zwickau, Schumannstr. 1–3, Aue/Erzgeb., Schneeberger Str. 6; Beamten- wohnhaus in Dresden, Tetschener Str. 26, mit weiterem Baugelände, das an das Leipziger Bankgebäude angrenzende Grundstück Universitätsstr. 26. Beteiligungen: Städte- u. Staatsbank der Oberlausitz in Zittau K. a. A. u. andere lokale Bankinstitute. 1928 Beteilig. an der Gründung der Centralbank Deutscher Industrie A.-G. in Berlin. Kapital: RM. 10 000 000, wovon RM. 7 000 000 eingezahlt. Rücklagestock: RM. 1 258 000. Sonderrückl.: 5 000 000. Urspr. M. 30 000 000 (Vorkriegskapital); erhöht 1921 auf M. 50 000 000. Umgestellt per 1./1. 1924 auf RM. 2 000 000. Lt. Ges. v. 4./7. 1924 auf RM. 10 000 000 erhöht, worauf Einzahl. nach Massgabe des a. o. Staatshaushalts erfolgen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verteilung: Der Reingewinn fliesst nach Abzug des dem Rücklagestock zuzu- führenden Vierteils (Grenze ¾ des Grundkap.) u. der zu Abschr. zu verwendenden Beträge in die, Staatskasse. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundkapital (nicht in Anspruch genommen) 3 000 000, Kassa 1 960 807, Sorten u. Zinsscheine 121 976, Guth. bei Noten- u. Abrechn.-Banken 5 483 265, Schecks, Wechsel u. unverzinsl. Schatzanweis. des Reichs u. der Länder 40 476 093, Nostro- guth. bei Banken u. Bankfirmen 38 564 435, Reports u. Lombards gegen börsengäng. Wertp. 20 909 614, Vorschüsse auf verfrachtete oder eingelagerte Waren 8 214 116, eigene Wertßp. 7 514 464, Konsortial-Beteil. 1 889 246, dauernde Beteil. 3 357 247, Schuldner in Hfd. Rechn.: à) angeschlossene Banken 11 648 304, b) gedeckte Schuldner 82 087 582, c) ungedeckte do. 12 079 657, (Bürgschaftsschuldner 11 034 417), Bankgeb. 2 300 000, Geschäftseinricht. 1, sonst. Grundst. 650 000. – Passiva: Grundkapital 10 000 000, Rücklagestock 1 258 000, Sonderrückl. 5 000 000, Unterstütz.-Ausgleichs-Stock 75 000, Gläubiger: a) seitens der Kundschaft bei Dritten benutzte Kredite 9 329 148, b) deutsche Banken, Bankfirmen, Sparkassen u. sonst. deutsche Kreditinstitute 28 538 347, c) sonst Gläubiger 179 929 798 (Bürgschaftsverpflicht. 11 034 417), Akzepte 4 647 815, Gewinn 1 478 701. Sa. RM. 240 256 811. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. (Gehälter, Versich., Steuern u. sonst. Unkosten) 2 643 797, Abschreib. auf Bankgeb. u. Baukosten 416 005, do. auf sonst. Grundst. 41 189, do. auf Einricht. 81 045, Zuweis. an die Versorg.-Kasse der Sächs. Staatsbank 75 000, do. an den Unterstütz.-Ausgleichsstock 25 000, Gewinn 1 478 701 (davon Rückl.-Stock 370 000, an die Landeshauptkasse 1 108 701). –Kredit: Zs. u. Provis. 3 621 884, Gewinn auf Wertp. 360 737, do. auf Sorten, Zinsscheine u. Devisen 168 186, Erträgnis aus Konsortialgeschäften u. dauernden Beteil. 445 722, Grundst.-Erträgnis 136 835, Tresormiete u. Aufbewahr.-Spesen 27 374. Sa. RM. 4 760 740. Direktorium: Präsid. Carl Degenhardt, Dresden; Staatsbank-Dir. Wilhelm Schaumburg, Leipzig; vom Direktorium der Thüringischen Staatsbank Staatsbankpräsident Geh. Finanzrat Prof. Dr, Jost, Weimar; Stellv.: Dir. Johannes Hertel, Dir. Richard Krumbholz, Dir. Dr. Herbert Müller, Dir. Ernst Siegert, Syndikus Oberreg.-Rat Dr. Ernst Vogel, Dresden. — eitende Dir. von Niederl.: Staatsbank-Dir. Wilh. Schaumburg, Leipzig: Staatsbank-Dir. Dr. Alfred Bleicher, Chemnitz; Staatsbank-Dir. Kurt Werrmann, Zwickau. – Leiter der Revis.-Abteil.: Dir. Robert Gehrke. Beirat: Vors. als Kommissar des Finanzministeriums Ministerialdir. Geh. Rat Dr. Hedrich; Stellv. Ministerialrat Geh. Finanzrat Dr. Lehmann; sonst. Mitgl.: Bankangestellter Erich Gorecki, Landtagsabg. Obermeister Hugo Kuntzsch, Syndikus der Gewerbekammer Dr. Kluge, Dresden; Gen.-Dir. Dr. Krug, Lugau; Verlagsbuchhändler Julius Lücke, Leipzig; Ober- bürgermstr. Niedner, Bautzen; Fabrikbes. Paul Rothe, Kirchberg i. S4.; Handelskammerpräs. Fabrikbes. Paul Rudolph, Waldorf; Dir. der Landwirtschaftskammer Hofrat Dr. Schöne, Dresden; Komm.-Rat Oscar Zöffel, Dresden; Landtagsabg. Paul Böttcher, Leipzig; Landtags- abgeordneter Hans Geiser, Dresden. – Mitgl. des engeren Ausschusses: Verlagsbuchhändler Julius Lücke, Leipzig; Komm.-Rat Oscar Zöffel, Landtagsabg. Obermeister Hugo Kuntzsch, Dresden; Stellv.: Syndikus Dr. Kluge, Hofrat Dr. Schöne, Landtagsabg. Hans Geiser, Dresden. — Mitgl. des Lokalausschusses Leipzig: Verlagsbuchhändler Julius Lücke. Kaufm. Richard Pudor, Konsul Selter, Leipzig. – Mitgl. des Lokalausschusses Chemnitz: Gen.-Dir. Dr. Krug, Lugau; Gen.-Dir. William Schulz, Zschopau; Fabrikbes. Kurt Hilscher, Chemnitz.